Nach einer warmen Dusche lief ich in ein dünnes T-Shirt gehüllt aus dem Bad, die Treppe runter in die Küche, aus der es ziemlich lecker duftete. Harry stand vorm Herd und rührte im Topf rum, als er mich sah, lächelte er breit und hob den Löffel aus dem Topf.
"Pusten!" sagte er und hielt ihn mir vor den Mund. Ich tat, was er mir sagte und probierte dann, was er gekocht hatte. Es schmeckte köstlich.
Ich lächelte ihn an, bevor ich mich umdrehte und das Radio lauter stellte. Ich fing an mit zu singen, Harry drehte sich lachend zu mir um.
"Du magst das Lied, oder?" ich nickte und schloss die Augen, um die Musik in mir zu spüren.If I don't say this now I will surely break as I'm leaving the one I wanna safe. Forgive the urgency but hurry up and wait. My heart has started to seperate. -
erklang die Stimme des Sängers von The Fray und ließ mich frösteln. Ich bekam Gänsehaut und spürte, wie sich der Text in meine Gedanken brannte. Öffnen tat ich die Augen erst wieder, als der Refrain zu Ende war und ich Harrys Hände an meinen Hüften spürte.
"Vergiss das mit dem Gesang und werd lieber Unterwäschemodel - im Radio!" sagte Niall, der völlig fertig in die Küche gewatschelt kam. Ich warf ihm erst einen bösen Blick und dann das Küchentuch zu.
Harry lachte und drehte sich wieder zu mir. Sein Blick fiel von oben herab direkt auf meine Brüste. Das war so typisch für ihn, denn er nutzte es immer aus, dass er so viel größer war als ich.
"Also das mit dem Unterwäschemodel hört sich ziemlich gut an." raunte er und Niall machte ein Geräusch, als ob er kotzen würde. Ich ignorierte ihn einfach und wandte mich aus Harrys Armen.
"Aber dann würde jeder das sehen, was eigentlich nur du zu sehen kriegst." konterte ich und setzte mich neben Niall an den Tisch. Erschrocken blickte Harry mich an und sagte dann, dass ich einfach vergessen sollte, was er eben gesagt hatte. Daraufhin lachte ich nur noch und fragte Niall nach seinen Plänen für den nächsten Tag.*****
"Hast du morgen Abend schon was vor?" Harrys Arm lag um meine Schulter. Der kühle, immer wärmer werdende, Wind, wehte mir durch das Haar und ließ mich frösteln. Morgen? Heute war Dienstag, das hieß Morgen war Mittwoch.
"Bis jetzt nicht. Wieso?" Harry grinste, blickte jedoch weiter grade aus.
"Harry..." er sah zu mir runter und sein Grinsen ließ mich etwas skeptisch werden.
Mehr zu mir selbst nuschelte ich, dass ich Überraschungen hasste.
"Du wirst sie lieben!" sagte Harry, als wir vor dem Haus anhielten und er die Tür aufschloss. Niall war schon lange weg und so hatten wir wieder etwas Zeit für uns.
Mir war bewusst, dass es so rüber kam, als hätte ich ihm alles verziehen. All das, was mir durch den Kuss erst wirklich bewusst geworden war.
Doch so war es nicht ganz. Irgendwie lebten wir trotzdem so weiter, wie vor dem Streit. Aber irgendwie auch nicht. Wir hatten Sex, ja, mehr als vorher. Doch es war nicht mehr so liebevoll, sondern mehr wild und ungezügelt (nicht, dass es mir nicht gefallen würde...).
Wir verbrachten unsere Freizeit miteinander, nicht mehr oder weniger als sonst. Es war schon wie vorher. Auch wenn ich manchmal etwas zurückhaltend war mit den Zärtlichkeiten und seit längerem nicht mehr gesagt hatte, dass ich ihn liebte. Harry wusste es, doch er sah trotzdem immer traurig aus, wenn er es über seine Lippen brachte und ich es nicht erwiderte.
"Liam kommt übrigens gleich und holt mich ab." ich schmiss meine Jacke über den Stuhl.
"Wieso das?"
"Weil er mein bester Freund ist und ich mal wieder Zeit mit ihm verbringen möchte." motzte ich und rollte mit den Augen.
"So war das nicht gemeint." ich fuhr mir mit der Hand über das Gesicht und seufzte. Meine Anspannung ließ mich in letzter Zeit echt leicht an die Decke fahren. Selbst das hatte Harry nicht verdient.
"Es tut mir leid, hörst du? Es tut mir leid." ich küsste ihn kurz, Harry nickte und zog mich an sich.
"Ich möchte nicht mehr mit dir streiten, nie wieder." er küsste mein Haar und kuschelte seine Wange an meinen Kopf.
"Ich doch auch nicht, Schatz." Langsam ließ ich ihn los und stellte mich so vor ihn, dass ich ihm perfekt in seine schönen, grünen Augen sehen konnte.
"Ich liebe dich, hörst du? Ich liebe dich Harry Edward Styles, nur dich." er lächelte sanft, schob meine Haare hinter mein Ohr und seine Hand dann unter mein Kinn.
"Und ich liebe dich, aber können wir den dummen Zweitnamen nicht endlich mal weg lassen? Ich weiß auch ohne dass du Harold EDWARD Styles sagst, dass du mich meinst." ich kicherte und küsste ihn.
"Und genau das ist der Grund, dass ich niemandem meinen zweiten Namen verrate." er sah mich erschrocken an und zog mich an der Hand wieder zu sich, als ich ins Wohnzimmer gehen wollte.
"Warte, DU hast auch einen zweiten Namen?" ich nickte und lachte über Harrys Gesichtsausdruck.Zum Glück klingelte es in diesem Moment an der Tür. Ich riss mich von Harry los und lief zur Tür um Liam zu öffnen. Während ich ihn begrüßte, stand Harry immer noch sprachlos im Flur und blickte mir hinterher.
"Was ist denn mit dem passiert? Hast du schon wieder versucht deinen Namen zu rülpsen?" lachte er und hielt mir meine Jacke auf.
"Ha ha ha, nein!" sagte ich und schüttelte fassungslos den Kopf. Dass er mir das immer noch vor die Nase hielt... Das war locker 4 Wochen her und ich hatte das nur ein einziges Mal gemacht."Wusstest du, dass Toni einen zweiten Namen hat?" fragte Harry und stellte sich zu uns.
"Nein, aber ich denke, dass sie ihn weder dir noch mir verraten wird."
"Genau. Bis später, Schatz." ich küsste Harry, der sich immer noch nicht rührte und zog Liam dann nach draußen.
Vor dem Haus drehte ich mich noch einmal um und sah Harry, der in der offenen Tür stand und winkte. Ich hob meine Hand zum winken, doch fror in der Bewegung ein.
"Toni? Kommst du?" Liam zog an meiner Hand doch ich rührte mich nicht. Stattdessen blickte ich kurz zu ihm und zeigte dann auf das Haus. Liam kam zurück zu mir, folgte meinen Blick und schluckte. Ich hörte es, weil plötzlich alles um mich herum still stand und schwieg. Deshalb bekam ich auch nicht mit, wie Liam nach Harry rief, der dann schnell zu uns geeilt kam.
"Was ist denn?" fragte er besorgt und folgte unseren Blicken."What the...?!"
"Oh.mein.Gott."~~~
"Und von ihnen hat wirklich niemand etwas davon mitgekriegt? Das hört sich sehr ungewöhnlich an, weil sie sich zur Tatzeit alle im betroffenen Haus befanden." sagte der Polizist vor uns. Meinen Blick sah er zum Glück nicht. Am liebsten hätte ich ihm sein knall gelbes Klemmbrett um die Ohren geschlagen und ihm gesagt, wer das gewesen war, aber das durfte ich natürlich nicht.
"Ich war keine 5 Minuten drin und als wir dann raus gekommen sind, stand das da." sagte Liam und legte einen Arm um mich, weil Harry bei einem der anderen Polizisten stand und wild gestikulierend mit ihm redete.
Ich sah an ihm vorbei zum Haus und musste schlucken.
In großen roten Buchstaben, die aussahen, als wären sie mit Blut geschrieben, prangte ein mir sehr bekannter Spruch an der Hauswand. Für jeden gut lesbar stand dort:
Chick before dick!
Ich hatte sofort gewusst, wer dafür verantwortlich war, doch ich konnte es den Polizisten nicht sagen. Egal was sie mir angetan hatte und was für eine miserable Freundin sie gewesen war, das hatte selbst sie nicht verdient.
Wahrscheinlich wusste sie genau, dass ich nicht in der Lage war, sie zu verpetzen. Und genau das brachte mich zum weinen. Nicht, weil es mich verletzte, sondern weil ich mich über mich selbst aufregte. Irgendwie war ich in der letzten Zeit viel zu nett geworden und gab jedem immer, was ich konnte. Als Gegenleistung erhielt ich jedoch nicht annähernd so viel."Was hab ich ver- Wow..." sagte Zayn und holte tief Luft. Er war so schnell es ging her gefahren, genau wie Niall. Liam stand neben mir und erzählte die Geschichte jetzt schon zum dritten Mal. Wie konnte er dabei so ruhig bleiben?
"Wenn ich den erwische, der das war..." grummelte Niall. Es hörte sich süß an, wie er es sagte, doch -
"Vergiss es Niall."
"Wieso? Ganz ehrlich Toni. Das richtet sich ja wohl mal eindeutig gegen dich persönlich!" ich seufzte und lehnte meinen Kopf erschöpft gegen seine Schulter.
"Und wenn schon. Mir geht es gut, also." Die Jungs sahen mich schief an, als ich mit erhobenem Blick an den Leuten vorbei ging und ins Haus lief. Dort schnappte ich mir meinen Rucksack, den ich eben schnell gepackt hatte und ging zurück zu Niall. Es standen hunderte von Leuten auf dem Grundstück verteilt. Hauptsächlich Paparazzis.
"Lass uns fahren." ich verabschiedete mich kurz von Zayn und Liam und zog Niall dann zu seinem Wagen. Harry warf ich einen Kussmund zu und ließ mich dann auf den Sitz fallen.
"Hey, wie geht's dir?"
"Boah, El! Erschreck mich doch nicht immer so!" rief ich erschrocken und schnallte mich an. Sie hatte anscheinend auf dem Rücksitz gewartet. Klar, an ihrer Stelle hätte ich auch nicht bei Niall warten wollen.
"Ganz gut, wenn man davon absieht, dass jemand das Haus von meinem Freund mit einer Nachricht, die klar an mich gerichtet ist, angesprayt hat und mich dieser jetzt abschiebt, weil es für mich ja zu gefährlich ist." ich seufzte und lehnte mich im Sitz zurück. Ich wusste, dass Harry es nur gut meinte, aber ich wollte trotzdem lieber bei ihm im Bett schlafen, als bei Niall im Gästezimmer.
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Keep Calm and hate One Direction (1)
FanfictionAls kleines Mädchen träumt man doch immer davon, dass das eigene Leben wie ein Märchen wird. Doch alles hat ein Ende. Märchen haben immer ein Happy End. Dies ist meine Geschichte und wie sie endet. Wie ihr sehen werdet - nicht mit Happy End. Denn m...