James Potter brachte Riley Fitzgerald nicht mehr aus seinen Gedanken. Und er schaffte es nicht, egal, wie sehr er es auch versuchte, seinen Blick von ihr zu nehmen. Immer wieder drehte er seinen Kopf ihr zu, beobachtete eindringlich, wie die Trauer aus der Nacht zuvor aus ihrem Gesicht verschwunden war und stattdessen ein breites, kontrollierten Lächeln darauf zu sehen war.
Remus hatte Sirius, Peter und ihn dazu überredet, in die Bibliothek zu kommen, um dort etwas zu lerne, doch stattdessen streckte James, Sirius und Peter die Köpfe zusammen und James erzählte, was genau er in der Nacht zuvor erfahren hatte und was ihn die ganze restliche Nacht beschäftigt hatte."Ein Muggel?", entfuhr er Sirius laut, sodass sich einige Schüler zu ihnen umdrehten und James ihn warnend anblickte. Er hatte Riley gesagt, er würde es nicht weitererzählen und das würde er auch nicht. Sirius, Remus und Peter bildeten die Ausnahmen und er war sich sicher, dass Riley damit rechnete, dass er es ihnen erzählte. Etwas anderes konnte sie auch nicht von ihm erwarten, die drei Jungen waren seine Brüder. Gar nichts würde er vor ihnen geheim halten. "Riley? Riley Fitzgerald? Die Eisprinzessin Fitzgerald? Das Mädchen, dass uns gestern Nacht angeschnauzt hat, weil wir, genau wie sie, ausserhalb unseres Schlafzimmers waren?", gab Sirius entsetzt von sich, nicht wissend, ob er den Worten von James Glauben schenken sollte.
"Sie hat geweint.", entkam es James, als er erneut einen kurzen Blick auf Riley warf, die einige Meter von ihnen entfernt mit Avery, Parkinson und Regulus sass und abwesend in einem Buch blätterte. Sie konzentrierte sich nicht auf das Buch, das erkannte er daran, dass sie immer wieder unauffällig angespannt und nervös zu ihm blickte, die ganze Zeit auf einem Stift herumbiss und ihren Fuss die ganze Zeit konstant gegen das Tischbein schlug. Er machte sie nervös, sie vertraute ihm nicht und er konnte es ihr kaum übel nehmen. Wüsste er nicht, dass die Situation so ernst war, wüsste er nicht von Sirius, dass mit Reinblutfamilien wie seiner und den Fitzgeralds nicht zu spassen war, hätte er es wahrscheinlich sogar weitererzählt.
"Riley Fitzgerald? Bist du dir sicher, dass sie dich nicht verarscht hat? Oder dass alles vielleicht bloss geträumt hast?"
Remus seufzte auf die Worte seiner Freunde genervt auf und klappte demonstrativ sein Buch zu, bevor er sich in das Gespräch einschaltete. Er hatte genug von Sirius überflüssigen Fragen und James' schockiertem Nicken und Bestätigen.
"Ich weiss nicht, was euch daran so überrascht.", entfuhr es ihm schulterzuckend, "Riley Fitzgerald hat noch nie eine abwertende Bemerkung über den Blutstatus einer Person von sich gegeben. Zugegeben, sie hat einige Beleidigungen auf Lager und weiss, wie man jemanden zum Heulen bringt, aber ich habe noch nie gehört, wie sie den Blutstatus dabei ins Spiel gebracht hat. Hat sie dich, Tatze, jemals einen Blutsverräter genannt? Nein. Sie kämpft auf eine unterschiedliche Art und Weise wie die anderen Slytherins, sie greift die Intelligenz, das Aussehen und die Charaktereigenschaften ihres Gegners an, nicht seine Familie, seinen Namen oder seine Gene."
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One-Shots
FanfictionOne-Shots zu absolut allem, was mir oder euch gefällt, hautpsächlich zu James Potter.