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Kapitel 19

Marisa

Zwei Wochen später stehe ich mit Charlie und Logan in meinem Zimmer und verbreite die Abdeckplane mit Logan, während Charlie die Ränder der Wand abklebt. Meine zukünftigen Mitbewohner haben die Wände bereits weiß gestrichen, nachdem es klar war, dass ich hier einziehen werde. Die Farbe habe ich gestern gekauft und habe dann Bescheid gesagt dass ich heute zum Streichen kommen werde. Die beiden haben sich extra den Tag freigenommen , nur um mir behilflich zu sein. Meine Eltern waren auch schon in der Wohnung, als sie mich hergebracht haben. Sie meinten, sie wollen unbedingt sehen wo ich wohnen werde. Die Bilder waren nicht sonderlich gut aufgenommen. Dad hat zwar die Nase etwas gerümpft, gibt sich damit aber zufrieden. Ich habe ihm gesagt dass ich es hier toll finde und mich wohl fühlen werde. Das hat ihm gereicht, um es einzusehen. Am liebsten hätte er mir eine Wohnung gemietet, oder sogar gekauft. Das hat er bei der Hinfahrt zumindest gesagt, doch soweit hätte ich es nicht kommen lassen. Ich möchte ein richtiges Collegeleben - mit WG, Wohnheimpartys. Da wäre es unangebracht eine eigene Wohnung zu haben, vor allem wenn es nicht meinen Wünschen entspricht.

»Wieso eigentlich Grau - Blau?«, fragt Logan, als er die Farbe öffnet und sie umzurühren.

»Ich hatte die Wahl zwischen hellrosa und grau - blau.«, meine ich und klebe die letzte Ecke der Abdeckfolie fest. »Rosa fand ich dann doch zu Mädchenhaft, also habe ich mich für die zweite Farbe entschieden.«

»Da stimme ich dir zu!«, sagt Charlie und klettert von der Leiter hinunter, auf welcher er bis gerade eben noch stand, um die Deckenleiste abzukleben. Bevor wir alle unsere Hände mit Farbe voll kleckern, schalte ich die Musik an. Ein Lied von ONE OK ROCK fängt an zu spielen, genauer gesagt Hard To Love. Es ist ein wunderschönes Lied, doch erinnert mich immer wieder an Bruce und mich, als wir in den seltenen Sommernächte durch die Straßen von Dublin liefen und in unserer Fantasie verweilten. Doch obwohl ich dieses Lied früher fast dauerhaft mit Bruce hörte, kann ich es jetzt auch noch hören, obwohl er höchstwahrscheinlich nicht mehr mein Freund war.

Zwei Wände werden gestrichen. An einer der weißen Stellen wird später ein Bücherregal stehen, da ist es nicht relevant wie die Wand dahinter aussieht. Die andere wird eine Fotowand.

»Ich übernehme die Wand am Fenster!«, sage ich als erstes, bevor sie mir jemand wegschnappen kann. Sie hat zwar viele Ecken und Kanten, ist aber dennoch nicht so großflächig wie die zweite Wand, welche farbig werden soll.

»Gut dann übernehme Charlie und ich die große Wand.«, meint Logan.

»Mal sehen wer schneller fertig ist!«, wirft Charlie ein. »Du gegen uns.«

Logan stellt den Farbeimer in die Mitte der nebeneinanderliegenden Wände, damit es fair für uns alle ist. Auf drei tauchen wir unsere Farbroller in die Farbe und beginnen die Wände farbig zu streichen.

After The Sunset | h.sWo Geschichten leben. Entdecke jetzt