Ein Traumhafter Morgen.
Die Sonne strahlte durch das Fenster und ich lag wach, aber noch mit geschlossenen Augen, im Bett, lauschte den Vögeln vor dem Fenster und wartete darauf, dass Harry sich neben mir rührte. So lag ich dort eine Weile, doch nichts geschah.
Als ich mich dann umdrehte, war das Einzige was ich zu fassen bekam, war ein Zettel. Enttäuscht und traurig grummelte ich Flüche vor mich hin und las ihn dann schließlich doch, weil ich unbedingt wissen wollte, wo mein ach so berühmter und begehrter Freund hin verschwunden war.
Schon als ich die ersten Zeilen des Briefes las, musste ich lächeln.
Morgen Traumfrau♥
Hoffe du hast schön ausgeschlafen.
Ich musste leider schon früh mit den anderen zu Simon ins Büro. Du glaubst nicht wie sehr der grade wegen den abgesagten Konzerten nervt. Als ob wir alle was dafür könnten, dass Niall gegen die Laterne gelaufen ist xD
Bin spätestens heute Nachmittag wieder da! Koch bloß nichts, ich lad dich später ein! Nur wir zwei!!!
Love H♥
Er war so süß!!! Erst jetzt fiel mir auf, dass ich ja gar nicht Zuhause bei Liam war, oder bei Harry - sondern immer noch bei Niall. Wir hatten ihn ja nicht einfach alleine lassen können. Als wir uns dann euphorisch begrüßt und fast tot geküsst hatten, hatten wir ihn ins Bett gelegt und alles Gefährliche außerhalb seiner Reichweite platziert. Dann konnte ich mit wenigstens halbwegs beruhigtem Gewissen schlafen gehen. Naja, "schlafen". Viel geschlafen hatte ich ja vorerst nicht wirklich. Gut, dass Harry mich ausschlafen lassen hatte. Dank des Briefes war meine Laune jetzt wieder ziemlich gut und ich freute mich jetzt schon auf heute Abend. Endlich mal wieder Zeit nur für mich und Harry. Und die brauchten wir nach all dem Stress und der Abwesenheit wirklich.
Doch gleichzeitig betrübte er meine Stimmung auch wieder etwas, weil ich dann wieder an Niall denken musste. Ich verstand immer noch nicht, wieso er sich gestern so betrunken hatte. Um nicht nur in Unterwäsche durch die Wohnung laufen zu müssen zog ich mir schnell was an und versetzte meinen Anblick dann wieder in einen relativ akzeptablen Zustand. Dann tapste ich leise auf Zehenspitzen aus dem Gästezimmer und lauschte. Als ich keine Geräusche hörte ging ich erst zu Nialls Zimmer, klopfte leise und ging dann hinein. Es sah alles aus wie gestern, bis auf die Scherben auf dem Boden. Barfuß wollte ich da natürlich nicht reintappen und weil das Zimmer sonst leer war ging ich vorsichtig wieder rückwärts raus. Dann rief ich erst mal nach Niall. Immer wieder rief ich seinen Namen, doch er antwortete nicht. Vielleicht war er einfach nicht da. Vielleicht war er mit Harry und den anderen bei Simon. vielleicht war er einfach zum Arzt gefahren oder so.
Mein Magen knurrte laut - DAS Zeichen für Essen!
Pfeifend schlurfte ich in die Küche und öffnete den Kühlschrank. Wie erwartet war er randvoll gefüllt; war ja auch Nialls. Mit einem Joghurt und dem Rest Pizza von gestern in der Hand schubste ich die Tür mit der Hüfte zu und ging zum Tisch.
"Morgen." grummelte plötzlich jemand vor mir. Erschrocken fielen mir die Sachen aus der Hand und ich sah erschrocken zu Niall, der völlig unbeteiligt vor mir am Tisch saß und mich ansah. Mein Herz klopfte und dann tappste ich auch noch mit dem rechten Fuß in den aufgeplatzen Joghurt.
"Fu... Man Niall. Erschreck mich doch nicht so!" quängelte ich und wischte den echt lecker duftenden Joghurt mit etwas Zewa auf. Immer noch um ihn trauernd setzte ich mich an den Tisch und sah zu Niall, der nur völlig unbeteiligt sein Müsli aß.
Eine Weile saß ich einfach schweigend dort und sah ihm dabei zu, die Pizza vergaß ich vollkommen.
"Was ist los?" Niall zuckte nur mit den Schultern. Das war doch eigentlich eine ganz einfache Frage, oder nicht? Irgendwas stimmte hier ganz gewaltig nicht. Er sah so traurig und niedergeschlagen aus, kein bisschen fröhlich wie sonst. Das bereitete mir Sorgen.
"Niall?" hauchte ich und endlich sah er zu mir auf. Seine sonst so strahlend blauen waren stumpf und leuchteten nicht mehr im Geringsten. Als ich nach seiner Hand griff, zog er sie ruckartig zurück und rutschte sogar etwas vom Tisch weg. Was war denn jetzt auf einmal los? Verwirrt sah ich ihn an und zog meine Hand zurück.
"Nicht. Fass mich bitte nicht an!" sagte er etwas zu laut. Er schreckte mich etwas ab. So kannte ich ihn gar nicht und es gefiel mir nicht. Langsam setzte Niall sich wieder normal hin und aß einfach weiter. Ich ließ ihm etwas Zeit, wenn ich sie auch eher dafür nutzte, mich zu sammeln und die richtigen Wörter zu suchen. Trotzdem fiel mir nichts ein, was auch nur annähernd passte und angemessen war.
"Was ist dein Problem?" keifte ich und erschrak mich selber, weil ich so grob klang. Meine Stimme war laut und durchdringend und Niall sah mich erschrocken an, auch er hatte das nicht von mir erwartet. Doch wenn man bei ihm mit netten Worten nicht weiter kam, dann musste man halt etwas gröber sein. Irgendwann würde er das schon verstehen.
"Verdammt Niall, rede mit mir!!!" rief ich und sprang vor Wut vom Stuhl auf. Doch Niall rührte sich immer noch kein Stück. Wie sehr er mich grade aufregte. Wütend stapfte ich um den Tisch und stellte mich mit verschränkten Armen vor ihn. Er drehte sich zu mir, sah zu mir auf und vom einen auf den nächsten Moment war meine Wut wie verschluckt. Ich löste meine Arme und legte sie dann sanft um Niall. Dieses Mal drückte er mich nicht weh, sondern lehnte seinen Kopf an meine Schulter. Er begann zu schluchzen und zu schniefen, was selbst mich betrübte.Wenig später saßen wir nebeneinander auf dem Sofa und ich wartete darauf, dass Niall anfing zu erzählen, was ihm auf dem Herzen lag.
"Ich weiß, dass ich dir eine Erklärung schuldig bin, doch ich kann es dir einfach nicht sagen..." sagte er leise. Was sollte das denn bedeuten? Etwas so schlimmes konnte es ja nicht sein, immerhin sprachen wir hin von Niall.
"Hast du es den anderen erzählt?" fragte ich und versuchte meine Stimme möglichst mitleidsvoll und sanft klingen zu lassen. Niall schüttelte den Kopf. Wenn er es nicht mal seinen besten Freunden erzählt hatte, dann musste es ja etwas mit ihnen zu tun haben, oder mit -
"Wenn ich es dir erzähle, erzählst du es aber keinem weiter, oder?"
Als ob das nicht selbst verständlich wäre...
"Natürlich nicht. Wenn du es nicht möchtest." sagte ich und drehte mich zu ihm. Niall atmete noch ein mal tief durch, schloss die Augen für einen kurzen Moment und sah dann auf seine Hände. Da war ich jetzt aber mal echt gespannt...
"Es ist so... Also, ich weiß dass alle, inklusive dir, denken, dass ich in dich verliebt bin. Und ich hab es ja auch echt danach aussehen lassen, weil ich wollte dass ihr das denkt. Aber in Wirklichkeit ist das gar nicht so."
"Wie bitte?" war das jetzt sein Ernst? Wollte er mir echt grade erzählen, dass er nicht in mich verliebt war und uns alle nur verarscht hatte? Das konnte nicht wahr sein! Er hätte es niemals geschafft uns alle zu täuschen und uns vor zu gaukeln, dass er in mich verliebt war. Das hatte sogar ich geglaubt!
"Naja, es ist so, dass ich zwar nicht in dich verliebt bin, aber..." er fuhr sich mit der Hand über den Nacken und seufzte.
"aber, ich musste es so aussehen lassen, damit keiner von euch merkt, in wen ich wirklich verliebt bin..." Er wich meinem Blick aus und sah so nicht, wie mir sämtliche Gesichtszüge entglitten. Er hatte mich oder zumindest seine "Gefühle" für mich missbraucht, damit niemand merkte auf wen er wirklich stand.
Doch auf wen stand er denn dann?
"Aber wenn du nicht auf mich stehst, was mir wirklich nichts ausmacht, ganz im Gegenteil, das löst viele Probleme, auf wen stehst du dann?" fragte ich obwohl ich genau wusste, dass Niall mir darauf nicht antworten wollte, oder würde. Eigentlich kam da ja eh nur eine in Frage...
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Keep Calm and hate One Direction (1)
FanfictionAls kleines Mädchen träumt man doch immer davon, dass das eigene Leben wie ein Märchen wird. Doch alles hat ein Ende. Märchen haben immer ein Happy End. Dies ist meine Geschichte und wie sie endet. Wie ihr sehen werdet - nicht mit Happy End. Denn m...