Tom Riddle x Ellis Granger (Letzter Part)

292 10 15
                                    

Vor Tom Riddle stehend verlor Ellis die Fähigkeit zu atmen. Nach so vielen Jahren, in denen er ihn nicht mehr gesehen hatte, versetzte er ihn noch immer in den selben Zustand der Sprachlosigkeit. So viel hatte sich über die Jahre verändert, doch nicht das. Beinahe hätte Ellis aus einer automatischen Reaktion heraus seinen Blick gesenkt, als dieser einige Meter vor ihm zum Stehen kam.

"Natürlich.", sprach der ehemalige Slytherin, ihn von oben bis unten musternd. Ellis tat das Selbe bei ihm. Er sah kaum noch so aus wie damals. Alles an ihm hatte sich verändert und das nicht bloss auf Grund der vorbeigezogenen Jahre, sondern ebenfalls auf Grund von dunkler Magie. Er sah kaum noch menschlich aus, glich mehr dem Abbild einer Schlange als dem eines Menschen, doch Ellis fokussierte sich auf die wenigen Dinge, welche noch genau gleich an ihm waren wie damals. Einige seiner Gesichtszüge. Und seine Lippen.
Seinen Zauberstab etwas stärker umklammernd trat Ellis einen Schritt vor.

"Natürlich.", wiederholte Tom langsam, "Sie schicken dich vor. Dumbledore. Und sein lächerlicher Orden. Sie schicken dich vor, um mich aufzuhalten. So voraussehbar und so kaltherzig."

Ellis schwieg. 

"Nach all den Jahren lässt du noch immer zu, dass sie dich für ihre eigenen Zwecke benutzen."

"Ist schwierig davon loszukommen."

"Wärst du bei mir geblieben, hätte ich es nicht zugelassen."

"Dafür hättest du es selbst getan!", entkam es Ellis laut, seine Stimme durch das kleine Haus der Potters hallend. Er liess sein Zauberstab zurück in seiner Jeanstasche verschwinden, wissend, dass er sowieso nicht fähig wäre, ihn gegen Tom zu verwenden. Aus ganz unterschiedlichen Gründen. Tief einatmend trat er einen Schritt vor und damit auch einen Schritt näher auf den Dunkelhaarigen zu. Er versuchte, die Kontrolle über sich selbst zu behalten. "Glaub es oder glaub es nicht, aber ich wollte mich nicht gegen dich stellen. Ich wollte mich aus dem Ganzen heraushalten, ganz gleich, wie sehr es dem widerspricht, an was ich glaube. Aber du hast mir keine andere Wahl gelassen."

"Lieber ein toter Löwe als ein lebender Welpe, nicht wahr?"

"Nein.", wisperte Ellis kopfschüttelnd, einige Male zu oft blinzelnd. Seine Hände zitternd und genauso tat es seine Stimme. Für einen kurzen Augenblick schloss er seine Augen. "Nichts hat sich seit damals verändert. Ich hätte die Rolle eines verdammten Welpen gespielt, hättest du dein Versprechen gehalten, was du nicht getan hast! Sie wurden getötet. Erst Sammy und dann Steve. Sie waren beide nicht älter als fünfundzwanzig. Und sie sind beide tot wegen des Krieges, den du begonnen hast. Alles, was ich wollte, war, dass sie sicher sind und du hast mir gesagt, dass sie es wären und..."

"Es war nie vorgesehen, dass sie sterben. Zwischenfälle passieren."

"Zwischenfälle?", entkam es Ellis knapp, sich gestresst übers Gesicht streichend. "Sag mir, Tom, wie hätte ich mich nicht gegen dich stellen können? Wie hätte ich mich nicht gegen das stellen können, was mir das Einzige genommen hat, was ich für so viele Jahre hatte? Ich habe so viel zugelassen, ich habe dich nicht verraten für sie und ich habe... habe so viel getan, damit sie sicher sind und du hast mein Versprechen und mich gebrochen. Und nun tust du es wieder. Ich bin wieder glücklich. Den Umständen entsprechend glücklich und du versuchst erneut zu töten, was ich liebe."

"Die Potters?", gab Tom angewidert von sich, " Du liebst die Potters?"

"Unter anderem."

One-ShotsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt