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Kapitel 23

Harry

Mum wird gerade in den OP geschoben und ich lasse nicht ihre Hand los, bis die Krankenschwester sie mit festen Griff wegzieht. Dad und Gemma stehen hinter mir. Ich wollte dass die beiden da sind, wenn Mum von der Operation zurückkommt und dann aufwacht. Gemma klammert sich um meinen Bauch, ich lege währenddessen meinen Arm um ihre Schulter.

»Lasst uns hinsetzen.«, sagt Dad und zeigt auf die Stühle, welche an der Wand stehen. Wir warten; eine Stunde, eine weitere.

Es ist vielleicht zu viel verlangt, aber kannst du bitte herkommen?

Die Nachricht geht an Marisa, doch ich bekomme keine Antwort darauf Ich verstehe, dass ich einen Fehler begangen habe und dass sie verletzt ist. Doch ich kann mich nicht mehr als dafür entschuldigen. Falls Marisa hier auftauchen sollte, werde ich ihr sagen wie leid es mir tut und versuchen sie davon zu überzeugen, mir wieder zu vertrauen. Lange kann ich die Augen nicht mehr offen halten, da ich letzte Nacht vergeblich nach Schlaf gesucht habe.

»Harry.« Ein sanfte Stimme und ein Rütteln an der Schulter lässt mich aufwachen. Sofort springe ich auf, realisiere aber schnell, dass alle noch genau da sitzen, wo sie gesessen waren als ich eingeschlafen bin.

»Was ist denn los, Gemma?«, frage ich und reibe über meine Augen.

Sie zeigt auf den Eingang des Krankenhauses. »Marisa steht da vorne!« Mein Kopf schnellt hoch und sofort blicke ich in ihre Augen. Sie sieht ziemlich fertig aus, müde. Sofort stehe ich auf, gehe mit schnellen Schritten auf sie zu. Ich habe sie schrecklich vermisst. Ihre Haare, ihre weichen langen Haare. Die Augen, welche so viele Emotionen ausstrahlen. Ihre wunderschön geformten Lippen.

Ich komme vor ihr zum stehen, bekomme kein Wort aus meinem Mund. Es ist, als ob ich das Sprechen verlernt hätte.

»Harry.« Oh. Oh Gott, wie sehr ich ihre Stimme vermisst habe. Ohne etwas zu sagen, umarme ich sie und vergrabe meinen Kopf in ihrer Halsbeuge. Sie versteift sich unter meiner Berührung, erwidert sie dann aber.

»Ich habe dich unglaublich vermisst.«, bringe ich leise hervor. »Es tut mir leid. Es tut mir aufrichtig leid, was ich getan habe. Ich war verletzt davon, dass du Abstand wolltest. Ich dachte, dass mit uns hat keine Zukunft und dann ist mein Kopf mit mir durchgegangen. Ich...«

»Hol Luft Harry.«, spricht sie dazwischen und drückt mich weg. Ich lasse sie dennoch nicht ganz los. Meine Hände verweilen auf ihrer Taille.

»Bitte hör dir an was ich zu sagen habe!« flehe ich sie an.

After The Sunset | h.sWo Geschichten leben. Entdecke jetzt