After The Sunset | h.s

Seite 100

Autorenwort: ich bin unglaublich sprachlos gerade, dass es schon Seite 100 ist. Dankeschön an jeden einzelnen für die Unterstützung!

Ich bin in dreißig Minuten da.

Harry hat diese Nachricht vor ungefähr zehn Minuten geschrieben. Ich habe also noch zwanzig Minuten Zeit, um mich anzuziehen und mich fertig zu machen. Dass er kommt, und wir verbringen wieder Zeit miteinander, macht mich total glücklich. Seitdem ich hier bin, habe ich unbewusst meine Schüchternheit abgelegt. Der erste Schultag verlief anders als ich dachte. Mein Alltag hat sich auch komplett geändert. Ich fühle mich wohl hier, obwohl Blair und Esme nicht hier sind. Ich habe andere, neue gute Freunde kennengelernt, mit welchen ich gerne Zeit verbringe. Das soll nicht bedeuten dass Blair und Esme deswegen nicht mehr meine besten Freunde sind, aber ich habe eben neue Freunde gefunden, die fast den selben Rang in meinem Leben haben, wie die beiden.

Ich stehe lächelnd vor meinem Spiegel, welcher auf der Kommode steht. Während ich mir meine Haare zu einem ordentlichen Dutt zusammenbinde und mir runde, mit unechten Diamanten besetzte Ohrringe in meine Ohrlöcher stecke, denke ich an den Tag mit Harry. Seitdem er mir das mit seiner Mutter anvertraut hat, hat er so einen großen Platz in meinem Kopf eingenommen. Dauernd denke ich an die Zukunft. Positiv wie Negativ.
Was passiert, wenn Anne die Operation nicht gut übersteht?
Was passiert, wenn sie von der Narkose nicht erwacht?
Was passiert, wenn sie aufwacht und gesund wird?
Was passiert, wenn wir das Geld für die Operation nicht sammeln können?
Was passiert, wenn sich Harry in seinem Tiefpunkt von Traurigkeit von mir abwendet?

Angst. Das ist dieses Gefühl, was sich seit Tagen in meinem Bauch herumdreht und immer wieder neu aufkommt. Ich habe tatsächlich auch Angst vor der Zukunft, denn seitdem Harry mich in sein bisheriges Geheimnis eingeweiht hat, habe ich Angst davor wie ich mich fühlen soll, wenn irgendetwas Schlimmes passiert.