James Potter x Cordelia Black (Black blood) Part 16

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Naiverweise hatte James geglaubt, er würde aus dem Zimmer verschwinden können

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Naiverweise hatte James geglaubt, er würde aus dem Zimmer verschwinden können. Cordelia versuchte ihn nicht aufzuhalten, als er an ihr vorbeitrat, doch sobald er die Tür öffnete, wusste er auch wieso. Seine Freunde standen davor. Und Sirius selbst sorgte augenblicklich mit einem einfachen, nicht allzu starken Stoss dafür, dass James zurück ins Zimmer stolperte.

Die Tür hinter sich schliessend und sich davor stellend, verstanden die drei Rumtreiber nicht, was sie James damit antaten. Wie auch? Alles, was sie sahen, war ein kleiner Raum und ein Streit, der gelöst werden musste. Eine Möglichkeit zu retten. James hingegen sah eine geschlossene Tür, ein blockierter Ausgang, eine Konfrontation, die er nicht wollte, und damit das exakte Gegenteil. Er war gefangen.

Sein Herz begann schneller und lauter zu schlagen, als er sich umblickte. Seine Hände zitterten, als er sich an der Wand entlang zu Boden sinken liess und schliesslich gestresst seine Augen schloss.

Es half. Seine Augen zu schliessen und sich auf seine Atmung zu konzentrieren half.

"Was zum Teufel ist denn bloss los mit ihm?"

"Leck mich, Sirius.", entkam es James mit einem leicht erschöpften Tonfall. "Du hast den verdammten Fehler gemacht, nicht ich. Und dennoch bin ich nun dazu gezwungen hier zu sitzen und mit euch zu sprechen, obwohl es das Letzte ist, was ich will!"

Den Abstand zu ihm mit schnellen Schritten hinter sich gebracht, setzte Cordelia sich wenige Zentimeter vor ihm auf den Boden.

"Hör auf.", wisperte er, als sie sanft ihre Hand auf seine Schulter legte.

"Du hast das Recht wütend zu sein, Jamie. Aber du musst uns jetzt genau sagen, was du uns alles vorwirfst, wie sollen wir es sonst wieder gut machen können? Du musst uns sagen, was du von uns erwartest und wir werden es tun."

Ihre Stimme hätte ihn normalerweise beruhigt. Ganz im Besonderen, wenn sie in einem so sanften Ton erklang, wie sie es in diesem Moment tat. Es war der selbe Tonfall, den sie immer verwendete, wenn sie alleine waren. Wenn sie ihn aus seinem Schlaf weckte oder ein leises "Schlaf gut" murmelte. Doch an diesem Tag war es anders. Alles, was sie tat, machte ihn nervös. Die ganze Situation machte ihn nervös, ihre Hand, ihre Nähe und der kleine, geschlossene Raum, selbst ihre Stimme. Und es war keine gute Nervosität, welche er in seinen ersten Hogwartsjahren immer in ihrer Nähe gespürt hatte, es war eine schreckliche Nervosität.

Doch niemand von ihnen würde aufgeben. Seine Freunde waren stur und Cordelia vielleicht sogar noch sturer. Sie würden ihn dazu zwingen in diesem verdammten Raum zu sitzen, bis sie alles geklärt hatten, sich nicht kümmern oder nicht erkennend, wie schlecht es ihm dabei ging.

"Okay.", murmelte er also leise und öffnete seine Augen, "Was ich als erstes von dir verlange, ist, dass du deine Hand von mir nimmst."

Er erkannte, wie sie leicht überrascht und vielleicht sogar leicht verletzt ihren Mund öffnete, seiner Bitte allerdings zögerlich nachkam. Weder Sirius, noch Cordelia bemerkten, wie er erleichtert ausatmete. Bloss Remus sah es, zog verwirrt seinen Augenbrauen zusammen, ging jedoch nicht weiterhin darauf ein.

"Was ich euch vorwerfe?", murmelte James, "Dass ihr für mich entschieden habt. Das werfe ich euch vor. Und dass ihr mir noch nicht einmal einen Grund dafür geliefert habt. Es ist eine Sache, sich dazu zu entschliessen, sich von mir abzuwenden, Cordelia, es ist eine ganz andere Sache, mich im Dunkeln zu lassen, mich für Wochen den Kopf darüber zerbrechen zu lassen, wieso du es getan hast. Ich habe den Fehler bei mir selbst gesucht und ihr beide habt es zugelassen!"

Cordelia schluckte. Darüber hatte sie gar nicht nachgedacht. Es war ihr nicht im Traum eingefallen, dass James sich selbst die Schuld dafür geben würde.

"Ich verstehe.", wisperte sie und rutschte noch ein wenig näher, verursachte damit, dass er sich verkrampft gerade hinsetzte und seinen Blick von ihr abwendete. "James, wie..."

"Das ist noch nicht alles.", murmelte er und strich sich Sekunden später über sein Gesicht. "Das, was ich dir am meisten übel nehme, ist, dass du anscheinend glaubst, ich würde dich bloss auf Grund deiner Kompliziertheit und deiner Probleme mögen."

"Um ehrlich zu sein, habe ich ihr das wahrscheinlich eingeredet."

"Sirius, ich will kein einziges Wort mehr von dir hören!", entfuhr es James laut.

Er hatte Angst. Angst, dass wenn Sirius noch mehr sagte, er sich auch noch von ihm abwenden musste. Nichts würde ihn mehr zerstören, als wenn er die Freundschaft mit Sirius verlieren würde.
Er wusste, dass es unglaublich unfair war, aber er war nicht wütend auf Sirius. Zumindest nicht so wütend, dass er ihm nicht verzeihen konnte, nein, die Grossteil seiner Wut richtete sich bloss auf Cordelia und er wollte nicht, dass sich das änderte. Er durfte Sirius nicht verlieren. Cordelia zu verlieren, würde er aushalten. Wenn er ehrlich war, wollte er sie vielleicht sogar verlieren. Es würde alles einfacher machen. Er würde sich sicherer fühlen.

"Er hat es mir nicht eingeredet", wisperte Cordelia leise, "Es tut mir Leid, James. Aber um fair zu sein hast du nie mehr getan, als mich beschützen zu wollen. Du hast nie über deine eigenen Probleme oder Gefühle gesprochen. Du hast dich mir nie auch nur für eine Sekunde tatsächlich geöffnet."

"Es war nicht nötig! Ich bin dir wortwörtlich hinterhergerannt, Cordelia! Ich musste mich dir nicht mit Worten öffnen, meine Gefühle haben das bereits zu genügen getan, sie haben mich bereits verwundbar genug gemacht. Hätte ich dir auch noch meine Probleme, Ängste und Gefühle verraten, wäre ich dir vollkommen ausgeliefert gewesen!"

Leicht schockiert blickte Cordelia auf ihn, wandte ihren Kopf dann in die Richtung der restlichen Rumtreiber, welche genauso ratlos und überrascht zu sein schienen.

"Hörst du, wie du sprichst?", entkam es ihr vorsichtig, als sie versuchte, seine Hände in ihre zu nehmen. Doch er löste die seinen wieder aus ihren und liess sie zurück in seinen Schoss sinken. "Du sprichst, als wäre ich dein Feind, James."

"Vielleicht bist du das ja auch, Cordelia! Bloss weil ich dich mag, bedeutet das nicht, dass ich dir auch vertraue!"

"James."

"Sieh mich nicht an, als wäre ich paranoid, soweit ich mich erinnern kann, hast du mich noch vor wenigen Monaten an den Esstisch deiner kranken Familie gezogen, bloss, weil es dich amüsiert hat, mit mir und Sirius zu spielen. Damals hat es dich nicht gekümmert, dass ein falsches Wort mich das Leben hätte kosten können!"

"Das ist nicht wahr...", wimmerte sie verletzt. Er ignorierte ihren Ton und ihren Gesichtsausdruck. Er musste es ignorieren, hätte er auch bloss eine Sekunde länger seine Aufmerksamkeit darauf gerichtet, wäre er auf Grund von Schuldgefühlen verstummt. "Ich hätte nicht zugelassen, dass dir tatsächlich etwas passiert... ich hätte eingegriffen, bevor jemand..."

"Du hast getrunken, Cordelia! Du hättest gar nicht eingreifen können, also sag mir nicht, dass es dir nicht absolut egal war, dass du mich in Gefahr gebracht hast!"

Ein Schluchzen entkam ihr, sodass er gequält sein Gesicht verzog.

"Es war ein Fehler, ich war dumm... und ich habe mich gelangweilt, ich... James, ich..."

"Ich mag dich, Cordelia. Ich mag dich unglaublich. Aber ich vertraue dir kein Bisschen. Und das kannst du mir nicht übel nehmen.", wisperte er, "Meinen Erfahrungen nach endet ein Spiel von euch Slytherins nie, ohne dass nicht mindestens eine eurer Spielfiguren zerbricht. Und es tut mir Leid, aber ich werde nicht riskieren, dass ich es noch einmal sein werde. Noch nicht einmal für dich."

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