Ninety Three • DIE ERSCHÖPFUNG

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Nach dem lang erwarteten Glück soll es jetzt wohl schon wieder krieseln -  Äußern möchte sich Boyband-Mitglied Niall Horan (21)  zu den Gerüchten über Unstimmigkeiten in seiner Beziehung mit Antonia Grey (20) nicht.
"Wir sind noch zusammen, mehr hat die Presse nicht zu interessieren." sagte er vor einer Reporterin und bestätigte damit unbewusst, dass es Ärger im Paradies gibt.

Inzwischen brauchte ich nicht mehr Coco, um die netten Klatschseiten aufzusuchen, auf denen ich dann sowas wie den Artikel fand. Irgendwie ärgerte es mich schon etwas, dass die Presse solche Vermutungen ohne Beweise anstellte, aber Harry hatte Recht, es war halt ihr Job und sowas interessierte die Leute natürlich. Trotzdem nervte es. Auf jeder zweiten sah entdeckte ich Nialls Gesicht, meins meistens daneben oder darunter. Dies war noch einer der Gründe, wieso ich mich so auf meine 'Freilassung' freute.
So nannte ich es, seit Simon es mir letzte Woche gesagt hatte. Ich hatte an einem Abend, als mir langweilig gewesen war, sogar eine Liste angefertigt, mit positiven und negativen Bezügen zu unsere 'Beziehung':

1. Niall ist nett +
2. Ich mag Niall +
3. Er sieht gut aus +
4. Er ist witzig +
5. Er schnarcht - -
6. Er ist ziemlich viel -> wir gehen oft Essen +,-
7. Er redet oft ziemlich viel - 
8. Harry ist oft eifersüchtig (inzwischen nicht mehr so) -
9. Ich kann Harry ärgern, wenn ich wütend auf ihn bin +++
10. Ich sehe auch mal was anderes, als das Haus und das Bonos ++
11. MEINE GEDULG IST AM ENDE - - - - - 

Diese Liste hätte ich noch ewig so weiter führen können, aber es war ja eh egal, was mir gefiel, oder was nicht. Denn in drei Monaten, 3 Wochen und 2 Tagen war ich frei!!!
Doch zuerst musste ich noch ein paar mal so tun, als ob ich Nialls Freundin war. So wie jetzt...
"Wie ist es eigentlich so, mit Niall zusammen zu wohnen?" fragte mich Selena Gomez. Ich senkte verlegen den Blick und griff nach Nialls Hand, die neben meiner auf dem Tisch lag.
"Verrückt. Glaub mir, er isst wirklich ziemlich viel und schnarchen tut er auch." Selena lachte und blickte zu Niall, der sich angeregt mit Ed Sheeran unterhielt. Es war komisch zwischen so vielen berühmten Leuten zu sitzen, aber irgendwie war ich das ja jetzt auch. Zumindest so halb.
"Kann ich mir vorstellen. Das eine mal saß ich bei einer Verleihung neben ihm und ich schwöre, er hat nie aufgehört zu Essen - die ganzen 4 Stunden lang." ich lachte und sah an Selena vorbei, zu dem Tisch, an dem Zayn und Perrie mit den anderen Mitgliedern von Little Mix saßen. Er zwinkerte mir zu und küsste Perries Nacken. Ich lächelte ihn an und ließ Nialls Hand los, weil ich mal dringend auf die Toilette musste.
"Entschuldigst du mich kurz?" ich stand auf und schob den Stuhl an den Tisch und als Niall mir einen Kuss zu warf, mischte Sel sich ein, die sich nur schnell ihr Näschen pudern gehen wollte.

"Ich weiß, dass wir und nicht wirklich kennen, aber es interessiert mich brennend."
"Dann frag." lachte ich, sah in den Spiegel und wusch mir die Hände.
"Ok, wie ist er so im Bett?"
"Wer?" Sel lachte und warf mir eins der Handtücher zu. Wie kam sie denn auf die Frage und wen meinte sie überhaupt.
"Niall natürlich. Du Dummerchen." Hups. Da hätte ich ja lange raten können, wen sie gemeint hatte. Aber war ja klar, dass sie mich das über meinen Freund fragte.
"Ich, ähm, er..." stottere ich und schmiss das Handtuch in den dafür vorgesehenen Korb.
"Jetzt sag nicht, nein, ihr habt noch nie...?" ich zuckte entschuldigend mit den Schultern und ging dann an ihr vorbei aus der Toilette in Richtung Tisch. Sel harkte sich bei mir ein und brabbelte irgendwelches Zeug, von dem ich nicht wirklich was mitbekam. Sie war ja schon echt nett, aber sowas zu fragen war echt... Kam wohl davon, dass sie ein Star war.

Statt mich neben sie und Niall zusetzen ging ich weiter, zu Zayn's Tisch und setzte mich auf den letzten freien Platz in der Runde.
"Leute, das ist Toni." stellte Perrie mich vor und deutete auf mich. Alle lächelten mich nett an und stellten sich dann kurz vor. Die mit dem Afro war Leigh-Anne, ihr Kleid war unglaublich; die mit dem Tattoo auf dem Unterarm war Jesy und die letzte war Jade. Alle drei waren extrem nett und schienen mir relativ ähnlich zu sein.
"Die benimmt sich immer so, als wäre sie die Queen. Ich meine, sie ist ja ganz nett, aber..." sagte Leigh-Anne und zog eine Augenbraue hoch. Ich freute mich nicht wenig, als ich merkte, um wen sich diese Gespräch drehte.
"Schon komisch, dass sie andauernd in der Presse ist, eigentlich kennen sie die meisten doch eh nur wegen Justin." sagte Perrie und lehnte sich an Zayn. Ich lachte und bestellte mir ein Glas Wasser.
"Sie hat mich vorhin auf der Toilette gefragt, wie Niall so im Bett ist."
"Und?" fragte Jade und grinste breit. Ich schlug ihr leicht gegen den Arm und lachte. Dann zeigte ich ihr mit meinem Blick an, dass ich dazu mit Sicherheit nichts sagen würde.
"Wir wissen es." Jesy zwinkerte mir zu und ich tat so, als würde mir ein Stein von Herzen fallen. So ging das Gespräch dann noch etwas weiter, bis Niall mich irgendwann zu sich rief und wir den Rest der Veranstaltung wieder gemeinsam hinter uns brachten.

"Schönen Abend noch."
"Hoffentlich bis bald!" rief Selena und winkte noch ein letztes Mal, bis sie aus meiner Sicht verschwand, weil Niall mich in den Van drängte. Er war müde und redet kaum noch. 
"Nach Hause?" fragte ich und Niall nickte. Erschöpft ließ er sich zur Seite ans Fenster sinken und schlief dann, bis ich ihn aufweckte, weil wir bei ihm vor der Tür standen. Fast fiel er aus dem Auto.
"Ich fahr dich." 
"Vergiss es, du schläfst ja schon beim Atmen ein." lachte ich und schob ihn zur Tür. Nachdem ich ihm eine gute Nacht gewünscht hatte, stieg ich in mein wunderschönes Auto und fuhr endlich zurück zu Harry. 

"Wie haltet ihr das nur aus berühmt zu sein?" seufzte ich und ließ mich rückwärts auf die Couch, bzw. meinen Kopf auf Harry's Schoß fallen. Er lachte, legte die Fernsehzeitung weg und küsste meine Stirn.
"Du gewöhnst dich dran." ich öffnete nur ein Auge und drehte mich dann auf die Seite, sodass ich mein Gesicht in Harrys duftendes T-Shirt kuscheln konnte.
"Wie schaffst du es eigentlich immer so gut zu riechen." nuschelte ich schmunzelnd und vergrub meinen Kopf unter seinem T-Shirt. Harry kicherte und zog es so hoch, dass er mein Gesicht sehen konnte. Ich sah relativ wenig, weil die Lampe mich blendete.
"Duschen?!" zur Strafe für diese dumme Antwort biss ich ihn leicht in die Haut an seinem Bauch und presste gleich darauf meine Lippen auf die gerötete Stelle.

"Wie war der Abend?" fragte er und strich mir die Haare aus dem Nacken, während ich mich grade abschminkte und nur in Unterwäsche im Bad stand. Ich spürte seine Hand an meinem Hintern, ignorierte sie jedoch, weil ich genau wusste, dass er wollte, dass ich reagierte.
"Anstrengend." seufzte ich, als er anfing meinen Nacken zu küssen und ihn dann massierte. Ich ließ mich etwas gegen ihn sinken und lachte, als wir beide fast umfielen und dann rückwärts zurück ins Schlafzimmer stolperten.
"Schlafen? Oder möchtest du noch etwas kuscheln?" bei dem Kuscheln zeigte er mir mit seinem Blick, dass er sicher nicht das Kuscheln meinte, was ich im Kopf hatte. 
Ich hob eine Augenbraue, setzte mich auf und grinste breit, weil ich spürte, wie Harrys Blick zu seinem Schoß mir zeigte.
"Ich zieh mir jetzt ein Shirt von dir über und dann werde ich schlafen. Was du machst weiß ich nicht." schmollend blieb Harry liegen, als ich zum Schrank ging, mir eins seiner Shirts über zog und mich dann einfach, ohne ihn weiter zu beachten, neben ihn kuschelte. Ich schloss meine Augen und zog die Decke etwas höher. Als ich grade dabei war ins Traumland abzudriften hörte ich Harry seufzen und spürte dann, wie er sich an mich kuschelte. Sein Kopf in meinem Nacken, seine Hand um meinen Bauch geschlungen, die anderer in meiner, die an meinem Gesicht lag. 

Bevor ich einschlief, was irgendwie schwieriger war, als ich erwartete hatte nach dem Tag, drehte mein Gehirn völlig durch und machte sich um alles mögliche Gedanken. 
Um meinen Job im Bonos, meine Entlassung in weniger als drei Monaten, meiner Familie, die inzwischen wieder gut zurecht kam, Harry, Liam, Mara, Josh...
Komischerweise musste ich auch kurz an T denken, der mich jeden Abend mit einem neuen Anmachspruch begrüßte. Die Sprüche waren mehr als nur schlecht, aber sie brachten mich immer zum schmunzeln. Wenn man so begrüßt wurde, arbeitet man doch gerne an so einem Ort.


Keep Calm and hate One Direction (1)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt