Niall's Sicht
Heute war es so weit.
Es waren mehrere Tage vergangen, in denen wir uns alle freigenommen hatten, um Toni und Harry zur Seite zu stehen. Während ich die letzten Minuten vor dem Sturm damit verbrachte, mit El auf dem Sofa zu sitzen und Händchen zu halten, ahnte Harry nebenan nicht im geringsten, was ihm in wenigen Minuten drohte.
"Ich glaube, wir müssen langsam mal aufstehen, Lou bringt Toni in ein paar Minuten."
"Nur noch ein paar Minuten." grummelte ich und zog El zurück in meine Arme. Sie kicherte, lehnte sich zu mir und küsste mich sanft. Seit dem Tag, wo sie die Sachen von Toni abgeholt hatte, hatte ich nicht mehr darüber nachgedacht, ob sie jetzt meine Freundin war oder nicht. Denn das Leben war viel zu kurz, um es mit Gedanken wie diesen zu verschwenden, wenn ich in der Zeit an El denken konnte. Aber es fühlte sich so an, als wäre sie meine Freundin.
"Komm schon." sie stand auf und zog mich an meiner Hand vom Sofa. Wir gingen ins Musikzimmer, was Harry seit Tagen nicht mehr verlassen hatte, außer um aufs Klo zu gehen. Gegessen hatte er kaum was und auch nachts hatte er keine Rücksicht darauf genommen, dass ich meinen Schlaf brauchte.Es klingelte an der Tür. Unser Zeichen.
Wir hatten beschlossen, dass es das beste war, wenn wir uns zuerst dazu setzen würde, damit es nicht zu schief ging und Toni Harry den Kopf aufreißen würde, oder so.
El ging zur Tür und nach einer kurzen Begrüßung unsere beiden Gäste, führte ich sie ins Wohnzimmer, während Louis ins Musikzimmer ging, um Harry zu erzählen, was als nächstes geschehen würde.
Noch bevor wir saßen, kam Harry ins Zimmer gerannt, die Augen wieder mit Tränen gefüllt.
"Toni." hauchte er und machte einen Schritt auf sie zu. Doch Toni sprang vom Sofa auf und versteckte sich hinter Louis. Harry blieb erschrocken stehen, sah zu ihr und schluckte. Ich sah, wie eine Träne seine Wange runter lief und legte meine Hand auf seine Schulter. Er zuckte kurz zusammen, ließ sich dann aber von mir auf das Sofa ziehen. Auch Toni setzte sich wieder und hielt Els Hand."Bevor ihr beide etwas sagen dürft, hört doch bitte erst mal uns zu." sagte ich und sah zu El, die nickte und fort fuhr.
"Wir sind eure besten Freunde und möchten für euch beide nur das beste. Also werden wir uns jetzt darüber unterhalten, was letzte Woche passiert ist und eine Lösung finden, mit der wir alle leben können." ihre Stimme hatte so etwas friedliches und ich sah, dass sie nicht nur auf mich eine beruhigende Wirkung hatte.
Toni nickte. Harry rührte sich nicht, was wir ebenfalls als 'ja' nahmen.*****
"El, hol den Alkohol, wir müssen über Gefühle reden!" sagte Toni und sah sie abwartend an. El schüttelte den Kopf und sah zu mir. Sie war einfach zu nett, um Toni zu sagen, dass das keine so gute Idee war.
"Toni, lass den mal lieber weg. Letztes Mal ist das nicht so gut gelaufen."
"Was soll das denn heißen? Ich war doch gar nicht so betrunken!" sagte Toni beleidigt und verschränkte die Arme vor der Brust.
"Alter, du hast den Duschkopf in den Arm genommen und ihm gesagt, er solle aufhören zu weinen." Louis lachte. verstummte jedoch, als Toni ihn böse ansah. Auch Harry, der sich die letzte halbe Stunde alles von der Seele geredet hatte, grunzte. Und dafür erntete er einen noch schlimmeren Blick von Toni.
"Zurück zum Thema. Ist dein Motto jetzt: Wenn jeder an sich denkt, ist an alle gedacht? So kommt es mir nämlich vor. Du weißt genau, was ich alles für dich aufgegeben habe und wie sehr ich in den letzten Monaten gelitten habe. Die Zeit wäre auch ohne dich schwer genug gewesen.
Manchmal habe ich mir echt gedacht, dass unsere Liebe nicht stark genug ist. Liebe kann eben nicht alles heilen und aushalten. Aber dann gab es Momente, wo du mir wirklich die Hoffnung gegeben hast, dass alles gut endet.
Ich habe sogar zugestimmt, Nialls Freundin zu spielen und das habe ich hauptsächlich für dich gemacht. Es tut mir.. ach was, ich würd's wieder machen!
Niall behandelt mich wenigstens so, wie ich es verdiene und tut wenigstens so, als wäre ich seine Freundin! Du versteckst dich ja nur und stehst nicht mal dazu." wir alle schwiegen, bis sie sich wieder gesetzt hatte und Harry aufstand.
"Ich kann dich voll und ganz verstehen, aber wir sind hier bei 'So ist es' und nicht bei 'wünsch dir was'. Wenn das Management mir sagt, dass ich keine Freundin haben darf, dann ist das eben so und es tut mir ja Leid, aber dann kann ich das nun mal nicht ändern."
Ich sah zu El, die genau wie ich langsam anfing, sich fehl am Platz zu fühlen. Während die beiden weiter stritten, verließen wir anderen drei den Raum und setzten uns in die Küche, doch wir konnten sie bis hier hin hören.
"Sorry, hab nicht zugehört, meine Gedanken waren grade interessanter." Harry schnaubte vor Wut und ich dachte schon, er würde ausrasten, doch dann sprach er in einem normalen, ruhigen Ton weiter.
"Toni, du warst nicht grade eins von den Mädchen, mit denen ich mir je eine Beziehung vorgestellt habe."
"Danke? Soll ich mich dafür jetzt bedanken, oder dir eine rein hauen?" Louis stand auf, weil er sehen wollte, ob sie es tatsächlich tat, doch El hielt ihn am Arm fest sodass er sich einfach wieder neben sie setzte.
"Lass mich aussprechen. Du warst es nicht. Denn du bist anders. Du bist ehrlich und nimmst kein Blatt vor den Mund. Du hast Temperament und bist aufmüpfig. Deine Launen können einen um den Verstand bringen und wenn du deine Tage hast, wirst du manchmal echt zur Furie. Doch all das, all diese Dinge, die dich von anderen unterscheiden, liebe ich. Ich liebe deine frechen Sprüche, deine verrückte Art und deine Spontanität. Du ergänzt mich und machst mich zu dem Menschen, der ich sein möchte, statt zu dem, der ich bin."
Ich lauschte gespannt und Els Hand um meine wurde immer angespannte. Ich konnte sie sogar schniefen hören, als würde sie weinen.
"Ihr seid echt süß." sagte Louis plötzlich. El und ich drehten uns zu ihm um und sahen ihn verständnislos an.
"Ihr seid ein süßes Paar. Ich weiß nicht, wieso es mir nicht früher aufgefallen ist. Wie du sie ansiehst, Niall. Und das Glänzen in deinen Augen, El." ich lächelte El an, die sich leicht zu mir drehte und ihren Kopf auf meine Brust legte.
"Ich hoffe ihr werdet glücklich." Ich küsste sie sanft auf den Kopf und sah dann zu Louis, der uns freundlich anlächelte.
"Danke, man." sagte ich. El flüsterte ein leises Danke und setzte sich wieder grade hin. Erst da fiel mir auf, dass weder sie noch ich widersprochen hatten, als Louis gesagt hatte, dass wir ein Paar waren. War das jetzt unser DSC gewesen? Ich hoffte schon.
Als wir dann nichts mehr aus dem Wohnzimmer hörten, ging El auf Zehenspitzen voran zur Tür und blickte um die Ecke.
"Sie sitzen nebeneinander und ich glaube Harry hält ihre Hand." flüsterte El leise und drehte sich wieder zur Tür.
"Reden sie?" fragte ich.
"Psscht." Louis lachte und ich schlug ihm leicht gegen den Arm."Wir können euch hören." sagte Toni und lachte, als wir ins Wohnzimmer stolperten. Wir setzten uns aufs Sofa und sahen die beiden gespannt an. Waren sie jetzt wieder zusammen, oder mussten wir uns auf unendlich schlimme Wochen und Monaten vorbereiten?
"Und? Seid ihr wieder zusammen?" fragte El. Toni senkte den Blick und Harry lachte.
"Wisst ihr, ihr hättet euch das alles sparen können. Toni hat mich gestern Nacht angerufen."
"Nachts findet der Alkohol immer, telefonieren sei eine gute Idee." lachte Toni und ich sah, dass Harry tatsächlich ihre Hand hielt.
"Alsooo?" fragte El erneut und grinste breit.
Die beiden wurden ernst und schwiegen. Sie sahen sich einen unendlich lang wirkenden Moment an und drehten sich dann zu uns.
"Nein, aber ich werde wieder zu Harry ziehen und wer weiß, vielleicht mit der Zeit..." sagte Toni und lächelte uns traurig an. Mir fiel fast alles aus dem Gesicht.
"Aber, aber - ihr habt doch über alles geredet und, und..." stotterte ich, weil ich nicht wahrhaben wollte, dass es hier endete.
"Manchmal ist das aber nicht die Lösung." seufzte Harry und ließ Tonis Hand los.
"Wartet, ihr wollte mir sagen, dass ihr nicht wieder zusammen sein könnt? Das glaube ich euch nicht." sagte El und stand auf.
"Ich glaube euch kein Wort. Ich habe dich gesehen, Toni. Du kannst nicht ohne ihn leben und Harry, wir wissen beide, dass es dir noch schlechter ging, als ihr. Also, was soll das alles?"
"El..." ich zog an ihrer Hand. Sie sollte sich da nicht so einmischen, es war ja schließlich ihre Entscheidung.
"Nein. Seht euch in die Augen und sagt euch, dass ihr euch liebt!" Es wurde still. El mochte Recht haben, doch so machte sie es uns allen nicht leichter.
"Na los!"
Toni drehte sich zu Harry, der unsicher auf seine Hände sah und tippte sie an. Er hob seinen Blick und als sie sich in die Augen sahen, ich konnte schwören, dass sich die Luft erhitzte. Meine Hände wurde schwitzig und trotzdem hielt El sie fest umklammert, als sie gespannt auf die beiden wartete.
"Ich, ich liebe dich." sagte Harry. Gott, wenn die es noch spannender machen würde, würde ich sterben. Toni sah ziemlich nervös aus.
"Ich, ich kann das nicht." sie sprang auf, lief zur Tür und schon war sie weg.
"Scheiße." war das einzige, was El dazu einfiel.
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Keep Calm and hate One Direction (1)
FanfictionAls kleines Mädchen träumt man doch immer davon, dass das eigene Leben wie ein Märchen wird. Doch alles hat ein Ende. Märchen haben immer ein Happy End. Dies ist meine Geschichte und wie sie endet. Wie ihr sehen werdet - nicht mit Happy End. Denn m...