Thirteen • DER BESUCH

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Ich war zu spät gekommen. Und das nicht nur 10 Minuten. Eine ganze halbe Stunde hatte Coco schon auf mich gewartet und mich dann trotzdem super süß, wie immer, empfangen. Sie strahlte und freute sich anscheinend genauso über das treffen wie ich mich darauf, sie endlich wieder zu sehen. Liam hatte mich hier her gefahren, in ein Café das nicht direkt in der Innenstadt lag. Zu spät waren wir nur, weil Niall ganz spontan bei uns aufgetaucht war, weil er nicht wusste wo Harry war. Ein einfacher Anruf hätte es aber auch getan. Denn er musste sich natürlich erst mal was zu Essen schnappen und uns somit unnötig lange aufhalten. Mir war es ja egal, wo Harry war, aber Liam wollte das natürlich unbedingt wissen. Gott, ich gab dem verrückten Lockenkopf die Schuld dafür, dass ich meine Schwester hatte warten lassen und das machte ihn nicht grade beliebter bei mir.

"Hat Mum dich gefahren?" fragte ich und Coco nickte.

"Sie ist irgendwie komisch. Seit Dad auf Geschäftsreise ist, ist sie echt anhänglich und überfürsorglich." Coco rollte mit den Augen und trank weiter an ihrem Smoothie. Wenn sie nur wüsste...

Erst wollte ich es ihr sagen. Alles. Dass Dad im Krankenhaus war und im Koma lag und dass die beiden sich scheiden lassen wollten. Doch ich schloss lieber wieder meinen Mund und sah zu den anderen Tischen.

"Ey, Toni. Der Typ da an dem Tisch sieht schon die ganze Zeit zu uns rüber." flüsterte sie und beugte sich über den Tisch zu mir rüber. Ich folgte ihrem Blick und musste mir ein Lachen verkneifen. Drei Tische von uns entfernt saß ein Typ, vermummt wie eine Mumie mit Sonnenbrille und Zeitung vor der Nase. Er sah wirklich andauernd zu uns rüber und als er meinen Blick sah lächelte er sogar.

"Kennst du den etwa?" fragte Coco. Sie klang beunruhigt und ich konnte nur schmunzeln. Ja, ich kannte den Typen. Er war mir vom Auto aus gefolgt und leider konnte ich Coco nicht erzählen, wer es war.

"Nein."

Coco beließ es dabei, doch sah trotzdem noch öfters zu ihm rüber.

Dass nur wenige Meter von uns entfernt ihr Schwarm saß und sie bzw. mich beobachtete ahnte sie nicht im Geringsten. Sonst würde sie auch nicht mehr hier sitzen sondern wäre schon auf seinen Schoß gesprungen und ihm um den Hals gefallen.

"Man, langsam macht der mir echt Angst." flüsterte Coco und duckte sich leicht zusammen.

Ich griff nach ihrer Hand und sah sie liebevoll an.

"Alles gut. Der wird uns nichts tun. Lass uns doch einfach noch wo anders hin gehen, ja?"

Coco nickte, ich bezahlte kurz und nachdem ich dem Typen kurz zugenickt hatte kam er zu uns an den Tisch.

Meine kleine Schwester versteckte sich halb hinter mir und erst als der Typ seinen Arm um mich legte entspannte sie sich leicht.

"Du kennst den?" fragte Coco.

"Du etwa nicht?" lachte ich und nahm ihm seine Sonnenbrille ab.

Coco klappte der Mund auf und der Typ nahm mir die Sonnenbrille wieder aus der Hand. Sie sah von mir zu ihm und dann wieder zu mir. Mit aufgerissenen Augen und offenem Mund starrte sie uns beide an.

"Du bist... er ist... du kennst...was... Wie???" stotterte Coco.

Ich zog sie an der Hand aus dem Café und stieg dann mit den beiden in sein Auto.

Ich setzte mich zu Coco auf den Rücksitz und hielt ihre Hand, während sie nur unseren Fahrer anstarrte.

"Du kennst Liam Payne. DU KENNST LIAM PAYNE!!!" sagte Coco erst normal und schrie mich dann an. Sie packte meine Schultern und schüttelte mich, bis ich sie aufhielt.

Keep Calm and hate One Direction (1)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt