Seventy Five • DAS JAHRESENDE

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Die Anzeige aufzugeben ging einfacher, als ich es gedacht hatte.

Der Polizeibeamte verließ das Haus genau so schnell wieder, wie er es betreten hatte. 

Erst hatte ich ein leicht schlechtes Gewissen, aber Harry und Niall führten mir immer wieder vor Augen, wieso das nicht nötig war. 

"Gut, dann hätten wir wenigstens das schon geklärt." seufzte ich und ließ mich auf das Sofa fallen.

"Hast du etwas noch etwas, was dich bedrückt?" fragte Harry besorgt, zog mir die High Heels von den Füßen und fing an sie sanft zu massieren. Ich schloss die Augen.^

"Du weißt doch noch, wie ich dir von Mara erzählt habe, oder?" Ich sah zu Harry, er nickte.

"War das nicht mal deine beste Freundin?"

"Ja, und sie war die erste, der ich erzählt habe, dass wir zusammen sind." Wieder schloss ich die Augen und versuchte mich etwas zu entspannen. Ich zog den Reißverschluss an der Seite des Kleides auf und atmete erleichtert aus.

"Wenn ich dir sage, wie sie reagiert hab, wirst du lachen. Aber mir war da nur nach Heulen zu Mute." 

"So schlimm?" Ich nickte. Keine Ahnung, ob er es sah. Aber er fragte auch nicht weiter nach, also beließ ich es dabei.

"Der Abend war schön." sagte Harry nach einer Weile. Der Themawechsel kam mir ganz gelegen. Und Harry hatte nicht Unrecht. Auch wenn es anfangs komisch gewesen war, vor Harry die Freundin seines besten Freundes zu spielen, war es mir am Ende definitiv leichter gefallen, als ich gedacht hätte.

"Ja, auch wenn ich natürlich viel lieber offiziell mit dir hingegangen wäre." ich lächelte und küsste Harry sanft. Er zog mich halb auf seinen Schoß und im Gegensatz zu sonst nutze er die Gelegenheit nicht, um mir das Kleid runter zu ziehen, sondern schob den Träger wieder auf meine Schulter.

"Irgendwann..." seufzte er und klang hoffnungsvoll. Wie genau er das anstellen wollte, war mir unklar. Wie sollten wir denn bitte zusammen sein, wenn alle dachten, dass ich was mit seinem besten Freund hatte? Wie sollte es dann so enden, dass wir glücklich und zufrieden miteinander leben konnten? Wenn es überhaupt so lange hielt.

"Worüber denkst du nach?" sanft legte Harry seine Hand an meine Wange. 

"Uns." Harry lächelte und küsste mich. 

"Diese Geheimhalterei gibt unserer Beziehung doch den gewissen Kick." Harry lachte und zog mich hoch.

"Stimmt." langsam ging ich vor ihm Richtung Schlafzimmer und ließ währenddessen ganz aus Versehen mein Kleid runter rutschen.

"DAS ist nicht fair!" rief Harry, als ich seinen Händen auswich und vor ihm weg lief.

Ich rannte quer durch das Haus und lachte, als Harry wegrutschte und auf dem Boden lag. Lachend lief ich zum Musikzimmer und schlug die Tür hinter mir zu. 

Als Harry dann rein kam, saß ich schon am Klavier und grinste ihn breit an.

Mein Freund, der immer noch außer Atem war, grinste breit und setzte sich dann neben mich. 

"Was möchtest du hören?" flüsterte er und lehnte seinen Kopf an meine Schulter. Ich spielte ein C und kicherte. Wieso? Keine Ahnung. Vielleicht einfach, weil ich glücklich war.

"Spiel mir das Lied, was du für mich geschrieben hast." ich küsste ihn auf seine Locken und stand auf.

Harry fing an zu spielen, ein paar Takte und dann sang er mit. Langsam schlich ich an den Fenstern lang, fuhr mit meinen Fingern über die Vorhänge und summte mit. 

Keep Calm and hate One Direction (1)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt