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Die Tage, an den ich noch Ausgehverbot habe, ziehen sich wie Wochen und als ich Mittwochabend in meinem Zimmer sitze, bin ich froh dass ich morgen nach der Schule wieder rausgehen darf. Bruce und ich hatten Streit. Er hat mir die Schuld gegeben, dass wir nach London zogen und ich habe versucht ihm klarzumachen, dass es nicht so ist. In seiner Stimme konnte ich hören dass er betrunken ist, denn er lallte und wütend ist er im nüchternen Zustand sowieso nie. Ich glaube einmal während unserer gesamten Freundschaft war er wütend, aber nicht auf mich, sondern wegen seinem Bruder. Ich sagte zu Bruce, er soll sich erst wieder melden, wenn er wieder nüchtern und ganz bei Sinnen ist.
Jetzt sitze ich mit schlechter Laune auf meinem Bett, einem Kissen auf den Beinen und verheulten Augen. Mich mit meinem besten Freund zu streiten, ist wie eine neue Welt für mich. Ich verstehe nicht wieso er mir dafür die Schuld gibt, und überhaupt unter der Woche Alkohol trinkt. Blair hat mir geschrieben ob ich weiß was mit ihm los ist. Er kommt anscheinend seit ein paar Tagen nicht mehr zur Schule und melden tut er sich auch bei keinem von uns Dreien. Nicht bei Blair, Esme oder mir. Seitdem Blair das erwähnte, mache ich mir starke Sorgen um ihn. Trotzdem versuche ich mich wieder etwas frisch zu machen, die Sorgen nicht so sehr zu zeigen und stattdessen mein Zimmer auf Vordermann zu bringen. Mum hat im Keller noch einen Umzugskarton gefunden und mir nach oben gebracht. Die Umzugshelfer müssen den Karton wohl aus versehen mit nach unten genommen haben. In dem Karton sind noch Kleidungstücke, die ich zuerst in den Wäschekorb schmeiße, damit sie gewaschen werden. 
Einen Kiste steht von Anfang an in meinem Zimmer, es war diese in den die ganzen Erinnerungen an Blair, Esme und Bruce drin verstaut sind. Mein Kopf sagt mir dass ich sie heute öffnen kann, also schneide ich auch diesen Karton auf und räume die vielen Dinge meiner besten Freunde aus. Viele Bilder finden den Platz an der Wand und die Geschenke - welche wir uns gegenseitig machten -, verstaue ich in Schubladen oder auf der Oberfläche einer Kommode. Mein Zimmer sieht eigentlich wieder ziemlich ordentlich und bewohnbar aus, nachdem ich eineinhalb Stunden damit verbrachte, es aufzuräumen und die restlichen Kartons auszuräumen. Ich bin ebenfalls mit der neuen Gardine und der frischen Bettwäsche zufrieden. Etwas verschwitzt schalte ich die Musik, die aus meiner Musikbox kommt, ab und drehe mich einmal im Kreis. Vor Freude ein so schönes, neues Zimmer zu haben, fange ich an zu Lächeln.

After The Sunset | h.sWo Geschichten leben. Entdecke jetzt