Seventy Four • DIE KURZFASSUNG

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Ich presste meine Lippen aufeinander, damit er aufgeben würde, doch er zwang mich dazu sie zu öffnen, indem er meine Handgelenke so fest aneinander drückte, dass ich vor Schmerz aufquikte.
Ich drehte und wendete meinen Kopf von ihm weg, aber es half alles nichts.
Josh küsste mich immer wieder, wanderte meinen Hals entlang und hinterließ dort sogar einen Knutschfleck. Ich hatte keine Angst - mich erfasste die pure Panik!!!
Ich fühlte mich hilflos und langsam würde mir sogar übel, als er auch noch anfing mich auszuziehen.
"Jetzt zeige ich dir, wer ich wirklich bin!" flüsterte er in mein Ohr und lachte heiser.

schweißgebadet wachte ich auf. Das Zimmer war immer noch dunkel und der Körper neben mir rührte sich nicht. Harry schlieft tief und fest und das sollte auch so bleiben. Mit Tränen in den Augen schlich ich ins Bad und schloss leise die Tür hinter mir.
Jetzt konnte ich mich nicht mehr halten. Weinend brach ich auf dem Boden zusammen und schrie. Aber ich schrie nicht laut, sondern nur in mir drin.
Diser Traum tauchte immer wieder auf und jedes Mal verbreitete er Angst und Schrecken, bis zum nächsten Traum.
Jedes Mal erinnerte er mich wieder daran, was Josh mir angetan hatte. Daran konnte ich weder denken, noch es vergessen. Jede Berührung von Harry erinnerte mich daran und nicht mal gestern Abend hatte ich es vergessen können.


Flashback
"Toni, es ist nicht schlimm, wirklich. Sex ist für mich nicht wichtig." sagte Harry jetzt schon zum dritten Mal, doch es half nichts. Ich war deprimiert, weil ich es einfach nicht gekonnt hatte.
"Ich weiß, aber..." ich versuchte nicht zu weinen, denn ich konnte Harry nicht erklären, wieso ich es einfach nicht tun konnte.
"Schatz, ich liebe dich und ich schlafe tausend mal lieber mit dir in meinem Arm ein, als mit dir zu schlafen." Harry küsste mich und zog die Decke über uns. Irgendwie schaffte ich es mich zu beruhigen und mich an Harry zu kuscheln. Trotzdem konnte ich nicht schlafen, denn ich wusste, dass ich es ihm irgendwann erzählen musste.
Ende


Leise klopfte es an der Tür und ich wischte schnell die Tränen weg, bevor Harry ins Bad kam und sich neben mich setzte. Er sagte nichts, er tat nichts und er berührte mich nicht. Und irgendwie tat es gut. Ich war nicht alleine, aber fühlte mich auch nicht bedrängt.
"I-ich.." stotterte ich.
"Pscht.. du musst nichts sagen."
Harry war so... Wieder weinend lehnte ich meinen Kopf an Harrys Schulter und schloss die Augen.
Mein Kopf tat schon weh, doch ich konnte mich einfach nicht beruhigen.
Stundenlang saßen wir dort und irgendwann wurde ich so müde, dass ich an seiner Schulter einschlief.

"Harry?" flüsterte ich und schob eine Haarsträhne aus seinem Gesicht. Er schlief immer noch und lehnte an der Badewanne. Plötzlich schnarchte er und sabberte. Dann wachte er auf.
Obwohl mein Kopf pochte und mir kotz übel war, lächelte ich ihn an. Harry sah mich leicht perplex an und griff dann nach der Hand, die ich ihm reichte. Langsam zog ich ihn hoch und umarmte ihn dann. Er legte seinen Kopf auf meinen und küsste mich aufs Haar.
Die leise Musik, die aus der Küche zu uns drang, brachte uns dazu, uns langsam schunkelnd aus dem Bad zu bewegen. Es war so ein friedlicher Moment und ich wünschte mir, dass er nie enden würde.
"Ich muss dir was erzählen."
Harry stoppte, sah zu mir runter und zog mich dann nickend zum Bett. Wir setzten uns und ich griff nach seiner Hand. Damit sie mir, wie in jeder anderen schwierigen Situation, Trost und Mut spenden konnte.
Ich legte meine Beine über seinen Schoß und ich ließ es zu, dass er sie mit seiner anderen Hand fest hielt.
"Ich bin seit letzter Woche so komisch, weil, also... als du weg warst, wegen dem neuen Album, und das soll jetzt wirklich kein Vorwurf sein, denn wir wissen beide, dass es dein Job ist und dass das Album echt super geworden ist..."
"Toni.." sagte Harry und machte mich damit darauf aufmerksam, dass ich vom Thema abschweifte.
"Tut mir leid. Also an dem Tag, als ich dein Handy im Kühlschrank gefunden habe, da hat Josh mich besucht."
Ich spürte, wie seine Hand zur Faust wurde und sah, wie sich sein Gesicht anspannte.
"Was hat er gemacht?" presste er zwischen zusammen gepressten Lippen hervor und sein Körper war ziemlich angespannt.
"E-er, also... Erst war er super nett und hat mich getröstet, weil du nicht da warst und dann auf einmal schwang alles um und er hat mich geküsst und hat versucht mich auszuziehen und nicht aufgehört, auch als ich mich gewehrt habe."
Harry sprang auf und lief vor mir im Kreis. Er schien zu überlegen und er war ziemlich wütend.
"Harry..." Ich griff nach seine Hand, doch er zog sie weg.
"Wie weit ist er gegangen? Hat er - ?" Harry stellte sich direkt vor mich und machte mir eine scheiß Angst.
Um seine Frage zu beantworten nickte ich und senkte vor Scham den Blick.
Die Tränen liefen mir wieder über das Gesicht und ich hatte ziemliche Angst vor dem, was jetzt passieren würde.
"Gott, wie gerne würde ich ihm jetzt den Kopf abreißen und ihm dann die Eier abschn-" brummte er und schlug mit der Faust gegen die Wand. Ich konnte ja verstehen, das er wütend war, aber das wäre mit Sicherheit auch keine Lösung gewesen. Also stand ich auf, ging zu ihm und legte meine Hand auf seinen Arm. Harry zuckte zusammen und sah mich an. In seine Augen blitzte die Wut, doch als ich über seinen Arm strich und seine Hand nahm, verflog sie langsam und man sah ihm an, dass er ein schlechtes Gewissen hatte.
"Ich hätte dich einfach nicht alleine lassen dürfen." er nahm mich in den Arm und lehnte uns gegen die Wand.
"Es ist nicht deine Schuld. Ich hätte es wissen müssen."
"Nein, wie hättest du denn wissen sollen, was dieser Kerl schon alles angestellt hat? Ich wusste es und ich hätte dich von ihm gernhalten müssen!"

Plötzlich klingelte es an der Tür. Widerwillig ließ ich Harrys Hand los um sie zu öffnen.
"Oh Mist." sagte ich, als Niall grinsend vor mir stand und mir eine Kleiderhülle hin hielt.
"Was ist denn? Hast du geweint?" Schnell zog ich Niall ins Haus, schmiss die Tür zu und rief nach Harry.
"Oh Schit, wie spät ist es?" rief er, als ich ins Bad rannte und mein Handy suchte.
"Halb 12. Wir müssen in einer halben Stunde spätestens los!" rief ich zurück und warf Harry ein frische Shirt zu.
Wir hatten ja völlig vergessen, dass ich mit Niall zu der Gala musste und Harry mit El. Und das schon um 13 Uhr der Empfang begann. Den durften wir laut Simon natürlich nicht verpassen.
Niall stand einfach im Flur rum, bis ich ihm das Kleid für gleich abnahm und ins Schlafzimmer brachte.
"Leute, könnte mir einer von euch beiden jetzt vielleicht mal sagen, was hier los ist?" schrie er und stamnpfte wie ein kleines Mädchen mit dem Fuß auf.
Harry und ich kamen gleichzeitig im Flur an und gingen dann mit Niall ins Wohnzimmer.
"Die Kurzfassung?" fragte Harry und ich nickte.
Dann atmete ich nich einmal tief durch und fing dann an.
"Es hat etwas mit Josh zu tun. Er, er hat mich vergewaltigt. Harry macht sich jetzt Vorwürfe deswegen, obwohl es nicht seine Schuld ist und ich habe mir grade ausgemalt, wie ich ihn am liebsten umbringen möchte. Und deswegen haben wir die Gala völlig vergessen."
Niall schluckte und sah uns dann mit aufgerissenem Mund an. Dann schüttelte er ungläubig den Kopf.
"Der Josh, mit dem ich in einem Haus wohne?"
"Ja, genau der und wenn ich ihn in die Finger kriege, dann..." ich beschwichtigte Harry, indem ich meine Hand auf seine legte und mit meinem Daumen über seinen Handrücken strich.
"Ich geh mich schnell fertig machen." sagte ich und ging nach oben.
Ich war mir nicht sicher, ob es so gut war die beiden alleine zu lassen, aber ich hatte einen Job den ich erfüllen musste und dafür musste ich gut aussehen und nicht so wie ein Penner.
Das Kleid war schnell angezogen, die Haare gebändigt und geglättet und das Make-Up dauerte nicht mal annähernd so lange, wie ich gedacht hatte.

Als ich unten wieder ankam, saß Harry dort wie Niall im Anzug und mit gestylten Haaren und tippte auf seinem Handy herum. Ich betrat den Raum und beide sahen zu mir auf. Sie lächelten mich an und ich wusste, dass sie mir normalerweise beide sagen würden, wie schön ich doch aussah, doch die Stimmung war zu betrübt dafür.
"Ich weiß eine Lösung. Was wäre, wenn wir ihn einfach anzeigen? Dann löst die Polizei unsere Probleme und nicht wir." sagte Niall und wir beide nickten.
Das wäre wahrscheinlich die beste Möglichkeit für uns alle.

Wenig später saßen wir mit El in der Limo und ließen uns zu der Weihnachtsgala fahren.
Wir saßen so, dass ich trotzdem neben Harry sitzen und mich an ihn lehnen konnte. Ich schaffte es tatsächlich Josh und alles was mit ihm zusammen hing zu vergessen. Wenigstens für diesen Abend. El hatte beste Laune und lenkte mich gut von allem ab. Wir alle freuten uns auf den Abend, auch wenn es für uns nicht sehr leicht werden würde. Immerhin hatten wir die Partner getauscht und es fiel mir nicht grade leicht, Nialls Freundin zu spielen, wenn Harry mir dabei zu sah.


Keep Calm and hate One Direction (1)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt