After The Sunset | h.s

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Diesmal aber halte ich direkt vor ihrem Haus, auf der richtigen Straßenseite. Im erstem Moment ringe in noch mit mir selbst, ob ich nun wirklich klingeln soll. Dann kommen mir die Worte von Victoria wieder in den Kopf.

Sie ist ein wirklich intelligentes Mädchen und hat die Wahrheit verdient.

Victoria hat Recht. Ich muss mit Marisa darüber reden. Dennoch habe ich Angst davor. Nie wollte ich mit meiner Geschichte im Rampenlicht stehen oder viel Aufmerksamkeit damit erzeugen. Wenn Marisa es nun also erfährt, hoffe ich, dass sie es für sich behalten kann. Seufzend steige ich aus dem Auto aus, gehe zur Haustür und bevor ich noch lange zögern kann, bestätige ich die Klingel.

»Harry.«, erstaunt über mein Auftreten öffnet Marisas Mutter die Tür. »Komm rein.« Indirekt hoffe ich, dass ihr Vater nicht da ist. Er ist bestimmt nicht gut auf mich zu sprechen.

»Danke. Ich will eigentlich nur zu Marisa, ist sie da?«, frage ich und stehe hilflos im großen Flur der Carpenters. Neben dem Treppenaufgang steht ein mittelgroßer Koffer, darüber eine Jacke gelegt. Marisas Tasche liegt daneben und ich befürchte dass sie weg war, oder nun gehen möchte.

»Sie ist im...«

Die braunhaarige Frau vor mir wird von einer verwirrten Stimme hinter mir unterbrochen. »Harry?« Ich drehe mich ruckartig um, starre ihr in die Augen und bringe kein Wort über die Lippen. Sie steht da, mit einer viel zu großen Joggingshose und einem Pullover, als wäre es draußen zu kalt für ein T-Shirt. Die Haare hängen verwirrt von einem kaputten Dutt heraus, als hätte sie geschlafen.

»Was machst du hier?«, fragt Marisa, da ich noch nicht geantwortet habe. Ich stehe wie unter Strom, als ob ich gelähmt war. Ihre Mutter geht an mir vorbei, wahrscheinlich um uns alleine zu lassen. Dafür bin ich ihr dankbar.

»Ich wollte mit dir reden.«, sage ich schlussendlich und bekomme langsam wieder den gewohnten Herzschlag zurück. Sie kommt auf mich zu, geht samt ihrem Koffer die Treppen hinauf und ich gehe ihr einfach hinterher.