Eighteen • DAS AUTO

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Morgens ist die Welt viel schöner.

Wer auch immer sich das ausgedacht hatte, hatte eindeutig einen an der Meise.

Morgens gibt es keinen schöneren Ort auf der Welt als das Bett. Und das wird sich auch nie ändern.

Müde rekelte ich mich in der duftenden Bettwäsche und sah aus dem Fenster. Die Sonne strahlte, NICHT! Konnte ja nicht sein, dass an drei aufeinander folgenden Tagen gutes Wetter war in England. Es goss in Ströhmen. Trotzdem hatte es etwas Friedliches an sich, was dazu führte, dass ich mich noch wohler fühlte. Lange hatte ich nicht mehr so gut und ruhig geschlafen wie heute. Mein Kopf fühlte sich seit Langem mal wieder ausgeruht an und mein Körper schien so eine Nacht schrecklich nötig gehabt zu haben. Auch wenn es grade erst halb neun morgens war, fühlte ich mich ausgeruht und verspürte nicht mal die geringste Lust um Bett liegen zu bleiben. Ich stand auf, dehnte mich und ging dann erst mal ins Bad. Praktisch, wenn man ein Bad hatte, was direkt ans Schlafzimmer grenzte. Es war in hellem blau gestrichen und auch hier war es schrecklich ordentlich und sauber. Auf einem kleinen Regal standen lauter Pflegeartikel für Männer und neben dem Föhn standen sorgfältig aufgereihte Klopapierrollen. Die Handtücher waren nach Größe und Farbe sortiert und überall klebten kleine Zettelchen, auf denen mein Name stand. Für mich hatte er extra etwas Platz auf einem der 4 Regale gemacht und einen Zahnputzbecher mit Zahnbürste drin hingestellt. Gut, denn ich hatte meine, doof wie ich nun mal war, bei Liam vergessen. Zuerst ging ich duschen und ließ mir dabei erst mal so richtig viel Zeit.

Grade als ich mir die Haare mit dem Shampoo einschäumen wollte, was Harry extra für mich gekauft hatte, fiel mir erschreckend etwas ein. Die Flasche fiel mir aus der Hand.

"Fuck.." keuchte ich nur und beendete die Dusche so schnell wie ich es nur konnte. Wie lange hatte ich das jetzt schon vergessen?! Tage, Wochen, Monate? Mit den Jungs vergaß man echt die Zeit...

Ich stürmte zurück ins Zimmer, zog mir schnell noch frische Unterwäsche an und schnappte mir mein Handy.

"Hallo." meldete sich die Stimme meiner Mum an der anderen Seite.

"Hey, Mum. Ich bin's Toni."

"ANTONIA! Weißt du eigentlich was für Sorgen ich mir die letzten Tage gemacht habe? Erst verschwindest du einfach, dann erzählt mir Coco, dass du bei einem Superstar schläfst und wahrscheinlich auch mit ihm und dann ruft die Uni bei mir an, weil du zu keinem deiner Kurse erscheinst. Nicht zu vergessen Josh, der schon 20.000 mal hier angerufen hat, weil er dich nicht erreicht. Gott, der Typ stand hier sogar schon vor der Tür, weil er dachte, dass ich ihn anlügen würde."

Genau deswegen hatte ich es solange vor mir hergeschoben meine Mum anzurufen... Dass ich wo anders war hatte sie ja gewusst, nur nicht bei wem. Dass es nicht Josh war, der mich nebenbei gesagt mal am Arsch lecken konnte, wusste sie jetzt also auch. Nett von meiner kleinen Schwester mich bei ihr zu verpetzen. Das würde sie noch büßen.

"Sorry Mum. Das mit der Uni hab ich voll verpennt, ich ruf da gleich an und das mit Josh tut mir echt leid. Wir haben uns gestritten und naja, dass ich bei nem Star schlafe stimmt schon, aber keine Sorge, ich schlafe 100%ig nicht mit ihm." versicherte ich ihr und hörte wie sie seufzte.

"Nagut, ich verzeih dir noch mal.

Kommst du wieder nach Hause?" Vor dieser Frage hatte ich mich gefürchtet. Natürlich wollte meine Mum, dass ich wieder nach Hause kam, aber das konnte ich jetzt noch nicht. Außerdem fühlte ich mich in dem Haus jetzt eh nicht mehr Zuhause. Immer wenn ich daran zurück dachte, bekam ich ein ungutes Gefühl im Magen, deswegen ließ ich es lieber gleich bleiben.

"Ich hab kein zuhause mehr..." sagte ich und legte auf. Ich wusste, wie sehr es sie quälte, wenn ich so etwas sagte, doch das hatte sie sich ja selber zuzuschreiben, also...

Keep Calm and hate One Direction (1)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt