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Nachdem ich also etwas gegessen habe und Harry mich über den DJ ausgefragt hat, wurde es draußen dunkel und nun sitzen wir draußen im Garten und sehen uns die Sterne an. Ich habe mich in die Decke aus dem Wohnzimmer gekuschelt und meine Beine miteinander verschränkt. Harry sitzt neben mir und lacht lauthals, da er mir gerade etwas über seine Kindheit erzählt habe.

»Wie geht es Gemma?«, frage ich.

Harrys Lächeln verschwindet aus seinem Gesicht. »Wir hatten Streit.«

»Was ist passiert?«

»Sie hat etwas rausgefunden, was ich ihr verheimlicht habe und als ich von der Arbeit nach Hause kam, hat sie mich angeschrien wie noch nie.« Seine Stimme klingt traurig und vielleicht würde er weinen wenn wir uns besser kennen würden, aber ich kann keine einzige Träne in seinen Augen sehen.

Ich weiß gar nicht was ich sagen soll, vielleicht sage ich wieder etwas falsches und er geht wieder, sodass wir wieder einen kleinen Streit haben.

»Du musst nichts sagen.«, meint er leise. »Wir wechseln einfach das Thema.«

Wieder breitet sich Besorgnis in meinem Bauch aus und wieder frage ich mich, was dahinter steckt dass die beiden Streit haben. Ich kenne sie nicht, aber Sorgen mache ich mir deshalb trotzdem. Neben mir vibriert mein Handy und auf dem Display wird Blairs Name angezeigt.

»Tut mir leid, da muss ich ran gehen.«, entschuldige ich mich und nehme ab. »Hi Blair.«

»Hey, na was machst du gerade?«, fragt sie. »Ich habe dich auf Skype angerufen, aber du bist nicht rangegangen, also dachte ich mir dass ich dich mal am Handy anrufe.«

»Ich habe Besuch, deswegen habe ich deinen Anruf nicht angenommen.«

Von der anderen Seite der Leitung höre ich ein gespieltes Kichern. »Wer ist denn der Glückliche?«

Ich stehe von meinem Platz auf und gehe in den Garten hinein und stehe letztendlich in der Dunkelheit. Wenn ich Blair erzähle dass Harry hier ist, und er es hört, denkt er ich rede nur über ihn.

»Harry ist hier.«, flüstere ich.

»Wieso denn das?«, fragt Blair weiter nach.

»Er saß vorhin vor meiner Tür und hat gesagt dass er an die Luft müsse.«

Aufgeregt antwortet sie mir: »Er kommt extra zu dir, nur weil er Abstand von jemanden braucht?«, stellt sie fest. »Das ist ein eindeutiges Zeichen! Das hat Nick auch bei mir getan und jetzt sind wir ein Paar.«

»Du spinnst doch. Ich lege jetzt auf, meine Eltern sind jetzt wieder zu Hause und ich möchte Harry nicht warten lassen. «, verabschiede ich mich und lege dann einfach auf. Blair würde mir natürlich widersprechen, aber ich glaube einfach nicht dass Harry die Nähe zu mir sucht.

Ich schiebe mein Handy nachdenklich zwischen den Händen her, während ich wieder zu Harry gehe und frage ob wir nach drinnen gehen können, da die Fliegen nun das Licht suchen. Er stimmt zu und kratzt sich schon an einem Mückenstich während wir nach drinnen gehen. Meine Eltern sind übrigens wirklich wieder zurück, denn ich höre Stimmen aus der Küche und sehe etwas später beide Elternteile im Wohnzimmer stehen.

»Mr und Mrs Carpenter, schön sie noch zu sehen.«, begrüßt Harry meine Eltern, die ihn verwundert mustern.

»Hi Mum, Hi Dad.«, sage ich und stelle mich neben Harry. »Er wollte nur zum Reden vorbei kommen, nichts weiter.«

»Jetzt ist es aber schon spät und ich bin mir sicher dass ihr morgen müde seid, wenn ihr jetzt nicht gleich schlafen geht.«, meint mein Dad ernst. Ich nicke und greife Harry am Arm, damit ich ihn nach draußen begleiten kann. Er zieht sich sekundenschnell seine Schuhe an, zieht seinen Autoschlüssel aus der schwarzen, engen Jeans und öffnet die Türe. Ich laufe ihm bis zu den Treppen hinterher und lächle ihn an, als er sich zu mir umdreht.

»Tut mir leid wegen meinen Eltern. Normalerweise sind sie nicht so, es ist nur die Arbeit.«

Harry schüttelt verständnisvoll den Kopf: »Verstehe ich schon. Wir sehen uns morgen, ich hole dich ab.«

Eigentlich wollte ich verneinen, doch dann überdenke ich den heutigen Tag und sage zu.

After The Sunset | h.sWo Geschichten leben. Entdecke jetzt