Regulus Black x James Potter (In der Schlangenhöhle) Part 2

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"Ich verstehe es nicht

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"Ich verstehe es nicht. Alles könnte so... wunderschön sein, würden wir es uns nicht immer und immer wieder gegenseitig verderben. Als wäre der Frieden uns zu langweilig und wir würden uns deswegen immer wieder für Krieg, Hass und Gewalt entscheiden. ", wisperte James leise, seine Augen geschlossen, sein Oberkörper durch seine Atemzüge langsam und rhythmisch auf und ab bebend, eine einfache Bewegung, die Regulus in seinen Bann zog. James sprach mehr zu sich selbst als zu Regulus, doch dieser hatte seine Worte wahrgenommen. 

"Das Leben kann nicht wunderschön sein. Niemals. Es gibt Momente, in denen du dich vielleicht so fühlst, doch das ist nicht wirklich das Leben, es ist mehr... ein kurzzeitiger Rausch. Und dann stürzt das Leben erneut auf dich ein, zerreisst dich, zerstört dich, bringt dich dazu noch mehr zu leiden, sodass du den kurzen Moment an Glück bald schon wieder vollkommen vergessen hast. Die Jahre, welche du bisher gelebt hast, Potter, war so behütet, du warst so behütet, das ist nicht das Leben... du kennst die wahre Natur des Lebens noch nicht und darum beneide ich dich nicht. Es bedeutet, dass es um einiges mehr schmerzen wird, wenn du es kennenlernst."

Überrascht öffnete James seine Augen und blickte zur Seite, sodass er Regulus ins Gesicht blicken konnte. 

"Ich hatte kein behütetes Leben.", wisperte er leise, "Vielleicht war es einfacher als deines oder das von einigen anderen, doch es war nicht behütet. Ich weiss, was Leid und Schmerz ist, ich habe es gefühlt.", entkam es James knapp, doch Regulus schüttelte bloss seinen Kopf. Und das obwohl er den traurigen Ausdruck in James' Augen erkannte, der eigentlich Beweis genug dafür war, dass James die Wahrheit gesprochen hatte. James Potter kannte Schmerz, er spürte ihn in diesem Moment und das war keine einfache Nachwirkung der Kruziatusflüche, nein, es war echter, seelischer Schmerz.

"Wenn du vom Tod deiner Eltern redest, Potter, dann werde ich dich enttäuschen müssen, dann weisst du gar nichts von Schmerz. Fleamont und Euphemia Potter, gestorben auf Grund von Drachenpocken. Ich wäre glücklich, wären meine Eltern frühzeitig an Drachenpocken verreckt, so wie deine es getan haben und dir nebenbei auch noch einen Haufen an Geld und einen guten Namen hinterlassen haben. An die Abwesenheit einer Person kann man sich gewöhnen, an die Anwesenheit niemals. Nicht, wenn diese Person dich kontrolliert. Schätz dich also glücklich."

Und diese gefühlslosen Worte reichten aus, dass James trotz der Tatsache, dass sein Körper eigentlich noch zu schwach dafür war, aufstand und Abstand zu Regulus suchte. Für einen Moment schwieg er, fuhr sich mit seinen beiden Händen über sein Gesicht und seine Augen, ehe er sich vor das kleine Fenster stellte, welches sich in seinem Zimmer befand und welches so klein war, dass das einzige, was er in der Dunkelheit draussen erkannte, der aufgegangene Vollmond war. Seine Hände suchten Halt am Fensterbrett. Er durfte nicht an seine Eltern denken. Er durfte nicht, wenn er nicht in Tränen ausbrechen wollte. Und so konzentrierte er sich auf etwas anderes. Auf die stickige Luft im Zimmer, auf seine etwas zu lauten und zu schweren Atemzüge, auf Regulus' Atemzüge. Und auf den hellleuchtenden Vollmond.

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