Tom Riddle x Ellis Granger Part 12

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"Es gibt viele Gerüchte über mich und Tom. Wahrscheinlich habt ihr selbst die Meisten davon bereits gehört.", sprach Ellis, sein Blick für einen Moment auf den Mitgliedern des Ordens ruhend, ehe er ihn wieder senkte, "Eines davon behauptet, dass Tom mich damals liebte. Ich möchte ein für alle mal klarstellen, dass dieses Gerücht nicht die Wahrheit ist, Tom konnte nicht lieben. Seine Gefühle für mich waren kompliziert, voller Unstimmigkeiten. Er mochte es, wenn ich ihn fürchtete, doch genauso, wenn er mich beruhigen konnte. Er mochte, wenn ich weinte, doch genauso, wenn ich lachte. Er mochte es, mir Schmerzen zuzufügen, doch auch, mich gut fühlen zu lassen. Was er tatsächlich mochte, war die Tatsache, dass er eine so grosse Macht über mich hatte, dass er meine Gefühle und Empfindungen steuern konnte und dass ich so enorm auf jede kleine Bewegung und jedes kleine Wort von ihm reagierte. Und dazu kam, dass er mich so sehr in der Hand hatte, dass er mir vertrauen konnte. Das hatte ich bewiesen, als ich Dumbledore nichts erzählt hatte. Er liebte mich nicht, doch er schätzte mich, brauchte mich vielleicht sogar. Und das tat er bei niemand anderem, hatte es noch nie bei irgendjemand anderem getan. So etwas ist unglaublich leicht mit Liebe zu verwechseln. Ich glaube, selbst er hat es damals getan."

"Habt ihr schon davon gehört?", sprach Sam leise, als er auf die beiden Freunde zutrat, welche sich ihren Weg durch den Hof bahnten

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"Habt ihr schon davon gehört?", sprach Sam leise, als er auf die beiden Freunde zutrat, welche sich ihren Weg durch den Hof bahnten. Seine Hände in seinen Hosentaschen und sein Blick gesenkt, als er vor ihnen zum Stehen kam. "Sie ist tot."

Ellis zog seine Augenbrauen hoch, nicht wissend, von was der junge Hufflepuff sprach. Steve schien es gleich zu gehen.

"Myrtle.", versuchte Sam es erneut, doch die Ahnungslosigkeit blieb auf den Gesichtern der beiden Schüler vorhanden. "Myrtle Warren. Die muggelstämmige Ravenclaw. Sie haben ihre Leiche gefunden. In der Mädchentoilette."

"Die Brillenschlange Myrtle?", fragte Steve nach und erntete dafür einen warnenden Blick von Ellis. "Woher hast du denn diesen Schwachsinn?"

"Ist kein Schwachsinn. Olive hat sie gefunden. Ist dort drin wohl diesen Morgen verschwunden, um sich über irgendetwas auszuweinen und ist nicht mehr herausgekommen. Dann hat man sie gefunden."

"Sammy, wo hast du das her?", entkam es Ellis ernst, nicht wissend, ob er den ganzen Glauben schenken sollte oder nicht. Das war schliesslich Hogwarts. Eine Schule. Gerüchte und Lügen gerieten schnell in Umlauf und sterben tat normalerweise niemand.
Sam zuckte mit seinen Schultern.

"Jeder spricht darüber. Ein Wunder, dass ihr noch nichts davon gehört habt."

"Das Mädchen ist wahrscheinlich bloss auf der Toilette verschwunden und noch nicht herausgekommen und irgendjemand hat dann diese Lüge über sie in die Welt gesetzt."

"Es wäre nicht das erste Mal, dass sie das Opfer von geschmacklosen Gerüchten wird, man lässt sie doch kaum zufrieden.", stimmte Ellis nickend Steves Worten zu, das dunkelhaarige, brillentragende Mädchen dabei leicht bemitleidend, ehe er einen Arm um Sams Schulter warf und ihn in die Richtung der Grossen Halle leitete, dabei das ungute Gefühl in seiner Magengrube ignorierend, welches ihn davon überzeugen wollte, dass es eben doch wahr sein könnte. Nach allem, was er über Hogwarts wusste, war der Tod einer Schülerin eben doch nicht vollkommen undenkbar. Tom wäre dazu fähig zu töten. Daran zweifelte Ellis keine Sekunde. In Fakt, Ellis war sich sicher, dass er es irgendwann tun würde. Früher oder später. Er hatte schliesslich bereits mehrere Male gedroht, es bei Ellis' Freunden zu tun. Der Slytherin trug einen tief verwurzelten Hass in sich und nicht selten hatte er vor Ellis bereits darüber gesprochen, muggelstämmige Zauberer und jeglichen anderen Gestalten, die sich ihm entgegenstellten, auszurotten. Myrtle war muggelstämmig. Wie unwahrscheinlich war es, dass er mit ihr begonnen hatte?
Seinen Kopf schüttelnd schob Ellis den Gedanken zur Seite. Es war bloss ein dummes Gerücht, nicht mehr. Ein dummer Scherz. Es konnte nicht anders sein. Er hätte doch gemerkt, hätte Tom irgendetwas geplant, der Slytherin hatte schliesslich begonnen, ihm alles mögliche anzuvertrauen, wissend, dass Ellis ihn nicht verraten würde, ganz gleich, wie sehr er es auch wollte. Tom hätte ohm davon erzählt. Und von Tom Riddle abgesehen fiel Ellis nun wirklch nichts ein, das eine Schülerin ihr Leben kosten konnte.

"Seht ihr.", entkam es Sam leise, als sie gemeinsam die Grosse Halle betraten, "Ich bin nicht der Einzige, der es glaubt."

Die Grosse Halle war erfüllt mit lautem Geplapper, hektisch gesprochenen Worten, ängstlichen Gesichtern und ausgesprochenen und unausgesprochenen Fragen. Ellis' Blick machte sich augenblicklich auf die Suche nach ihm. Tom. Das tat er seit einigen Monaten automatisch. In jedem Zimmer, in das er kam, in jedem Gang, er hielt immer Ausschau nach Tom. Um nicht von dessen Blicken, Worten und Berührungen überrumpelt zu werden. An alles davon hatte er sich bereits mehr oder weniger gewöhnt. Er zuckte noch nicht einmal mehr zusammen, wenn er etwas davon wahrnahm. Und auch die Gänsehaut blieb die meiste  Zeit weg.
Um fair zu sein, musste man wohl erwähnen, dass er dafür auch Tom selbst danken musste. Denn dieser hatte vollständig damit aufgehört, ihn auf unangebrachte Weise zu berühren, zu einem zweiten Ereignis wie dem vor einigen Wochen, als der Slytherin den Versuch gestartet hatte, ihn auszuziehen, war es nicht gekommen. Und auch das Drohen hatte er auf ein Minimum beschränkt. Alles, was er noch mit Ellis tat, war ihm im Privaten alles mögliche zu erzählen oder ab und an einmal eine Hand auf seine Schulter oder seinen Rücken zu legen. Und so war der Gryffindor fähig, dessen Nähe zu ertragen. Ellis hörte um einiges lieber dessen hasserfüllte Worte über Zauberer seinesgleichen, über Muggelgeborene, als dessen aufdringliche Berührungen an seinem Körper zu spüren, deren Nutzen er nicht verstand.

"Granger!"

Ellis fuhr ruckartig herum, die ihm bloss allzu bekannte Stimme von Avery ganz in seiner Nähe wahrnehmend und annehmend, Tom würde sich bei ihm befinden. Die Slytherins sprachen kaum noch mit ihm, wenn Tom nicht bei ihnen war. Wahrscheinlich, weil Tom ihnen befohlen hat, es nicht zu tun.
Doch diesmal war Tom nirgendwo zu sehen.

"Was willst du?", knurrte Steve auf, als auch er ihn bemerkte, doch das schien den Slytherin nicht zu kümmern.

"Nichts von dir, Blutsverräter.", sprach er kalt und richtete damit seinen Blick zurück auf Ellis. Ein Lächeln breitete sich auf seinen Lippen aus, als er näher an ihn herantrat. "Wir nehmen nun offiziell Wetten an, weisst du?", entkam es ihm provokant, "Welches Schlammblut wird wohl das nächste Opfer werden? Viele wetten auf deinen kleinen Freund hier." Für einen kurzen Augenblick legten sich Averys boshaft glitzernde Augen auf Sammys verängstigte Gestalt, richteten sich jedoch zurück auf Ellis, als dieser zornig aufknurrte und Sam etwas hinter sich schob. Averys Grinsen wurde breiter, geniessend, wie schnell er den Gryffindor doch in Rage versetzen konnte. Er war beinahe gereizt, den Jungen noch etwas weiter zu verängstigen, vielleicht etwas zu bedrohen, bloss, damit der hübsche Gryffindor die Kontrolle über sich selbst verlieren würde. Doch leider hatte Tom klar und deutlich gemacht, dass man die Hände von Ellis' Freunde behielt. Avery hielt es für absoluten Schwachsinn, geradezu für eine Verschwendung. Man hätte eine Menge an Spass und Unterhaltung daraus gewinnen können. Doch er widersetzte sich Toms Anordnung nicht. "Es sollte dich nicht überraschen, dass die Meisten ihre Wette allerdings auf dich setzen, Granger."

"Verpiss dich, Avery.", warf Steve knurrend ein, wurde von dem Slytherin dabei jedoch kaum beachtet. Wenn er jemanden sprechen hören wollte, dann war das Ellis. Er wollte, dass der Gryffindor etwas erwiderte, sich auf den Streit mit ihm einliess, er wollte sehen, wie ihn seine Worte trafen. Aber Ellis blieb, stolz, wie er nun einmal war, still. Und das brachte Avery, auch wenn er es sich äusserlich nicht anmerken liess, zum kochen.

"Jedoch nicht ich.", schmunzelte er und brachte den letzten machbaren Schritt zwischen sich und Ellis hinter sich. "Nein, es wird nicht dich treffen.", sprach er, zeitgleich seine Hand hebend und mit einem festen Griff und einer kräftigen Bewegung Ellis' Gesicht zur Seite drehend. Er lehnte sich vor. "Wir beide wissen, dass Tom niemals den Tod seines hübschen Spielzeugs befehlen würde. Zumindest nicht, bevor er nicht alle Spiele mit ihm durchgespielt hat, welche ihm so einfallen.", wisperte er ihm leise ins Ohr, erkennend, wie der Kiefer des Gryffindors sich sichtlich unter seinen Fingern anspannte. Sein ganzer Körper tat es.
Realisierend, wie schwer es Ellis in diesem Moment fallen musste, sich unter Komtrolle zu behalten, legte sich ein zufriedenes Lächeln auf Averys Gesicht, ehe er weitersprach. "Und weisst du was? Ich bin erleichtert darüber. Ich hoffe, du wirst das letzte noch stehende Schlammblut auf dieser Welt sein. Denn wenn Tom mit dir fertig ist, wird es noch eine Menge Zauberer geben, die gerne mit dir spielen werden, ganz gleich, wie kaputt du dann auch bereits sein wirst. Es wäre doch eine Schande, würden wir nicht alle die Gelegenheit dazu bekommen, nicht wahr?"

Und damit löste er sich von Ellis, drehte sich lachend um und rief ein letztes "Falls du die wenigen Cents, die du besitzt, auf eine Wette setzen möchtest, weisst du, wo du mich findest, Granger. Aber ich warne dich, die Gewinnchance ist klein. Es existieren einfach zu viele verdammte Schlammblüter auf dieser Schule.".

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