Fourty Six • DER CHEF

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Nach dem Mittagessen verschwanden Coco und Mum dann zum Glück wieder und ließen mich verwirrt und ratlos zurück. Ratlos, weil ich immer noch über das Interview und die Klatschnachrichten über Niall nachdachte.  Das mit Harry beschäftigte mich da deutlich weniger. 

Wieso streitete Niall es nicht ab? Seine Reaktion war für mich völlig unverständlich und absurd gewesen und  selbst wenn er auf mich stand, was ich ja jetzt sicher wusste, gab ihm das nicht das Recht, so etwas zu behaupten. Die Aufmerksamkeit der Nachrichten und das aufdringliche Verhalten der Paparazzis nervte mich jetzt schon und da hatte ich eigentlich nicht noch mehr Lust als seine Freundin gesehen zu werden.
Es war nicht das Problem, dass ich SEINE Freundin sein sollte, sondern, dass ich als Freundin eines Superstars angesehen wurde und so selbstverständlich in die Öffentlichkeit trat. Ich wollte so nicht leben. Mit den Jungs immer gerne, auch wenn es in letzter Zeit etwas anstrengend war, aber ich hatte sie schon lange ins Herz geschlossen. 
Für mich hieß das, dass ich Niall so bald wie möglich anrufen musste um das zu klären. Ich sah auf mein Handy, hier war es 14:26, das hieß in Australien war es grade 20:26. Und das hieß wiederum, dass die Jungs grade auf einem ihrer Konzerte waren. Genervt verließ ich die Küche und ging durch den Flur. Im Flurschrank suchte ich nach etwas, was einer Schmerztablette nahe kam, damit ich diese nervenden Unterleibschmerzen endlich loswerden konnte und fand zum Glück auch etwas. Grade hatte ich den Korb wieder hinein gestellt, klingelte es an der Tür.
Wer konnte das sein? Eigentlich erwartete ich doch gar keinen Besuch. Und niemand wusste das ich hier wohnte. Niemand außer...
"El." sagte ich verwundert, als das braunhaarige Mädchen ihre Arme um mich schlang und wir drei Schritte nach hinten taumelten. 
"Wieso erzählst du dumme Nuss mir eigentlich nicht, dass du wieder da bist?" fragte sie schockiert und schnipste mir gegen den Kopf. Ich hielt mir die Hand davor und schloss fluchend die Tür. 
Was sollte ich jetzt sagen?
Naja, ich hab deinen Freund erwischt, wie er so ne dumme Bitch gevögelt hat und konnte dir nicht unter die Augen treten, weil ich Schiss vor deiner und meiner Reaktion hatte?!
Das auf keinen Fall. Ich konnte ihr das mit Louis ja schlecht auf die Nase binden und ihr so das Herz aus der Brust reißen. Ich stellte mir einfach vor, dass ich ihn ihrer Situation wäre... Ich würde auch wollen, dass Harry es mir persönlich sagen würde und nicht El. Natürlich war ich nicht in ihrer Situation, zum Glück, doch meine gefiel mir grade auch nicht viel besser.
"Es tut mir leid, ich bin ja gestern erst angekommen und hab voll vergessen dich anzurufen." log ich und lief ihr hinterher. Sie tappste natürlich gleich in mein Zimmer und ließ sich auf das Bett fallen.
"Ohhh, ich bin so erschöpft von der Arbeit und der Schlafentzug tut mir auch nicht grade gut." seufzte sie. Wenn die nur wüsste. Ich versuchte nicht mehr an Louis zu denken, doch jedes Mal, wenn ich El in die Augen sah, erschien das Gesicht von dieser dummen Bitch vor meinen Augen.
"Ist alles gut mit dir?" El setzte sich auf und lehnte sich auf die Hände nach vorne. Sie sah mich besorgt an, als sähe ich irgendwie krank aus oder so.
"Ja, ja es ist alles in Ordnung. Hab nur noch ein bisschen Jeltlag." redete ich mich raus und kramte in meiner Tasche, die immer noch prall gefüllt auf dem Bett stand. 
"Das ist ja süß!" rief El und riss mir das Bild aus der Hand, was Zayn für mich gemalt hatte.
"Das ist so unfair!!!" schrie sie und warf die Hände in die Luft.
"Er kann so hammer singen und dann auch noch so perfekt malen! Und er sieht auch noch aus wie ein Model!" lachend ließ ich mich neben sie plumpsen und brachte das Kunstwerk in Sicherheit, bevor sie es irgendwie beschädigen konnte.
El legte ihren Kopf auf meinen Bauch und grinste mich an. Ihr Lächeln war so süß und wenn ich ein Kerl wäre, würde ich sofort auf sie stehen. Ihre Augen glänzten und ihre leicht roten Wangen erst...
Wie konnte man so einen wunderschönen und wundervollen Menschen nicht lieben? Oder besser gesagt, wie konnte man eine Person lieben und ihr trotzdem so etwas antun?
"Ist noch irgendwas besonderes passiert, nachdem ich weg war?" fragte sie und gähnte leicht.
Grinsend dachte ich daran, was alles noch passiert war...
Das Chaos mit Niall, Liam und Harry, das was ich alles mit Lu und Lux erlebt hatte, der Tag am Strand und dass ich fast nach Hause geflogen wäre und mich dann doch noch umentschieden habe. Das waren ja nur die positiven Sachen... Aber die anderen ließ ich jetzt erst mal außen vor.

"Naja, also es war noch ziemlich chaotisch, aber das kennst du ja besser als ich. Wenn die Jungs mal weg waren, dann hab ich viel mit Lu und Lux gemacht..."
"Die beiden fehlen mir so..."
"Und naja, ich weiß nicht, ob du's schon weißt, aber ich bin jetzt offiziell Songwriterin und Pianistin bei One Direction." berichtete ich begeistert und El starrte mich nur mit offenem Mund an.
"Allerdings war da auch echt viel los, weil Niall auf einmal festgestellt hatte, dass er doch Gefühle für mich hat und dann hat Liam sich noch eingemischt und Harry war natürlich eifersüchtig..."
"Nicht dein Ernst!" rief El und setzte sich auf. "Niall steht auf dich? Wow, das ist heftig."  
Klar war es das, doch ich konnte es ja doch nicht ändern.
"Ja, aber wir haben das geklärt, denke ich..." Sicher war ich mir da nicht. Ich hatte es ihm zwar gesagt, doch alleine das eben im Internet, hatte meine Entschlossenheit ins wanken gebracht.
"Wieso?" 
"Coco war vorhin da, mit meiner Mum und dann hat sie mir was im Internet gezeigt, wo Niall öffentlich zu gibt, eine Freundin zu haben und als sie fragen, ob ich es bin streitet er es nicht ab, sondern grinst nur dumm und geht weg."
"Ist das sein Ernst? Wir wissen beide, dass er keine Freundin hat! Wieso stellt er denn nicht wenigstens klar, dass du es nicht bist?" fragte sie und zog ihr Handy aus der Tasche.
"Das frage ich mich schon die ganze Zeit." ich stand vom Bett auf und holte mein Handy aus Liams Zimmer. Als ich es anschaltete, sah ich, dass ich mehrere Anrufe von Harry hatte und auch einen von Liam. Mit einem Lächeln auf dem Gesicht ging ich zurück zu El, die grade am Handy hing.
Grade wollte ich sie fragen, wen sie da anrief, als...
"Hi Niall, ich bin's El.." Panisch riss ich ihr das Handy aus der Hand und warf es weg. 
"Ey, sag mal, geht's noch?" rief sie und sammelte die Einzelteile auf. Was war das den grade gewesen? Ich hatte eine Kurzschlussreaktion gehabt und Panik hatte mich erfasst. 
"E-es tut mir leid. Aber ruf ihn bitte nicht an. Ich will das mit ihm persönlich klären." keine Ahnung wieso, aber ich wusste, dass ich das persönlich mit ihm klären musste.
El nickte und lächelte mich vorsichtig an.
"Schon ok, aber dafür kaufst du mir ein neues Handy!" lachte sie. Ich nahm sie in die Arme und küsste sie auf die Wange. 
"So viele du willst. Bei meinem Gehalt kann ich mir das ja jetzt leisten!" wir lachten. Doch es stimmte. Obwohl ich kaum was tat, hatte ich in den letzten Wochen schon mehr verdient, als in dem letzten Jahr. 
"Apropos, Arbeit. Ich bin ja eigentlich nur hier, um dir zu sagen, dass Simon dich sehen will. Er hatte deine Nummer nicht mehr und dann hat er mich angerufen." sagte sie und sah mich ernst an.
"Was will er denn?" fragte ich und wurde etwas misstrauisch.
"Keine Ahnung." sagte sie und zuckte mit den Schultern. Aber eigentlich hatte Simon doch meine Nummer, oder? Ich war der Meinung, dass ich sie damals auf den Vertrag geschrieben hatte. Komisch...
"Naja, ich schau dann morgen mal vorbei." konnte ja nicht so dringend sein, wenn er nicht mal persönlich vorbei schaute, oder?
El öffnete den Mund um etwas zu sagen, doch wir wurden von irgendjemandem unterbrochen. Es klingelte an der Tür und ich brachte El kurz zum stoppen, bevor ich zur Tür lief und sie eilig öffnete. Vor mir stand Simon, wie immer im Anzug und mit Sonnenbrille.
"Hallo, Toni. Kann ich vielleicht mal kurz mit dir reden?"

Keep Calm and hate One Direction (1)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt