Alles drehte sich bei Toni.
Ihr war übel und nach Trinken eigentlich auch nicht mehr zu Mute. Aber sie konnte nicht anders, als noch einen Drink zu nehmen, es betäubte den Schmerz so gut.
"Disney hat mir unrea - unrealistische Vorstellungen von der L-liebe gegeben." nuschelte sie und lehnte sich an El, die versuchte sie auf den Beinen zu halten. Zwar war es für sie ziemlich schwer, aber als gute Freundin war sie es grade Toni schuldig, ihr zu helfen. Toni hatte es echt übertrieben, mit dem Alkohol. Normalerweise tat sie sowas nicht, aber bei dem Schmerz, den Harry in ihr auslöste, konnte sie nicht anders.
Aus lauter Verzweiflung hatte El sogar schon Niall angerufen, aber der war mit Harry beschäftigt. Denn dem ging es noch schlechter. Dann hatte sie Liam angerufen, doch der ging nicht ran. Erst als sie Louis anrief, der ihre letzte Hoffnung war, eilte er ihr zu Hilfe.
Es klingelte und El lehnte Toni so an der Wand ab, dass sie ohne sich Sorgen machen zu müssen, zur Tür gehen konnte.
"Endlich." seufzte sie und fiel ihm um den Hals. In Louis kribbelte es und er fühlte sich seit langem mal wieder lebendig. El fehlte ihm so sehr. Doch an sich konnte er jetzt nicht denken. Denn auch er war nur die Notlösung für Els Problem und nicht hier, weil sie es unbedingt wollte.
"Wo ist sie denn?" fragte er und sah sich in Els Wohnung um.
"Mist." fluchte El und Louis fand, dass sie irgendwie süß war, wenn sie sich so um Toni sorgte.
Er folgte ihr in die Küche, wo er die beiden fand - Toni lachend auf dem Boden und El über sie gebeugt, mit Sorge in den Augen.
"Komm, steh auf." Louis half ihr hoch und hiefte sie auf das Sofa. El nahm die Schnapsflaschen vom Tisch, doch Toni hielt ihre Hand fest und griff nach der halb vollen, oder halb leeren, Flasche Vodka.
"Bitte, nur noch ein kleiner Schluck." sie hickste und fiel zur Seite ins Kissen. Louis wollte kichern, weil sie so witzig aussah dabei und sich wie ein kleines Kind benahm, doch dann erzählte El ihm, wieso sie überhaupt in diesem Zustand war.
"Oh man, das hört sich nicht gut an." sagte Louis und legte einen Arm um El, weil sie kurz davor war, zu weinen. Plötzlich sprang Toni auf und rannte ohne ein Wort zu sagen ins Bad. Sie übergab sich und griff anschließend nach der Schnapsflasche neben der Toilette. Louis riss sie ihr schnell aus der Hand und stellte sich neben El.
"Wenn du auf Schlecken, Beißen und Schlucken stehst, komm mit! Da drüben gibt's Tequila!" rief Toni und brach wieder auf dem Boden zusammen. Sie versuchte auf zu stehen und schaffte es mit der Hilfe der anderen beiden tatsächlich aus dem Bad ins Schlafzimmer zu laufen. Dort brach sie erschöpft zusammen und rollte sich zusammen. Kurz bevor sie einschlief, sagte sie noch etwas, was Louis und El nicht mehr aus dem Kopf gehen würde: "Egal was ich später sage, ich liebe Harry über alles, doch dass ich ihm das verzeihe, darauf würde ich nicht wetten!"
Leise schloss El die Tür und setzte sich zu Louis aufs Sofa. Es war eine unangenehme Situation zwischen den beiden und doch, wollten sie beide nicht, dass der andere ging.
"Es hat sie ziemlich hart erwischt, hm?" El nickte traurig und sah in die Richtung, in der Toni fest und tief schlief.
"Im Prinzip ist es doch genau das Gleiche, wie bei uns." El sah langsam zu Louis auf. Er erwiderte ihren Blick und legte seine Hand langsam auf ihre, die neben ihr auf dem Sofa lag. El sah auf ihre Hände und nahm ihre weg.
"Louis, ich hab dir verziehen, aber - "
"Aber es wird nie wieder wie vorher. Ich weiß." seufzte er und fuhr sich durch seine unordentlichen Haare. Er sah nicht, wie El traurig nickte und dann nach ihrem Handy griff. Als sie dann den Anruf entgegen nahm, bemerkte er traurig, wie ihre Augen zu leuchten begannen. Es konnte nicht wie früher werden, weil El sich neu verliebt hatte. Sie legte auf und Louis sah schnell von ihr weg. Sie musste ja nicht wissen, dass sich an seinen Gefühle bis jetzt nichts geändert hatte und dass sie ihm so sehr fehlte.
"Niall behält Harry heute Nacht bei sich und wir sind uns einig, dass die beiden sich dringend aussprechen müssen. Wenn Harry sich beruhigt hat und Toni wieder nüchtern ist." sie lachte traurig und legte ihr Handy auf den Tisch.
"Ich finde es echt nett von dir, dass du das für Toni und auch für Harry machst."
"Das ist doch selbstverständlich. Sie hat das Gleiche für mich getan und würde es jeder Zeit wieder machen."
Louis hatte nicht gewusst, was für eine enge Freundschaft sich zwischen den beiden Mädchen entwickelt hatte, doch er freute sich sehr, dass El jemanden hatte, der für sie da war und sie besser behandelte, wie er - so, wie sie es verdiente.
"Möchtest du heute Nacht hier bleiben? Vielleicht brauche ich ja noch mal Hilfe mit ihr." sagte El und deutete mit dem Kopf in Richtung Schlafzimmer. Es fiel ihr schwer diese Frage zu stellen, aber alleine mit Toni bleiben, wollte sie dann auch nicht.
Louis nickte, er freute sich über diese Frage. Er hatte einiges gut zu machen und wenn er schon keine Liebe mehr von ihr zu erwarten hatte, dann würde er wenigstens der beste Freund sein, den sie je gehabt hatte.
"Leute, mir geht es ziemlich mies. Und das sage ich jetzt nicht nur, weil ich betrunken bin." nuschelte Toni, als sie ins Wohnzimmer gewankt kam und sich an der Türzage fest hielt.
Lachend ging El zu ihr und zog sie aufs Sofa. Dann machte sie ihr etwas zu Essen. Toni verschlang es genüsslich und schlief dann auf dem Sofa wieder ein. Der Alkohol war noch lange nicht aus ihrem Kreislauf raus.
Louis brachte sie wieder ins Schlafzimmer und schloss leise die Tür. Er sah El erschöpft auf dem Sofa sitzen. Sie gähnte und wischte sich an den Augen rum.
"Du hast nicht zufällig noch ein Gästezimmer, oder?" fragte Louis sie, El schüttelte den Kopf.
"Mist, wo sollen wir eigentlich schlafen?" Das Sofa schien definitiv zu klein zu sein, als das sie da beide drauf schlafen konnten. Dort passte höchstens eine Person drauf. Louis wünschte sich nichts sehnlicher, als mit El eng aneinander gekuschelt auf der Couch zu schlafen, doch das würde sie mit Sicherheit nie vorschlagen und er traute es sich sicher nicht.
El zerbrach sich währenddessen den Kopf darüber, wo sie die Luftmatratze und die Luftpumpe hin geschmissen hatte, als sie die Wohnung eingeräumt hatte. Dann fiel es ihr ein.
"Ich weiß, wo ich noch eine Luftmatratze habe!" rief El, sprang auf und lief zum Wandschrank im Flur. Louis fluchte innerlich und betete, dass sie sie nicht finden würde, doch schon war es zu spät. El kam breit grinsend mit einer zusammengefalteten Matratze ins Zimmer zurück und fing an sie mit der Luftpumpe aufzupusten.
"Lass nur, ich mach das." El lächelte Louis dankbar an und holte anschließend ein paar Decken und Kissen zum Schlafen.
"El? Ich glaub, die hat ein Loch." sagte Louis und bückte sich, um zu sehen, ob er Recht hatte. El kam ins Zimmer zurück und hockte sich neben ihn.
"So ein Scheiß. Naja, dann müssen wir halt beide auf dem Sofa schlafen. Wenn es dich nicht stört." In Louis explodierte es und er hätte vor Freude in die Luft hüpfen können. Stattdessen nickte er nur und lächelte schüchtern. Er fühlte sich wie in die dritte Klasse zurück versetzt.Wenig später lagen sie Rücken an Rücken auf dem Sofa. El an der Lehne und Louis vorne an der Kante. Jeder hatte seine eigene Decke und ein Kissen. Es war ungewohnt für Louis, aber er war glücklich neben ihr schlafen zu dürfen.
Irgendwann wurde es ihm etwas unbequem und er drehte sich so, dass er ihre Haare im Gesicht spüren konnte. Seine Hände legte er in eine komische Position, damit er El nicht zu sehr bedrängte.
Doch El fühlte sich nicht bedrängt. Sie konnte genau so wenig schlafen wie Louis.
Als sie seine Unsicherheit in seiner Bewegung spürte, lächelte sie, es erwärmte ihr Herz. Sie hatte Louis so lange geliebt und sie waren sich so lange so nahe gewesen, dass sie ihn jetzt nicht so liegen lassen konnte. Abgesehen davon, dass er wahrscheinlich fror, weil sie die einzige dicke Decke für sich genommen hatte.
Louis dachte sie wäre schon im Halbschlaf, als sie ihre Decke mit über ihn legte und seine Hand langsam über ihren Bauch zog.
DU LIEST GERADE
Keep Calm and hate One Direction (1)
FanfictionAls kleines Mädchen träumt man doch immer davon, dass das eigene Leben wie ein Märchen wird. Doch alles hat ein Ende. Märchen haben immer ein Happy End. Dies ist meine Geschichte und wie sie endet. Wie ihr sehen werdet - nicht mit Happy End. Denn m...