Four • DAS FOTO

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"Coco, wenn du nicht gleich deinen Arsch hier nach unten bewegst, fahr ich da hin und lass den, den du so geil findest auf meinen Brüsten unterschreiben.", rief ich nach oben, weil wir eigentlich schon vor über 10 Minuten losfahren wollten.

"Das wagst du nicht." rief sie zurück und kam die Treppe runter getrampelt.

Sie hatte sich natürlich extra schick gemacht, mit ihren 15 Jahren sah sie noch echt süß aus, doch mit ihren Anziehsachen wirkte sie galt zwei Jahre älter. Was nicht zuletzt daran lag, dass sie andauernd meinen Kram trug.

"Du weißt aber schon, dass das mein Shirt ist, oder?" Coco nickte nur und stieg dann schnell in das Auto ein. Irgendwann würde ich ihr noch den Kopf abreißen.

Man sagt ja, nichts ist stärker als Geschwisterliebe, doch bei mir und Coco war das eher so eine Hassliebe. Ich konnte nicht mit ihr, aber auch nicht ohne sie. Also ließ ich mich doch immer wieder irgendwie von ihr um den Finger wickeln. So wie jetzt.

Mit einer Laune, die kaum besser sein konnte fuhr ich Coco zu diesem Fantreffen, was selbstverständlich mitten in der Stadt stattfinden musste. Das hieß für mich hochkonzentriertes Fahren und bloß nicht ablenken lassen durch das Gejaule links neben mir. Coco versuchte nämlich, wie immer, bei den Songs von 1D mitzusingen und es hörte sich, wie jedes mal, eher an, als würde ein Walross ein Kind kriegen.

Kaum hatte ich auf dem Parkplatz des Hotels geparkt, sprang Coco auch schon aus dem Wagen und lief zum Eingang, wo sie von einem Typen mit breiten Schultern aufgehalten wurde. Ich folgte ihr gemütlich und lauschte, als sie mit dem Bodyguard vor sich diskutierte. Er hieß Paul und schien so ein Drama schon gewohnt zu sein.

"Aber ich muss da rein. Ich muss ihn endlich sehen." quikte sie und wollte an Paul vorbeihuschen, doch er hielt sie am Kragen fest.

"Sorry nur mit Begleitperson über 18 Jahren." Da kam dann ich ins Spiel.

"Das bin dann wohl ich." Ich trat neben Coco, die Paul siegessicher angrinste. Paul sah mich erschrocken an, wühlte dann hastig in seiner Tasche rum und zog ein Foto heraus.

"D-das bist ja du." stotterte er und sah immer wieder zwischen mir und dem Foto hin und her.

"Woher hast du bitte ein Foto von mir? Coco, das geht so nicht weiter. Komm." Ich nahm Coco an der Hand und ließ den Bopdyguard völlig perplex am Eingang stehen.

Der hatte sie doch echt nicht mehr alle. Vor allem, wo hatte er das Foto von mir her?

Verwirrt ließ ich mich von meiner kleinen Schwester durch die Lobby zum Aufzug ziehen. Als sich die Türen grade schlossen, rannte Coco noch mal raus.

"Da ist er, NIALL!!!" rief sie und ließ meine Hand los. Der Fahrstuhl schloss sich und ich war alleine. Viel schlimmer, meine Schwester war alleine.

Die hatten doch alle keine Ahnung, was Coco alles anstellen konnte. Auch mit ihren grade mal 15 Jahren hatte sie es echt schon faustdick hinter den Ohren. Hatte ja alles seine Gründe, dass ich sie immer Monster oder Gremlin nannte. Sie war flink, nervig und anstrengend, aber wenn sie schlief, war sie so süß wie ein pinkes flauschiges Einhorn aus Zuckerwatte.

Zurück in die Realität.

Hier stand ich jetzt also, im Fahrstuhl, alleine, ohne Coco. Und ich hatte keinen Plan was ich jetzt bitte anstellen sollte. Im fünften Stock hielt der Fahrstuhl an und weil ich nicht einfach hier nur so dumm rumstehen wollte stieg ich aus.

Ich sah mich kurz um und entschied mich dann einfach mal nach links zu gehen. Als ich grade um die ungefähr zwanzigste Ecke ging kam mir die erste Person in diesem Hotel entgegen.

Keep Calm and hate One Direction (1)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt