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Eine Weile sagt Harry gar nichts mehr. Es ist unangenehm still im Auto und ich fühle mich, als ob ich ihn mit meiner Frage - ob ich mit zu ihm nach Hause darf -, gekränkt hätte. Dabei wollte ich nur den restlichen Tag mit ihm verbringen. Er bleibt am Straßenrand der Hauptstraße stehen, schaltet die Warnblinkanlage an.

»Was soll das den jetzt?«, frage ich verwirrt und gleichzeitig etwas genervt.

»Ich muss dir was sagen.«, beginnt er. »Bevor du mit nach Hause kommen kannst.«

Meine Ohren spitzen sich und nun blicke ich ihn überrascht und neugierig an.

»Meine Eltern haben sich getrennt als ich klein war. Es ist also niemand zu Hause weil mein Vater ausgezogen und Gemma bei ihrer Freundin ist.«

Wow. Ich habe alles erwartet, bloß das nicht. Ich schlucke schwer, bereue die Sätze in den ich Harrys Eltern zusammen erwähnt habe, ohne davon zu wissen. Ich starre geschockt und mit sicherlich großen Augen auf seinen Brustkorb und überdenke seine ausgesprochenen Worte.

»Tut mir wirklich leid Harry.«, stottere ich vor mir her, blinzle ein paar Mal. Er sieht in den Rückspiegel, fährt dann weiter. Ich weiß nicht ob er mich nun nach Hause bringt oder mich zu sich mitnimmt. Bevor ich aber nachfrage, bleibe ich lieber still und lasse mich überraschen. Jetzt da Harry mir erzählt hat, dass seine Eltern getrennt sind, möchte ich gerne wissen wie sich Anne fühlt. Wie sie sich gefühlt hat, als sie die Diagnose für den Krebs bekommen hat. Was dachte sie sich, wer ihre Kinder versorgt? Ich habe mehr Fragen an Harry, wie zuvor. Möchte diese am liebsten alle gleich beantwortet habe.

»Wir sind da.« Er stoppt sein Auto in der Einfahrt des Hauses.

After The Sunset | h.sWo Geschichten leben. Entdecke jetzt