"T, gibst du mir bitte jetzt endlich die Wasserflasche?"
"Erst, wenn du mir eine letzte Frage beantwortest." ich seufzte und zeigte ihm mit meinem Blick, dass er loslegen sollte.
"Waren deine Eltern Terroristen?" ich wusste die Antwort. Zwar hatte T den Spruch noch nie benutzt, aber wer kannte den denn nicht? Damit ich endlich was zu Trinken bekam, antwortete ich.
"Nein, wieso?"
"Weil du so scharf wie ne Bombe bist." lachte T und gab mir dann endlich die Wasserflasche. Ich öffnete sie schnell und schmiss ihm mit dem Deckel ab, damit er sich endlich wieder beruhigte.
Es war erst Mittag, aber ich war seit heute früh hier und hatte schon lange keine Lust mehr. Gut, dass heute Mittwoch war und der Laden in 20 Minuten schließen würde.
"Erzähl mal was von dir." sagte unser Barkeeper und setzte sich neben mir vor die Bar an die Theke. Ich drehte mich zu ihm und sah ihn schief an.
"Ich beantworte dir jede Frage, wenn du sie ebenfalls beantwortest!" entschied ich und nach kurzem Zögern stimmte T zu.
"Wieso nennt dich jeder T? Ich meine, Taylor ist jetzt kein so schlechter Name." er lachte und nickte.
"Ich hab früher mal wo anders gewohnt und irgendwann hat mich jemand hier in London mal so genannt und dann ist es irgendwie zu meinem Spitznamen geworden." Leuchtete ein.
"Hast du einen Freund?" Man, der ging aber ganz schön ran. Aber immerhin wusste er nicht, dass ich die Freundin von Niall war. Ich nickte.
"Der Typ, der letztens hier war mit diesem kleinen Flittchen?"
"Nein, aber er ist der beste Freund meines Freundes." gab ich zu und grinste. Es war komisch so von Harry zu reden, aber ich hatte mich langsam dran gewöhnt.
"Wie heißt er? Sieht er gut aus?" fragte er und lachte, weil ich erschrocken von ihm weg rutschte.
"Niall Horan und ja, er sieht verdammt gut aus. Du kennst ihn vielleicht sogar, er ist Sänger bei -"
"NIALL HORAN? DER NIALL HORAN? Verdammt, wieso arbeitest du hier wenn dein Freund Mitglied der größten Boyband aller Zeiten ist?"
"Glaub mir, die Frage stelle ich mir auch." lachte ich und trank noch einen Schluck Wasser.
"Ich überbrücke nur die Zeit bis zum Anfang des neuen Semesters. Dann gehe ich wieder zur Uni und genieße das Studentenleben. Aber, woher weißt du überhaupt was über One Direction?"
T lachte und fuhr sich durch die Haare. Wäre er nicht dunkelhaarig und hätte etwas weniger Muskeln, wäre er glatt mein Typ gewesen.
"Wegen meiner kleinen Schwester, vielleicht kannst du ihr ja mal ein Autogramm von Niall besorgen?"
"Klar." ich stand auf und folgte T dann nach unten, damit ich meine Arbeitssachen noch schnell verstauen konnte, bevor ich endlich nach Hause zu Harry fahren konnte."Soll ich dich mitnehmen?" fragte er mich, als wir vor der Tür standen und er sich eine Zigarette anzündete. Ich hätte ihn irgendwie nicht für den Typ gehalten, der rauchte. Erst jetzt fiel mir auf, dass ich, obwohl ich T fast jeden Tag sah und mich sogar viel mit ihm unterhielt, kaum kannte.
"Ne, ich bin selber mit dem Auto. Aber was hälst du davon, wenn wir noch einen Trinken gehen?" er zog an der Zigarette, ihr Ende glühte kurz auf, bis er den Rauch aus dem Mund pustete, nickte und mich angrinste.
"Sounds great!" ich lachte und lief neben ihm her. Ein paar Querstraßen weiter zog er mich leicht und wir setzten uns in ein kleine Café. Es war nichts Besonderes, aber immerhin würde mich hier niemand erkennen. Es war nämlich erst gestern gewesen, als mich ein Pärchen nach einem Autogramm gefragt hatte - von mir?! Verrückte Welt!"Einen Kaffee bitte." bestellte ich, T nahm das selbe und ein Stück Kuchen dazu. Dann unterhielten wir uns und mir wurde bewusst, dass ich ihn völlig falsch eingeschätzt hatte. Er war weder ein Frauenheld, denn er war schwul und wohnte daher mit seiner Schwester zusammen.
"Ich wohne bei Niall." antwortete ich, als er mich danach fragte. Er nickte nur und fuhr mit dem Verschlingen seines Kuchens fort.
"Wie lange seid ihr schon zusammen?" fragte er und grinste, als ich nachdachte. Wann hatte ich den Vertrag unterschrieben? Keine Ahnung... Man, sowas sollte man wirklich wissen.
Mein klingelndes Handy half mir aus der Patsche. Es war Harry.
"Hey Babe."
"Hey."
"Wo bleibst du?" fragte er und klang besorgt. Vielleicht hätte ich ihm Bescheid sagen sollen, dass ich noch mit T hier war.
"Ich sitze mit T in nem Café. Aber ich denke ich komme bald. Musst du heut noch weg?"
"Nope. Was hälTst du von El's leckerer Lasagne zum Abendessen?" ich lachte, weil ich wusste, dass es mit Sicherheit ein lustiger Abend werden würde. Mit Niall und El.
"Immer doch. Ich schreib dir, wenn ich los fahre. Ich liebe dich."
"Dann bestell ich einen Tisch. Ich dich auch." lächelnd steckte ich mein Handy wieder weg und sah zu T auf, der mich frech angrinste.
"Was?" fragte ich und bemerkte, dass meine Kaffeetasse bereits leer war und ich zum zwanzigsten Mal hinein sah.
"Das war echt süß. Wie ein strahlender Stern hast du gegrinst, als du 'Ich liebe dich' gesagt hast."
Bei dem Vergleich mit dem Stern zuckte ich leicht zusammen. Hatte er das grade wirklich gesagt?
Und wieso kam mir das so verdammt bekannt vor?
"T?"
"Hm?" murmelte er mit vollem Mund und hob den Blick. Ich sah in seine braunen Augen und grübelte. Wieso kamen sie mir so bekannt vor?
"Wo kommst du wirklich her?"
Er verschluckte sich, wischte sich den Mund mit einer Serviette ab und sah mich dann geschockt an.
"Wieso fragst du?" auf einmal war er nervös und nicht mehr so selbstbewusst wie vorher.
"Wer bist du wirklich?" fragte ich statt der anderen Frage und lehnte mich etwas weiter nach vorne. Ich sah seine braunen Haare, seine braunen Augen und ein kleines Muttermal an seinem linken Ohr.
Konnte es wirklich sein, dass - ?
"Wenn du so fragst, weißt du die Antwort doch schon lange. Oder nicht, Annie?"
Oh nein. Das konnte nicht sein, oder?
Doch!
Er war es.
Ich zuckte zurück und hielt mir die Hand vor den Mund. Er streckte doch tatsächlich seine Hand nach mir aus und sah mich freundlich an. Wie konnte er es wagen?
"Tay-taylor?" er nickte und lehnte sich zurück, weil er genau wusste, dass ich Angst hatte. Und die war mehr als nur berechtigt.
"Es tut mir Leid, Toni. Aber ich konnte es dir einfach nicht sagen. Ich wusste genau, dass du so reagieren würdest."
"Begründet." warf ich ein und ließ meine Augen nicht einen Augenblick von ihm abweichen.
"Natürlich. Aber lass es mich dir erklären!"
Hatte er mich grade wirklich gefragt, ob der es mir erklären durfte? Dachte er wirklich, ich wollte auch nur noch eine Sekunde mit ihm hier sitzen und mir das alles anhören?
Da hatte er sich aber getäuscht!!!
"Vergiss es. Du hattest die letzten Jahre dazu Zeit und ich fühle mich grade extrem dumm, weil ich dich nicht früher erkannt habe." ich schnappte mir meine Tasche und meine Jacke und stürmte aus dem Café. Wäre ich nicht so enorm wütend auf ihn und auch auf mich selbst gewesen, hätte ich jetzt angefangen zu weinen.
"Toni, warte!" ich lief schneller und war schnell aus der Puste. Kein Wunder, dass er mich einholte und mich am Arm fest hielt.
"Antonia. Bitte lass es mich dir erklären!" bettelte er und zog mich herum. Ich blitze ihn wütend an. Ich wollte keine Erklärungen haben. Ich wollte nicht mit ihm reden. Ich wollte ihn nicht sehen. Ich wollte, dass er verschwand und sich nie wieder in meinem Leben blicken ließ, wie er es damals getan hatte.
"Was? Was willst du mir erklären?" schrie ich und schubste ihn von mir weg. Er strauchelte und fing sich dann leider wieder.
"Willst du mir erklären, wieso du mich damals vergewaltigt hast? Wieso du mir die Drogen gegeben hast? Wieso du mich lebensgefährlich verletzt hast und wieso du dich dann nie wieder blicken lassen hast?" Jetzt flossen mir doch die Tränen über das Gesicht und ich wischte sie wütend mit meinem Ärmel weg. Er sagte nichts, sah mich nur an und senkte dann den Blick.
"Ich will deine Erklärungen nicht hören!" sagte ich, als er den Mund öffnete um etwas zu sagen.
"Spar dir die Mühe." mit diesen Worten drehte ich mich um und ging. Doch er folgte mir.
"Verdammt Toni -"
"Was 'verdammt Toni'? Soll ich dir mal sagen, wie es mir ging, als ich damals psychisch und auch physisch am Boden war und sie mir dann erzählt haben, dass ich von DIR schwanger bin?"
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Keep Calm and hate One Direction (1)
FanfictionAls kleines Mädchen träumt man doch immer davon, dass das eigene Leben wie ein Märchen wird. Doch alles hat ein Ende. Märchen haben immer ein Happy End. Dies ist meine Geschichte und wie sie endet. Wie ihr sehen werdet - nicht mit Happy End. Denn m...