Ninety One • DIE FREIHEIT

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Mein Vertrag wurde erneuert. Ich saß leicht nervös und doch relativ entspannt in Simons Büro und akzeptierte, was er änderte. Harry saß im Raum nebenan, mit Zayn, Louis und Liam.
"Also, wir haben jetzt deine Arbeitszeit festgelegt und genau aufgezeichnet, für was wir dich bezahlen. Obwohl dir das ja nicht wichtig ist. Dann haben wir das Ende dieses Vertrages festgelegt - "
"Wie? Was soll das heißen 'Das Ende dieses Vertrages'?" Simon lachte und legte den Stift bei Seite.
"Das bedeutet, dass du genau in 4 Monaten und 6 Tagen frei bist." ich sah ihn überrascht an und lächelte dann breit.
"Dann bin ich nicht mehr Nialls Freundin?" Simon nickte und grinste.
"Das ist die gute Nachricht."
"Und die schlechte?" Das Grinsen verschwand von meinem Gesicht und ich verknotete meine nervösen Hände auf meinem Schoß.
"Die schlechte ist, dass du trotzdem nicht offiziell mit Harry zusammen sein kannst." ich nickte abwesend. Für mich war das keine schlechte Nachricht mehr. Ich hatte von Anfang an gewusst, worauf ich mich eingelassen hatte und so war das für mich kein bisschen schockierend.
"Das wusste ich ja bereits. Wenn sonst nichts mehr ist...?" ich setzte mich nach vorne auf den Stuhl und deutete damit mein Aufstehen an.
"Nein, das war's sonst. Eine Unterschrift von dir und du weißt, wann du frei gelassen wirst." Ich lachte über seine Formulierung und ergriff den Stift, den er mir reichte.
Als ich mein Kürzel unter den letzten Absatz, auf der letzten Seite, setzte, machte Simon mich noch mal darauf aufmerksam, was geschehen würde, wenn ich mich nicht an den Vertrag hielt. Danach verabschiedete ich mich kurz und lief in den Nebenraum zu Harry und den anderen.
"Na, alles gut gelaufen?" fragte Zayn breit grinsend und lachte.
"Natürlich. Als ob ich ein komplizierter Mensch wäre." Liam schnaubte und Harry verzog das Gesicht.
"Ey, was soll das denn heißen?"
"Ich kenne niemanden, der so kompliziert ist wie du, höchstens El." die anderen beiden pflichteten Louis bei und grinsten. Ich setzte mich trotzdem neben Harry und griff nach dem Sandwich, was er in seiner Hand hatte. Die anderen schien es zu wundern, dass ich nicht an die Decke ging, aber inzwischen machten mir solche Sprüche nichts mehr und ich war in den letzten Tagen sehr viel entspannter und ausgeglichener geworden.

"Wisst ihr schon, wann ihr auf die nächste Tour müsst?" nuschelte ich mit vollem Mund und sah in die Runde. Liam legte sein Handy weg, Louis sah vom Fenster zu mir und Zayns Blick hielt meinem einfach stand.
"Naja, irgendwann nächsten Monat. Es geht meisten so im Februar los und dann bis zum Ende des Jahres. Nach dem neuen Album und dem letzten Konzertfilm zur Midnight Memories Tour wird mal wieder ein Buch oder so fällig." sagte Liam.
"Das wäre dann wohl mein Stichwort." sagte Zayn, stand auf und verließ den Raum. Verstand sich ja von selbst, dass Zayn sich um das Kreative kümmerte.
"Schon nächsten Monat?" ich sah zu Harry auf, der mich näher zu sich zog und gierig küsste.
"Ja... und dieses Mal kannst du leider nicht mitkommen, weil du und Niall euch ja wegen der Tour trennen werdet und es davor schon nicht mehr so gut mit euch läuft." sagte Louis und sah mich mitleidig an. Ich senkte den Blick und spielte mit dem Ring an meiner Hand. Langsam striff ich ihn ab und las erneut, was Harry auf der Innenseite eingravieren lassen hatte:
With every heartbeat♥ - 23. August 2014

"Aber wir werden jeden Tag telefonieren und skypen und schreiben und, und, und...." flüsterte Harry und küsste meine Wange. Ich wusste, dass er das wahr machen würde und ich glaubte daran, das unsere Liebe auch diese Zerreißprobe überstehen würde. Also, wieso Sorgen machen?
Schnell steckte ich den Ring zurück an meinen Finger und verflocht meine dann mit Harrys.
"Ich bin übrigens in 4 Monaten und 6 Tagen frei." verkündete ich und blickte in die fragenden Gesichter.
"Wovon frei?" ich sah nach rechts und entdeckte Niall, der sich grad den Rest eines Brötchens aus dem Gesicht wischte. Ich sprang auf, umarmte ihn und zog ihn dann zurück zur Couch.
"Von dir. Dann sind wir geschiedene Leute." Ich grinste ziemlich breit und konnte meine Freude nicht mehr zurück halten. Denn irgendwie war es ziemlich anstrengend gewesen Nialls Freundin zu spielen.
"Ist irgendwie ein komisches Gefühl, dass du dich so auf unsere Trennung freust." murrte Niall und als ich zur Seite sah, entdeckte ich, dass er schmollte. Ich nahm ihn in den Arm und küsste ihn auf die Wange.
"Nimm's nicht so ernst. Wir werden doch eh noch voll viel Zeit miteinander verbringen. Ich kann doch ohne dich gar nicht mehr leben."
"Awww..." Liam grinste und breitete seine Arme aus.
"Gruppenkuscheln!" rief ich und schmiss mich auf ihn. Niall landete auf mir und Harry setzte sich grinsend auf den Haufen.
"Da bin ich 5 Minuten weg, um mir einen Kaffee zu holen und dann das...." sagte Zayn, der auf einmal in der Tür erschien und breit grinste. Lachend schubste ich die andere von mir runter und ließ mich auf den Boden fallen.
"Das wird mir fehlen, Jungs." seufzte ich und griff mit der einen Hand nach Harrys und mit der anderen nach Liams und Nialls. Zayn kam zu uns, griff nach Louis' und legte seine andere auf mein Handgelenk.


"Egal, wie viel Angst wir alle hatten, dass du One Direction zerstörst, dank dir sind sie stärker, als eh und je." sagte Simon und schloss die Autotür. Grinsend und zufrieden mit dem Ergebnis dieses Tages, ließ ich mich erschöpft an Harrys Schulter sinken und schloss die Augen.
"Kaum zu glauben, dass du mal Directionator warst." lachte Niall, der auf dem Beifahrersitz saß. Ich schnipste ihm gegen den Kopf und lachte als er ein 'Aua' murmelte.
"Jetzt nur noch schlafen?" flüsterte Harry und hauchte einen Kuss auf meine Schläfe. Zur Bestätigung nickte ich und kuschelte mich noch enger an ihn.
"Irgendwie erinnert mich die müde Toni immer an einen kleinen Löwen. Sie sieht so niedlich aus und ist doch gefährlicher als eine geladene Waffe." sagte Liam leise. Ich kicherte und sog Harrys Duft in meine Lungen ein.
"Mein kleiner Löwe. Tapfer und unbesiegbar."
"Und gefährlich. Du hast gefährlich vergessen." wandte ich ein und setzte mich etwas auf. Die anderen vier lachten und kurz darauf kamen wir endlich bei uns Zuhause an.
"Bis morgen, Jungs." Liam küsste ich auf die Wange, während die anderen ein kurzes Winken bekamen.
Harry schlug die Autotür zu und legte dann einen Arm um mich, um mich zum Haus zu führen. Ich war echt müde.
"So gefällt mir das Haus von außen viel besser!" Harry lachte, weil er wusste, dass ich Recht hatte. Schon gestern hatte eine Reinigungsfirma die Schmiererei entfernt und die weiße Fassade noch einmal über gestrichen, sodass es jetzt wieder wie frisch renoviert aussah.

"Wenn du müde bist siehst du schon ziemlich sexy aus." sagte Harry, als er sich auszog, während ich in eine Decke gewickelt auf dem Bett lag und die Augen bereits geschlossen hatte. Ich kicherte und öffnete kurz meine Augen, nur um zu sehen, dass er kurz davor war sich neben mich zu kuscheln.
"Holst du mir noch ein Glas Wasser?" flüsterte ich. Ich hörte Harry lachen, spürte wie er mir einen Kuss auf die Wange hauchte und dann ein kurzes 'natürlich, Engel' flüsterte.
Ich hörte, wie er die Treppe runter lief, den Schrank öffnete und schloss und dann den Wasserhahn aufdrehte. Mehr hörte ich nicht, denn bei dem einschläfernden Geräusch des tickenden Weckers auf dem Nachtschrank, schlief ich ein.


Keep Calm and hate One Direction (1)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt