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Harry parkt neben dem Stadtpark, zusammen steigen wir aus und gehen in die Einkaufsgasse. Dort wollen wir unser Glück als erster versuchen. Wir gehen also in den ersten Laden, um dort Flyer verteilen zu können.

»Entschuldigen Sie.« Ich gehe auf die Kassiererin zu. »Wir haben hier ein paar Flyer. Könnten Sie diese bitte an ihre Kunden verteilen? Es ist wirklich wichtig und wir beide würden uns wirklich freuen.« Die Kassiererin verlangt höflich nach einem unserer Fyler, währenddessen sehe ich mich in dem Laden unauffällig um. Die Kleidung sieht wirklich teuer aus, und edel.

»Für was soll denn die Spendenaktion dienen?«, fragt sie.
Harry zeigt mit dem Finger unten auf das Stück Papier. »Für meine krebskranke Mutter!«

Erst sieht sie kritisch zwischen uns beiden hin und her, dann willigt sie uns aber ein und wir lassen erfolgreich ein paar Flyer im Laden.

»Lief doch eigentlich ziemlich okay!«, sage ich aufmuntert zu Harry, als er die Ladentür aufdrückt und nach draußen gehen.

»Hoffen wir mal, dass es in den nächsten Läden ebenso sein wird.«, antwortet er.

Zusammen gehen wir also in viele verschiedene Läden - von Supermarkt zu Schmuckläden. Viele haben die Flyer angenommen, doch manche auch nicht. Sie meinten es passe nicht zu ihrem Laden, Werbung für etwas oder jemanden zu machen. Fanden wir zwar schade und Harry war danach auch nicht sonderlich gut drauf, aber jetzt sitzen wir im Auto und fahren nach Hause. Aus irgendeinem unerklärlichen Grund gehen meine Gedanken zu Harrys Haus, oder Wohnung. Wo auch immer er wohnt, ich möchte wissen wie es bei ihm zu Hause aussieht.

»Harry?«

Er gibt nur ein »Mhm« von sich.

»Darf ich mit zu dir nach Hause?«, frage ich und sein Griff um das Lenkrad verstärkt sich. Er presst energisch seine Lippen aufeinander und sieht gezwungen nach vorne. An der nächsten roten Ampel sieht er mich an.

»Kannst du nicht.« Ist seine Antwort.

Ich runzle die Stirn. »Wieso nicht?«

»Es ist niemand zu Hause.«

In meinem Kopf bildet sich ein Fragezeichen. Was hat das eine denn mit dem anderen zu tun.

»Wenn niemand bei dir zu Hause ist, kann ich doch mit.», meine ich.

Er sieht mich kurz an, fährt dann weiter.

After The Sunset | h.sWo Geschichten leben. Entdecke jetzt