Ich schließe die Tür hinter mir und atme die schwüle, unangenehme Luft ein. Über mir ziehen dunkle Wolke her und ich denke dass bald ein Gewitter auf uns zukommt. Ein typisches Londoner Wetter, wer hätte es erwartet. Der Weg zu Victoria ist nicht weit, seitdem wir uns seit fünf Tagen kennen, bin ich immer wieder zu ihr rüber gekommen. Oder sie kam zu mir. In der Schule verbringen wir die Pausen zusammen und sie hat mir auch die erste Woche geholfen, mich an den Unterrichtsstoff zu gewöhnen. Nebenbei möchte ich erwähnen dass Victoria ein echtes Mathegenie ist; das komplette Gegenteil von mir.
»Schön dass du da bist, Marisa!«, höre ich die Stimme von Victorias Mutter, nachdem sie die Türe geöffnet hat. »Vicylein sitzt im Garten« Ich begrüße ihre Mutter ebenfalls und bedanke mich, damit ich danach in den Garten der Harpers gehen kann. Tatsächlich sitzt Victoria an dem Gartentisch und mich überrascht der Anblick ein wenig: unzählige Kataloge liegen wild auf den Tisch, viele Organisationspläne für die Party liegen dort umher und ein paar sind sogar schon auf den Boden gefallen, wegen dem Wind.
»Ich sehe du brauchst wirklich Hilfe.«, lache ich und setze mich neben Victoria an den Tisch, während sie von einem der vielen Kataloge aufschaut.
»Ich bin so froh dass du eingesprungen bist!«, sagt sie und atmet tief aus, als hätte ich sie von dem Tod gerettet. »Harry musste heute spontan ins Krankenhaus und die ganze Arbeit blieb dann natürlich an mir hängen.«
Wenn ich mich nicht täusche, spricht sie gerade über den Harry, welcher mir am ersten Tag die Schule genauer zeigen wollte. Ich frage mich wieso er im Krankenhaus ist, immer hin hat er die letzten Tage nicht krank ausgesehen oder irgendwelche Ausschläge gehabt.
»Ich helfe dir gerne.« Ich lächle sie sanft an. »Übrigens hat dich deine Mutter gerade Vicylein genannt.«
Victorias Gesichtsausdruck ändert sich von beschäftigt zu peinlich berührt. Dabei schlägt sie ihre Arme über den Kopf zusammen und atmet diesmal wirklich tief aus. Anscheinend mag sie es nicht, wenn ihre Mutter diesen Namen vor anderen benutzt. Ich würde es auch schrecklich finden wenn meine Mutter oder mein Vater einen kindischen Spitznamen für mich benutzen.
»Sie kann es einfach nicht lassen diesen Namen vor anderen zu sagen.«, beschwert sie sich und ich lache laut auf und als ich nicht aufhören kann zu lachen, fängt Victoria selbst damit an. Zum Glück ist sie etwas entspannter geworden, anstatt sich zu viele Gedanken um alles zu machen. Doch ich mache mir Gedanken um Harry, ob es ihm gut geht? Vielleicht hat er sich etwas gebrochen oder sich sogar schlimmer verletzt.
»Sag mal, wieso ist Harry denn überhaupt im Krankenhaus?« Ich versuche meine Frage so unauffällig wie möglich zu stellen, damit Victoria nicht merkt dass ich mir Gedanken um ihn mache.
»Ich wüsste auch gerne wieso er mich sitzengelassen hat und nicht gekommen ist. Anscheinend geht er öfters ins Krankenhaus, laut meinem Bruder Billy.«, erklärt sie und schließt den eben noch interessanten Katalog.
Billy ist öfters bei der Gruppe, in der ich Harry am zweiten Tag gesichtet habe. Er ist anscheinend ein guter Freund von Harry oder vielleicht kennen sie sich selbst nur durch die anderen Jungs aus der Gruppe. Victoria hat mir in der Pause erzählt wie die Jungs aus der Gruppe heißen. Sie meinte einer davon heißt Niall Horan. Seine Lache ist ansteckend, und manchmal, als er in den Fluren der Schule auftaucht, muss ich mir ein Grinsen verkneifen. Dieser Niall hat blonde Haare und als er am Schulausgang direkt an mir vorbeilief und mir in die Augen sah, konnte ich erkennen, dass seine Augenfarbe so blau ist, wie das Meer in der Karibik.
»Wollen wir uns die Arbeit aufteilen?», holt mich die Stimme von Victoria aus den Gedanken. Ich gebe nur ein Nicken von mir und suche mir einen Organisationsplan von ihr raus, welchen ich bearbeiten möchte. Auf dem Zettel, welcher mit Aufgaben vollbepackt ist, steht dass ich mich um die Musik und den DJ kümmern muss. Außerdem um die Dekoration des Raumes. Victoria hat die Aufgaben verschiedene Schüler und Freunde einzuladen und das Buffet, welches sie bei irgendeinem Koch bestellen muss.
»Bist du in einer Veranstaltungsgruppe oder wieso organisierst du die Party?«, frage ich und suche das Material und Kataloge zusammen, welche Victoria für meine Abteilung zur Verfügung hat.
»Jedes Jahr gibt es eine Sommerparty, welche von jemandem aus der zwölften Klasse veranstaltetet wird. Da sich niemand außer mir und Harry gemeldet hat, organisieren wir das.«, erklärt sie und ordnet ihre Blätter.
»Wieso macht Harry so was?«
»Er bringt sich gerne ein!«
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After The Sunset | h.s
Fanfiction#WinterAwards2018 Er hat mich benutzt, damit er über seine Probleme reden kann, während ich mich immer wieder neu in ihn verliebt habe. Harmonisch ist es nicht zwischen Marisa und Harry - zumindest nicht von Anfang an. Denn er hat ein Geheimnis, da...