After The Sunset | h.s

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Pünktlich, als Blair und ich mit dem Dekorieren schon fast fertig sind, rufen uns die anderen zum Essen. Mein Bett ist fertig überzogen, der Vorhang hängt mit einer Lichterkette an seinem Platz. Die Sitzecke am Fenster verleiht dem ganzen einen gemütlichen Eindruck. Was noch fehlt, ist der Schreibtisch. Er steht zwar an Ort und Stelle, aber ich habe es nicht geschafft die Kartons mit meinen Schreibmaterialien zu öffnen. Den begehbaren Kleiderschrank muss ich auch noch befüllen. Ich nehme an, dies wird wieder eine lange Nacht. Langsam überkommt mich schon die Müdigkeit, den die gestrige Nacht war auch nicht besonders lange. Und die Nächte davor natürlich auch nicht.

»Wir sind schon ziemlich zweit gekommen.«, verkündet Blair, als wir in das Wohnzimmer kommen in dem alle anderen sitzen. Mum und Dad haben auf dem Sofa Platz genommen. Charlie bereits an dem Tisch, welcher im Raum steht. Meine Eltern setzen sich zu uns, als Logan das bestellte Essen vom Asiaten bringt und auf dem Tisch abstellt. Wir fallen alle förmlich über das Essen her, denn an Mittagessen haben wir heute gar nicht gedacht. Jeder hat zwischendrin vielleicht mal eine Kleinigkeit zu sich genommen, mehr nicht.

»Wir fahren jetzt gleich nach Hause.«, sagt Mum zu mir, während wir den Abwasch meistern. Ich versteife mich etwas. Meine Eltern werden jetzt gehen und ich bleibe hier. Kilometer weit weg von ihnen. Das wird das erste Mal sein, dass ich nicht zusammen mit ihnen lebe. Das erste Mal, dass wir abends nicht unter einem Dach schlafen.

»Ich komme wieder in zwei Wochen.«, antworte ich und würde sie am liebsten umarmen. Der Teller in meiner Hand verbietet mir es aber. Dad redet gerade mir Charlie und Logan über ihr Studium. Blair ist im Badezimmer verschwunden, setzt sich aber an den Küchentresen als sie wieder kommt.

Nach dem Abwasch zeige ich Mum und Dad noch den bereits eingerichteten Teil meines Zimmers und falle ihnen um den Hals, als sie gehen. Ich begleite sie noch bis zu Auto.

»Es wird ungewohnt sein, dich nicht mehr zu Hause zu haben.«, sagt Mum und gibt mir einen Kuss auf die Wange. »Melde dich morgen und sag mir wenn du deinen ersten Tag am College hast!« Ich nicke, unter Tränen. Danach umarme ich sie lange. Ich höre wie die Tür aufgeht, Blair muss nach unten gekommen sein. Sie weiß wie sehr ich den Abschied hasse.

»Du kannst immer wieder nach Hause kommen. Hörst du?«, sagt Dad, legt seine großen Hände an meine Wange.

»Danke Dad!« Vereinzelte Tränen drücken sich aus meinen Augen und ich lasse den Kopf gegen Dads Brust fallen.

»Das mit Harry wird sich regeln.«, flüstert er leise und drückt mir einen Kuss auf die Haare.
Ich versuche zu Lächeln und schaue auf.

»Ich werdet mir schrecklich fehlen.«, sage ich und wische mir die Tränen aus dem Gesicht.

Noch einmal umarmen wir uns, dann steigen meine Eltern in das Auto, fahren weg. Blair kommt neben mir zum Stehen und umarmt mich. Ich lasse meinen Kopf auf ihre Schulter sinken. So lange stehen wir da, bis ich das Auto nicht mehr sehen kann. Den restlichen Abend verbringen wir damit, mein Zimmer fertig einzuräumen und zu säubern. Danach verabschiedet sich Blair, weil sie sich ein Zimmer in einem Hotel gebucht hat.

»Du sollst deine erste Nacht alleine verbringen, damit du dich eingewöhnen kannst!«, sagt sie zum Abschied. »Ich komme morgen wieder vorbei.« Eine letzte Umarmung, dann schließe ich die Tür hinter mir.

»So jetzt ist es endgültig: Du wohnst hier!«, ruft Charlie neben mir glücklich. Die beiden sehen sich in meinem Zimmer um, beneiden mich um den Aufbau und würden am liebsten ihr Zimmer neu gestalten.

»Ich bin froh euch zu haben.« Charlie und Logan grinsen mich beide glücklich an.