Seite 21

131 6 0
                                    

Leider nur ein kurzes Kapitel,
im nächsten geht's weiter...

Als ich gestern in das Zimmer von Gemma gegangen bin, lagen unzählige Taschentücher auf dem Boden und ihre Augen waren ziemlich rot und geschwollen. Ich habe sie deshalb heute entschuldigt, eben so wie mich. Gemma würde es in der Schule nicht aushalten und ich will sie nicht alleine zu Hause lassen.

»Ich hab dir Pancakes gemacht.«, sage ich und stelle den Teller vor ihr auf den Wohnzimmertisch ab. Obwohl ich dachte dass sie nichts essen möchte, isst Gemma fast die Hälfte aller Pancakes.

Victoria wird mir ganz sicher böse sein, dass ich nicht in der Schule aufkreuze. In zwei Wochen ist das Sommerparty und ich habe bisher eigentlich ziemlich wenig mitgeholfen, außer die Planung bei Marisa zu Hause. Über sie habe ich seit gestern, nachdem ich zu Hause angekommen bin, nicht mehr nachgedacht und wollte sie eigentlich fürs erste aus meinen Gedanken gestrichen. Verstehen kann ich schon dass es ungewohnt ist, so wie ich mich gestern angezogen habe. Ich habe mich selbst sogar unwohl gefüllt, war aufgeregt und wollte alles eigentlich ziemlich schnell hinter mich bringen, doch dann kamen noch ihre Worte und mein Dickschädel hat sich mal wieder durchgesetzt.

»Am Samstag kommt Niall zu dir.«, gebe ich Gemma Bescheid.

»Gehen wir zu dritt in die Stadt?«, fragt sie. Ich kann Gemma nicht erzählen dass ich zu Mum fahre, sonst wäre sie sauer.

»Niall bleibt alleine hier. Ich muss wegen der Sommerparty zu Victoria und mit ihr den Rest planen.«, lüge ich.

Traurig und mit Schmollmund sieht Gemma mich an. Ich weiß wie gerne sie die Tage mag an denen Niall, sie und ich etwas machen. Wäre Gemma älter, würde ich glatt behaupten dass Niall und sie zusammen wären. Niall hat Gemma selbst lieb gewonnen, doch er sagt immer nur dass sie eine kleine Schwester für ihn ist, was ich aber nicht glaube.

»Tut mir leid.«

Gemma gibt mir keine Antwort und so sitzen wir auf dem Sofa und sehen beide in den Fernseher, auf welchem irgendeine Serie läuft.

»Ich muss gleich noch weg, wegen meinem Bewerbungsgespräch gestern.«, werfe ich in den Raum und warte auf eine Antwort von Gemma. Nachdem ich gestern so gut wie aus der Firma von den Carpenters geflüchtete bin, habe ich Gemma von einer Freundin abgeholt, zu der ich sie spontan gebracht habe.

»Ist gut. Später wollte sowieso noch El kommen.«, meint sie beiläufig und verdrückt doch noch einen Pancake, welchen ich übrig gelassen habe. El - eigentlich Eleanor - ist Gemma's beste Freundin und Klassenkameradin. Sie kommt ziemlich oft hier her, die beiden verbringen auch gerne ein Wochenende zusammen, das hängt leider immer nur von der Laune von Gemma ab. Wenn sie am Wochenende Mum sehen will, will sie Mum sehen. Dann muss ich Gemma gezwungener Maßen ins Krankenhaus fahren, denn sonst ist sie beleidigt und redet den ganzen restlichen Tag nicht mit mir. Deshalb hoffe ich auch dass Niall am Samstag nicht auf den Gedanken kommt, über Mum zu reden. Das wäre schrecklich!

»Gut, ich werde mich dann jetzt fertig machen.«, gebe ich ihr Bescheid und stehe von der Couch auf. »Du hast heute Spülmaschinen-Tag!«

Mit einem frechen Grinsen im Gesicht verschwinde ich so schnell es geht im Badezimmer, denn als ich beschlossen habe einen Haushaltsplan zu machen, war auch Gemma davon nicht begeistert. Aber so sind Teenager in der Pubertät eben - launisch und faul. Gemma hat Mum früher aber auch immer im Haushalt geholfen, dieses Argument habe ich dann auch verwendet und dann wurde sie doch weich wie Butter.

Eine viertel Stunde später komme ich frisch geduscht, gestylt und angezogen aus dem Badezimmer. Mit einem Kuss auf den Haaransatz und eine »Viel Spaß beim weiteren abspülen«, habe ich mich bei Gemma verabschiedet. Danach sitze ich mit einem zufriedenen Lächeln im Auto und fahre zur Kanzlei von Marisas Vater.

After The Sunset | h.sWo Geschichten leben. Entdecke jetzt