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Ich weiß es ist kurz...

»Der Krankenwagen kam und hat sie sofort in die Notaufnahme gebracht.« Jetzt laufen auch bei mir die Tränen. Während es gut tut darüber zu reden, ist es gleichzeitig so schwer. Marisa versucht irgendetwas für mich zu tun, doch auch sie kann mir nicht helfen. Sie hält einfach meine Hand, damit ich mich an ihr festhalten kann. Eigentlich behalte ich alles - was dieses Thema angeht - für mich, doch würde ich es Marisa nicht erzählen, würde ich auch sie verlieren und ich kann nicht noch eine Person in meinem Leben gehen lassen. Wenn Mum es nicht schaffen sollte - wovon ich nicht ausgehe -, dann habe ich die wichtigste Person in meinem ganzen Leben verloren. Die Person, welche alle schweren Zeiten mit mir durch gemacht hat und dabei immer stark geblieben ist.

»Wie geht es deiner Mutter jetzt?«, höre ich das erste Mal Marisas Stimme, nach einer langen, stillen Redenspause.

»Nicht gut. Es ging ihr in dieser Zeit tatsächlich besser.«, antworte ich und lege meine zweite Hand auf ihre. »Im Krankenhaus wird sie zwar bestens bewacht, dennoch hängt sie an vielen Schläuchen, kann kaum noch essen und trinken.« Ich wische meine Tränen von meinem Gesicht. Marisa soll nicht mit ansehen müssen, wie ich hier zerbreche und kaputt gehe. Ich will stark sein. Für Dad, für Gemma und vor allem für Mum.
»Marisa.«, erwecke ich Ihre Aufmerksamkeit. Sie sieht zu mir auf.

»Meine Mutter hat Lungenkrebs im Endstadium«

After The Sunset | h.sWo Geschichten leben. Entdecke jetzt