Kapitel 6
Marisa
Eine Party muss organisiert werden, von mindestens zwei Leuten. Sonst wächst es demjenigen völlig über den Kopf, man wird dadurch sehr gestresst und denkt dauernd man hat etwas vergessen. So geht es mir zum Glück nicht, denn ich habe Victoria und sie hat zum Glück schon viele Veranstaltungen geplant. Victoria war - komischerweise - ziemlich ruhig, als ich ihr letzte Woche gesagt habe dass Harry nicht mehr bei der Organisation hilft und obwohl ich es nicht weiß, habe ich ausnahmsweise noch dazu gesagt, dass es ihn etwas übermütig damit wurde.
Vor einer Stunde hatten wir den Termin mit dem DJ, und es ist alles gut gelaufen. Er wollte direkt loslegen und alle seine Boxen und sein Mischpult aufbauen, aber dass kann er leider erst am Tag der Party. So hat das zumindest der Schulleiter gesagt. Es steht der Party eigentlich so gut wie gar nichts mehr im Wege. Victoria hat schon alles bestellt was bestellt werden muss. Die Getränke, die Snacks und die Dekoration überlässt sie ihrer Mutter. Leider weiß ich noch gar nicht was ich anziehen soll, es ist auf jeder Party dasselbe. Viele Kleider im Schrank, aber dennoch findet man nichts. Ich bin auch schon mit Hosen auf Partys gegangen, weil mir nichts eingefallen ist. Diese Variante war aber schrecklich.
»Ich bin mit der Planung bisher ziemlich zufrieden.«, sagt Victoria und steigt aus dem Auto ihrer Eltern aus. Ihre Mutter hat sie abgeholt und mich glücklicherweise mitgenommen, sonst hätte ich mit der Bahn fahren müssen und dass ist um diese Uhrzeit die Hölle.
»Meine Meinung ist immer noch die selbe - es wird einer der besten Abende!«
Mit einer Umarmung verabschiede ich mich von ihr und winke Victorias Mutter noch zu, bevor ich kehrt mache und zu unserem Haus gehe. Vor der Einfahrt steht ein schwarzer Range Rover und auf dem Treppenaufgang sitzt ein, in gedankenverlorener, Harry.
Ohne ein Wort zu sagen gehe ich auf ihn zu und setze mich neben ihn. »Was tust du denn hier?«
Besorgnis breitet sich in mir aus und ich hoffe das nichts mit seinen Eltern ist. Seitdem ich letzte Woche anscheinend etwas falsches gesagt habe, mache ich mir Sorgen und Gedanken um Harry und seine Schwester. Dauernd geht mir die Frage durch den Kopf, wieso seine Eltern nicht einen Abend auf Gemma aufpassen können.
»Ich musste einfach an die Luft.«, ist das einzige was er sagt.
»Komm mit rein.«
Aus meiner Tasche ziehe ich den Schlüssel der Tür. Mum und Dad sind noch nicht zu Hause, sie sagten dass sie heute Abend später kommen würden. Harry hat nicht mehr seine Arbeitskleidung an, er ist entweder - bevor er herkam - schnell nach Hause gefahren um sich dort umzuziehen, oder er hat es ganz einfach im Auto getan. Kann mir eigentlich egal sein, dass einzige was ich tun muss, ist ihn auf andere Gedanken zu bringen. Im inneren des Hauses lege ich meine Schlüssel auf die Ablage, streife wie immer die Schuhe und Tasche vom Körper und laufe ins Wohnzimmer, Harry tut es mir gleich und folgt mir ins Wohnzimmer. Erstaunt sieht er sich um und geht sich mit der Hand schon wieder durch die Haare, ich glaube langsam bei ihm ist das so eine Art von »Ich tue das um die Situation zu realisieren«.
»So ein Haus hätte ich nicht erwartet, von außen sieht es ganz anders aus.«, sagt er und lässt sich auf die Lehne der Couch nieder. Lächelnd sehe ich ihn an, wie er mit großen Augen alles von oben bist unten scannt und genau betrachtet.
»Sag mal, hast du Hunger?«, frage ich und versuche dabei unbemerkt das Knurren in meinem Magen leise zu halten. Seit heute morgen habe ich nichts mehr gegessen und langsam bekomme ich Hunger.
»Nein aber du anscheinend. Ich habe deinen Magen vorhin schon knurren gehört.« Harry sagt das so beiläufig, als wäre es nichts, doch ich laufe rot an und bemerke die unglaubliche Hitze in meinem Kopf.
Laut lachend sieht er mich an und sagt dass ich mir ruhig was zu essen holen kann.
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After The Sunset | h.s
Fanfiction#WinterAwards2018 Er hat mich benutzt, damit er über seine Probleme reden kann, während ich mich immer wieder neu in ihn verliebt habe. Harmonisch ist es nicht zwischen Marisa und Harry - zumindest nicht von Anfang an. Denn er hat ein Geheimnis, da...