Thirty five • DIE WAHL

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"LIAM steht auf mich. Liam steht auf MICH. Liam STEHT auf mich." egal wie ich es betonte, es fühlte sich falsch an.

"Schatz, egal wie oft du es sagst und egal wie du es betonst, du kannst die Tatsache nicht ändern." sagte Harry. Er lag mit seinem Kopf auf meinem Schoß, während die anderen grade draußen waren. Wir saßen mal wieder im Tourbus und fuhren in die nächste Stadt, zum nächsten Konzert.

"Ich weiß, aber ich kann es einfach nicht glauben. Er ist mein bester Freund und er hat mir gesagt, dass er nichts von mir will."

Harry seufzte, setzte sich auf und zog mich an sich. Ich legte meinen Kopf auf seine Brust und beruhigte mich wieder etwas.

"Er ist auch mein bester Freund und vielleicht ist es einfach besser, wenn wir mal mit ihm reden." schlug Harry vor und küsste mich auf das Haar.

Das werden wir wohl müssen. Was sollten wir denn sonst auch tun?

Kurze Zeit später kamen wir an der nächsten Haltestelle an. Die Jungs versammelten sich, besprachen noch den Rest für das Konzert und verließen dann den Bus. Als ich ihnen nicht folgte, blieb Liam, der als letzter ging, auf der Treppe stehen.

"Kommst du nicht mit?" fragte er und kam ein, zwei Stufen wieder hoch. Ich schüttelte nur den Kopf.

"Nein, heute nicht. Ich brauch mal ein bisschen Zeit für mich und ich denke, dass ich da ohne El eh nichts zu tun habe." Liam lachte und nickte nur.

El war vor ein paar Stunden aufgebrochen und saß jetzt dann wohl im Flieger. Sie fehlte mir jetzt schon...

"Na gut, dann wünsch uns viel Glück, Kleine." sagte Liam und küsste mich wie immer auf den Kopf, bevor er den Bus verließ. Ich hörte Niall lachen und Harry fluchen, dann schloss sich die Tür und alles um mich herum war still. Ich saß auf dem Einzelbett und hielt den Teddy von Coco in der Hand.

Was war ich nur für eine schlechte Schwester? Anstatt sie zu unterstützen und für sie da zu sein verließ ich sie Hals über Kopf um mit ihrer Lieblingsband auf Tour zu gehen... Dann musste ich mich natürlich auch noch in einen der Typen verlieben. Und dann auch noch in Harry.

Statt einfach mit ihm glücklich zu sein, kommen immer wieder Komplikationen auf und bei alle dem vergaß ich das, was immer das Wichtigste war - meine Familie.

Doch grade jetzt, wo ich hier saß, im Tourbus von One Direction und darüber nachdachte, was ich jetzt tun sollte, fiel mir nichts ein. Ich konnte ja nicht einfach so tun als wüsste ich nicht, dass Liam und/oder Niall auf mich standen... Ich wusste nicht mal 100%ig, ob sie auf mich standen.

Das war echt schrecklich. Nicht zu wissen ob jemand etwas für einen empfand oder nicht oder doch...

Grade weil mir die beiden so wichtig waren. Liam war mein bester Freund und Niall... Niall brachte mich immer zum lachen, ob ich es wollte, oder nicht. Er war immer freundlich, witzig und total süß, aber das war's dann auch. Oder?

Ich stand auf und lief durch den Bus. Überall lagen Dinge von den Jungs.

Dort lagen Liams BatmanT-Shirt, Harrys Songtextebuch, Louis' Kuscheltier (was El ihm mitgebracht hatte), Zayns Malsachen und Nialls Socken. Gott die lagen echt überall.

Ich lachte. Selbst wenn Niall nicht anwesend war brachte er mich zum Lachen.

Um mir über all das klar zu werden, brauche ich erst mal etwas Abstand. Dass ich nicht mit zum Konzert ging war da schon ein guter Anfang, doch das reichte nicht. Ich musste weg, auch wenn die Jungs mir jetzt schon fehlten. Meinen Job, den ich bis jetzt noch nicht wirklich ausgeführt hatte, konnte ich auch von London aus machen. Also, sprach nichts dagegen. Bis auf die Tatsache, dass ich mir den Rückflug nicht mal annähernd leisten konnte.

Keep Calm and hate One Direction (1)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt