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Trotz der schlechten Laune in den letzten Tagen habe ich mir Gedanken gemacht, wie mein Zimmer in der WG aussehen wird. Die Möbel die ich hier zu Hause verwende, bleiben hier. Mum hat gesagt, wenn ich jemals wieder nach Hause komme - egal ob für Ferien, Feiertage oder für ein Wochenende -, soll ich wenigstens noch meine Möbel hier haben. Ansonsten müsste ich in dem Gästezimmer schlafen.

»Wird es eigentlich eine Party für deinen Einzug in der WG geben?«, fragt Dad, während er uns allen Orangensaft einschenkt. Schon immer hatten wir feste Zeiten für das Mittag - und Abendessen. Genauso dass wir immer zusammen essen und uns als Familie zusammen an einen Tisch setzen.

»Soweit ich weiß, nein. Aber vielleicht gehen die Jungs und ich in einen Club.«, meine ich. Dass meine Eltern nicht über Harry oder Anne reden, obwohl es in den letzten Wochen das Hauptthema meines Lebens war - weil ich mich sehr um sie gekümmert habe, dass das mit der Spendenaktion klappt -, lässt mich aufatmen. So kann ich wenigstens einen kurzen Moment an etwas anderes denken, außer an Harry und dieses braunhaarig Mädchen. Das Abendessen verläuft weiterhin still, keiner sagt etwas und mir tut die Zeit wirklich gut. So kann ich mir meine Tränen verdrücken und muss nicht ständig erneut anfangen zu weinen, wenn ich auch nur eine Minute zu lang an Harry denke. Ich helfe meinem Vater den Tisch abzuräumen, während meine Mutter die Spülmaschine einräumt.

»Ich gehe ins Büro, falls etwas ist.«, wirft Dad in den Raum und verlässt die Küche um sich in seinem Büro im Untergeschoss zu verstecken. Er arbeitet sehr viel und ich bin froh ihn überhaupt noch sehen zu können. Auch dass er meine Entscheidungen akzeptiert und mich selbst entscheiden lässt, was ich tun und machen will.

After The Sunset | h.sWo Geschichten leben. Entdecke jetzt