Niall's Sicht
Erst hatte ich überhaupt keine Lust auf das Konzert gehabt. Nachdem ich mich von El verabschiedet hatte, hatte ich nicht mal mehr Lust was zu essen. Als wir dann im Van saßen, wurde meine Laune schon wieder etwas besser. Ich konzentrierte mich einfach darauf, was ich gleich erleben würde. Auf der Bühne war es einfach atemberaubend. Ich konnte alles was mich bedrückte vergessen und mich ganz und gar auf die Musik konzentrieren. Man sah nur noch die Menge an Fans vor sich, die zig Kilometer gereist waren, nur um uns zu sehen. Ich sah das Lächeln auf ihren Gesichtern und die Freude in ihren Augen. Eine kleine Geste von mir und sie würden in Ohnmacht fallen. Das liebte ich. Leute mit meiner Musik Freude zu bereiten und mit ihnen meine Empfindungen zu teilen. Das war der Grund, wieso ich Sänger geworden war. Und weil ich die Musik liebte.
"Toni kommt nicht mit." sagte Liam, als er sich in den Van neben mich setzte und sich anschnallte.
Naja, man konnte sie ja nicht zwingen, aber schade war es schon. Erst dachte, das ich jetzt traurig war, doch dann sah ich zu Harry.
Er sah auf sein Handy und man konnte fast denken, dass er weinte. Aber das wäre ja absurd gewesen, denn wir würden Toni ja später eh wieder sehen.
Das Konzert heute würde eh wie jedes andere werden. Sie unterschieden sich meist kaum, manchmal flogen wir auf einer Plattform über die Fans und manchmal gab es bestimmte Specialeffects. Aber das war's dann auch.
Nach dem Konzert
Anstrengend. Das Konzert war wie jedes andere anstrengend gewesen und die Hitze machte es nicht grade leichter. Während in London zu der Jahreszeit eher Schal und Jacke angesagt war, standen wir und die Fans hier in Flip Flops und Tanktop.
Nach diesem Konzert gab es noch ein Meet&Great mit ein paar Fans. Doch, naja, mir ging es nicht so gut. Statt mich zu den Jungs und den Fans zu stellen suchte ich die Räume nach Paul ab. Normalerweise war er immer sofort present, doch heute konnte ich ihn nicht finden.
Genervt fragte ich einfach einen der anderen Bodyguards, ob sie mich zurück zu unserem Tourbus fahren konnten. Es war nicht weit, aber wenn ich laufen würde, wären die anderen locker vor mir da. Außerdem war ich nicht mehr wirklich motiviert noch irgendetwas zu tun...
Auf dem großen Parkplatz angekommen stieg ich aus dem Auto und bedankte mich bei dem Fahrer. Als ich sah, dass in unserem Bus kein Licht brannte, ging ich zuerst zu Lu's.
"Herein!" rief sie als ich klopfte. Ich ging hinein und setzte mich zu ihr an den Tisch.
"Hi , schläft die Kleine schon?"
"Niiiiiiaaaalll." rief Lux und beantwortete so meine Frage. Lu sah mich gespielt böse an und lachte als Lux begeistert auf meinen Schoß hüpfte.
"Du solltest doch schon lange schlafen..." sagte Lu vorwurfsvoll und wuschelte Lux durch die Haare. Die beiden waren echt so schrecklich süß und sie erinnerten mich immer an meine Familie. Sie fehlten mir so...
"Nur kurz bleiben, Niall." druckste Lux herum und kuschelte sich an mich. Lu lachte und gab dann nach.
"Wie war das Konzert?" fragte Lu als Lux dann endlich schlafen gegangen war und wir uns normal unterhalten konnten. Ich liebte die Kleine echt über alles, aber es war schon ziemlich anstrengend mit ihr.
"Gut, aber anstrengend. Ich bin vor den anderen zurückgefahren. Sag mal, weißt du wo Toni ist?"
Lu schüttelte den Kopf und sah mich fragend an.
"Ne, ich dachte die wäre mit euch beim Konzert!?" sagte sie. Wie? Toni wollte doch hier auf uns warten...
"Vielleicht schläft sie ja schon. Schau doch einfach mal bei euch im Bus nach." sagte Lu und legte ihre Hand auf meine. Da hätte ich auch selber drauf kommen können. Toni würde nie gehen ohne sich von uns zu verabschieden. Nie!
Ich verabschiedete mich knapp von Lu und machte mich dann auf den Weg zu unserem Bus. Auf dem Weg dahin traf ich auf Paul.
"Alter, wo warst du denn?" fragte ich und ging zu ihm hin.
"Hatte was zu erledigen. Sorry." er lachte und ging weiter. Was war daran denn jetzt bitte witzig gewesen? Paul hatte zwar Humor, aber er lachte nie über etwas, was nun wirklich kein bisschen witzig war.
Etwas irritiert öffnete ich die Tür von unserem Bus und ging leise hinein. Wenn Toni wirklich schlief, wollte ich sie nicht unbedingt wecken. Leise schlüpfte ich auf meinen Schuhen und schmiss meine Jacke auf die Bank. Als sie auf den Boden fiel zuckte ich zusammen und betete nur, dass ich Toni nicht geweckt hatte. Ich tapste auf Zehenspitzen von Bett zu Bett und sah ihm Schein meines Handys, wo Toni lag. Doch alle Betten waren leer?!
"Toni?" rief ich und schaltete das Licht an. Alles sah genau so aus wie vorhin. Bis auf, dass alle Sachen von Toni weg waren und dass der Tisch leicht freigeräumt war.
Das hatte sie jetzt nicht echt getan, oder?
Sie war doch jetzt nicht echt einfach verschwunden...
Verzweifelt setzte ich mich auf die Bank an den Tisch und was fand ich dort? Dort halb unter Zayns Malsachen, neben einem Paar meiner Socken, lag ein Brief.
Da 'One Direction' drauf stand, nahm ich ihn hoch und öffnete ihn. Er war von Toni... Von wem auch sonst?
Ich musste nur die ersten Zeilen lesen, um zu wissen, dass sie weg war...
Hei Jungs,
Ihr wisst, dass ich One Direction nicht leiden kann und dass sich das nie ändern wird, aber ich wollte euch sagen, dass ich euch liebe. Ihr seid mir in dieser kurzen Zeit so sehr ans Herz gewachsen. Egal ob ich euch eine Stunde oder einen ganzen Tag nicht sehe, ihr fehlt mir. Wie El es so schön gesagt hat, ich gehöre zur DirectionerFamily. Aber eigentlich bin ich nicht dazu gekommen, sondern ihr seid zu meiner Familie geworden. Nichts habe ich mir je mehr gewünscht, als einen großen Bruder. Mit euch war es so, als ob ich 5 gekriegt hätte. Mit euch fünf Verrückten, die mich immer zum lachen bringen. Ich werde vermissen, wie Harry mich auf die Nasenspitze küsst, wie Liam mich in den Arm nimmt, wie Zayn mich zeichnet, obwohl ich aussehe wie ein Neandertaler, wie Louis mir von El erzählt und wie Niall mich immer zum lachen bringt, ob ich es will oder nicht.
Weiter konnte ich nicht lesen. Mit dem Brief in der Hand lief ich die Treppe runter, raus aus dem Bus. Direkt gegen Paul.
"Woah, Niall. Immer langsam mit den jungen Pferden. Was hat dich denn gebissen?" lachte er und hielt mich an der Schulter fest. Ich riss mich aus seinen Armen los und hielt ihm den Brief vor die Nase.
"Wusstest du es? War es das, was du vorhin getan hast? Hm?" rief ich und merkte, wie sich Tränen in meinen Augen sammelten. Ich war wütend, auf mich, auf die Jungs, auf Paul und vor allem auf Toni. Wie konnte sie uns das antun?
"Niall, bleib mal ganz locker. Ja, ich wusste, dass sie geht und ja, ich hab sie zum Flughafen gefahren, aber..."
"Nichts aber! Wieso hast du mir das vorhin nicht gesagt? Vielleicht hätte ich sie dann noch aufhalten können." rief ich und setzte mich wütend auf die Bank neben uns.
"Alter, hör mir doch mal zu. Sie..."
"Es ist mir egal welche Gründe sie hatte. Ich finde es schrecklich von ihr uns hier einfach so sitzen lässt und dass sie sich nicht mal persönlich von uns verabschieden kann." fluchte ich. Paul stand jetzt mit verschränkten Armen vor mir und sah mich grinsend an.
"Hör auf so doof zu grinsen. Ich weiß, dass ich mich grade unnötig darüber aufrege, weil ich daran eh nichts ändern kann, doch ich hasse es einfach, wenn man mich nicht in Pläne einweiht und ich finde es scheiße, dass du sie gehen lassen hast, ohne mir etwas davon zu sagen. Du weißt genau, wie wichtig sie uns allen ist.
Dieses dumme kleine Mädchen. Verflixt, ich hätte sie einfach mitschleifen sollen zu dem Konzert und sie in der Garderobe anketten sollen und sie bloß nicht unbeaufsichtigt lassen sollen." Während ich mich hier so schrecklich, und bregründet, aufregte, stand er immer noch vor mir und grinste mich breit an. Ich phylosophierte hier so vor mich hin und sein Grinsen wurde immer breiter.
"Was? Was ist? Was grinst du so dumm?" Paul grinste jetzt von einem Ohr zum anderen und sah mich dabei nicht mehr mal an. Er sah über meinen Kopf hinweg.
"Echt jetzt? Ist das euer Ernst?" fragte ich und Paul lachte nur. Dann sah er wieder mich an.
"Sie steht direkt hinter mir, oder?"
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Keep Calm and hate One Direction (1)
FanfictionAls kleines Mädchen träumt man doch immer davon, dass das eigene Leben wie ein Märchen wird. Doch alles hat ein Ende. Märchen haben immer ein Happy End. Dies ist meine Geschichte und wie sie endet. Wie ihr sehen werdet - nicht mit Happy End. Denn m...