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Blair begrüßt meine Eltern beide mit einer kurzen Umarmung, dann nimmt jeder einen Karton und stellt ihn irgendwo in meinem zukünftigen Zimmer ab. So geht das Spiel eine halbe Stunde lang. Charlie und Logan waren wirklich so nett und haben das Bett - welches schon in dem Zimmer stand -, abgebaut, jedoch noch nicht aus dem Zimmer getragen. Alle gemeinsam tragen wir also wieder jeweils ein Teil des zerlegten Bettes nach unten in den Keller. Dort wird es erst einmal verweilen, bis wir wissen, wohin wir es bringen. Und vor allem, wie.

Dad kommt mir in seinem etwas verschwitzen T-Shirt viel zu privat vor. Sonst trägt er immer nur seine Anzüge. Ich sehe ihn selten in Alltagsklamotten und bin jetzt umso glücklicher, wenn ich es sehe. Das zeigt, dass er nicht nur dauernd an seiner Arbeit und an der Firma hängt.

Das letzte Bett Teil wird gerade von Logan in den Keller gebracht. Blair fragt, wohin das Bett und die restlichen Möbel eigentlich hingestellt werden müssen. Auch sie ist verschwitzt. Obwohl es draußen kalt und regnerisch ist, verspürt man in dieser Wohnung fast zwanzig Grad. Das Fenster ist offen, ebenso wie Haustür. So zieht es wenigstens durch.

Gegen elf Uhr klingelt es. Das müssen das Bett, die Kommode und der Schreibtisch sein. Aufgeregt gehe ich an die Sprechanlage und erkläre den Monteuren, in welche Etage sie die Möbel bringen sollen. Nach und nach sind alle Möbelstücke von meinem Bett in der Wohnung. Die Kommode und der Schreibtisch liegen noch im Wohnbereich, da das Bett ziemlich viel Platz wegnimmt. Es dauert ganze zweieinhalb Stunden bis die Matratze endgültig auf das Bett gelegt wird. Ich lasse mich ohne Vorwand darauf fallen und spüre sofort diese Bequemlichkeit, welche ich auch im Möbelhaus spürte.

»Das Bett ist perfekt.«, schwärme ich, bewege meine Arme auf und ab, wie als ob ich einen Schneeengel machen würde.

»Wo soll der Schreibtisch hingestellt werden?«, lenkt mich die Stimme von Charlie ab. Er hat den aufgebauten Schreibtisch vor sich, hebt ihn über den Boden mitten in den Raum.

»Dankeschön, dass du ihn aufgebaut hast!«, sage ich und setze mich richtig auf. »Er gehört rechts neben die Tür.«

Nachdem auch die Kommode ihren Platz in meinem Zimmer gefunden hat, beginne ich nun, etwas Dekoration zu verteilen. Blair hilft mir dabei, während die anderen Essen bestellen. Die Sitzecke ist der erste Bereich, welchen ich herrichten möchte. Auf diesen freue ich mich schon seitdem ich das Zimmer besichtigte. Schnell putze ich das Fenster, staube die Sitzfläche ab und verteile eine große kuschelige Decke darüber aus.

»Wollte Esme nicht mitkommen?«, fange ich derweil ein Gespräch mit Blair an, welche mein Bett überzieht.

»Doch, sie hätte schon gewollt.«, meint Blair. »Aber sie ist jetzt selbst im College und fängt an zu studieren. Sie wollte nicht von Anfang an direkt für ein paar Tage fehlen.«

Ich verstehe, nicke verständnisvoll.

After The Sunset | h.sWo Geschichten leben. Entdecke jetzt