James Potter x Cordelia Black (Black blood) Part 2

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"Nun geh schon, hol eine weitere Flasche

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"Nun geh schon, hol eine weitere Flasche. Du willst meine Tante doch nicht warten lassen, nicht wahr?", sprach Cordelia genervt über den panischen Blick, welcher der Hauself ihr zuwarf, als wären seine Probleme auch die ihren. "Geh schon!", blaffte sie. Ihre Hände um die teure Flasche Wein, welche sie eben noch von dessen Tablett genommen hatte, widmete sie sich James, welcher das ganze mit einem bemitleidenden Ausdruck beobachtet hatte. Natürlich. Sankt Potter verspürte selbst Mitleid für einen verdammten Hauselfen.
Wusste er denn nicht, dass diese gemacht waren, um zu dienen? Wusste er denn nicht, dass diese geboren wurden, um herumgeschubst zu werden?
"Auch ein Glas, Potter?"

Mit einer schnellen Handbewegung entfernte sie den losen Korken aus der Flasche, griff nach ihrem eigenen Glas und füllte es unter dem Tisch, damit niemand ausser James und sie etwas davon mitbekam, bis zum Rand, bevor sie es wieder neben ihren Teller stellte.

"Er ist aus Walburgas Privatsammlung. Sie teilt ihn mit niemandem, weswegen sie auch die billigen Weinflaschen für ihre Gäste auf dem Tisch stehen hat. Du solltest dir wirklich gut überlegen, ob du diese kleine Köstlichkeit ablehnen willst. Ich bin mir sicher, er würde dich vergessen lassen, dass du hier mit reichem "Slytherinabschaum" sitzt und dinierst."

James erwiederte nichts, hinderte allerdings Cordelias Hand daran, nach seinem leeren Glas zu greifen. Ein genervtes, etwas zu lautes Aufstöhnen, sodass man ihr einige Blicke zuwarf, entkam ihrer Kehle, als sie ihre Augen verdrehte. Einen Schluck aus ihrem Glas nehmend reichte sie die Flasche Wein unauffällig an Regulus weiter, welcher Sekunden später ebenfalls sein eigenes Glas damit bis nach oben füllte.

"Wann bist du denn so langweilig geworden, Potter? Oder fürchtest du etwa vergiftet zu werden?"

Und erneut antwortete er ihr nicht, sodass sie einen weiteren Schluck des Weins nahm. Sie konnte es gar nicht abwarten, betrunken zu sein, sie langweilte sich zu Tode. Ganz im Besonderen, wenn ihr Unterhaltungsprogramm sich weigerte, mit ihr zu sprechen. Hatte er verlernt, wie man seine Lippen öffnet?

"Sie teilt ihn mit niemandem, nicht etwa, weil er teuer ist.", wisperte sie, bereits fühlend, wie die Flüssigkeit ihren Verstand leicht vernebelte und wie ein Gewicht, von welchem sie gar nicht gewusst hatte, dass es da gewesen war, sich von ihren Schultern löste. "Nein, sie vermischt ihn mit einer Geheimzutat. Jeden Abend befielt sie ihren Hauselfen ihr eine eigene Flasche Wein zu bringen, diese mit Murtlap-Essenz zu vermischen und ihn dann bloss ihr aufzutischen. Weisst du, was Murtlap-Essenz für eine Auswirkung hat?"

"Es heilt Schnitte.", murmelte James, sich daran zurückerinnernd, was Slughorn ihnen vor einigen Jahren vorgetragen hatte.
Ein Grinsen breitete sich auf Cordelias Gesicht aus. Er sprach also doch. Zumindest, wenn man die richtigen Fragen stellte.

"Beeindruckend, Potter.", schmunzelte sie, "Und da habe ich immer geglaubt, du wärst bloss ein hübsches, gutgebautes Dummchen. Aber du hast Recht. Um Schnitte zu heilen. Was du nicht weisst ist, dass, wenn du ein wenig zu viel davon zu dir nimmst, es nicht bloss Schnitte heilt, sondern in dir auch eine unerklärliche Euphorie auslöst, die dich vergessen lässt, wo du bist, wer du bist, wieso du bist, selbst was du bist. Tante Walburgas kleines Geheimnis, merk es dir."

James Potter beobachtete mit zusammengezogenen Augenbrauen, wie sie einen weiteren Schluck nahm und damit auch bereits ihr erstes Glas leerte. Mit einem Schnippen ihrerseits reichte Regulus ihr die Flasche erneut und trank die Hälfte seines eigenen Glases leer. Unerklärlicherweise kam in James das Bedürfnis, ihr die Flasche wegzunehmen, hoch, als diese ihr Glas erneut füllte. Es konnte kaum gut enden und obwohl James normalerweise ein Freund von Unfug war, vielleicht sogar die Definition selbst davon war, so war er intelligent genug, um in Gegenwart der Black Familie darauf zu verzichten. Cordelia, wie es aussah, war es nicht.

"Als hätte man fünf Flaschen Feuerwhiskey auf einmal getrunken."

"Solltest du so viel davon trinken?"

Ein Kichern entkam ihr. War er nicht niedlich? Er sorgte sich um sie. James Potter sorgte sich um sie, Cordelia Black.

"Ein Black Familientreffen hält man sonst kaum aus. Sie sind so unglaublich langweilig.", sprach sie amüsiert. "Ich habe ja gehofft, du und mein Cousin könntet für ein wenig Aufregung sorgen, doch du schweigst und Sirius versucht mich bloss mit seinen Blicken zu erdolchen, was langsam aber sicher seinen Reiz verliert. Versteh mich nicht falsch, ihr hättet euch ja nicht gerade mit meiner Familie duellieren müssen, aber hättet ihr nicht zumindest ein  kleine Streitereien anfangen können? Oder zumindest ein wenig von eurem Gryffindorstolz durchsickern lassen können?"

James beobachtete aus zusammengekniffenen Augen, wie sie eine ihrer Haarsträhnen um ihren Finger wickelte und sie dann schliesslich nach hinten warf.

"Ich hätte euch doch so gern eure Ehre zu verteidigen versuchen gesehen. Ich hätte euch so gerne verlieren gesehen. Niemand gewinnt eine Diskussion mit Bella."

"Du meinst wohl niemand "überlebt" eine Diskussion mit Bella.", korrigierte er sie passiv aggressiv und bitter.

Ein knappes Lachen entkam ihr. Kannte er ihre Familie denn gar nicht?

"Hat dir Sirius denn nichts über seine Familie erzählt, Potter?"

"Ich würde euch kaum als seine Familie bezeichnen.", schnappte er wütend. Es war beinahe das erste Mal an diesem Abend gewesen, wo sie wahre Emotionen auf seinem Gesicht zu lesen vermocht gewesen war und Cordelia realisierte, dass das genau das war, was sie wollte. Sie wollte ihn reizen, wollte ihn provozieren, wollte ihn seine Kontrolle verlieren lassen.

"Natürlich sind wir seine Familie. Mach dir nichts vor, Blut ist dicker als Wasser. Irgendwann wird selbst Sirius zur Besinnung kommen, zurück an unsere Türschwelle kriechen, dich und deine erbärmlichen Freunde zurücklassen und alles, was euch jetzt so wichtig erscheint, alles, wofür ihr steht, verraten. Man nennt es den Kreislauf des Lebens, Potter. Aber wie dem auch sei, wir töten keine unbedeutenden Gryffindors wie dich. Das wäre eine Verschwendung unserer Zauberkraft."

"Hat dir jemals jemand gesagt, dass du ein verdammtes Miststück bist?", entfuhr es ihm laut. So laut, dass die Blicke der Black Familie automatisch auf ihn fielen. Bellatrix' Lippen zitterten vor Wut, beinahe wäre sie von ihrem Stuhl aufgestanden, bereit, dem Jungen, dem Blutsverräter, der ihre kleine Schwester beleidigt hatte, den Kopf abzureissen. Das Gleiche galt für Sirius, doch dieser machte sich bereit, James zu verteidigen.

Cordelia wusste, dass Bella James ins Nirwana verfrachten würde, alles, was Cordelia dafür tun musste, war bloss ein Wort zu sagen. Vielleicht hätte sogar bereits ein Blick gereicht. Doch stattdessen tat Cordelia etwas unerwartetes. Sie begann zu lachen.

"Aber natürlich. Das sagt man mir immer wieder.", sprach sie, schnappte sich ihr Weinglas und trank es im Bruchteil einer Sekunde leer. Bellatrix entspannte sich leicht. "Und dennoch wollen alle meine Aufmerksamkeit, meine Freundschaft, meinen Körper und mein Herz. Du miteingeschlossen, Potter, das erkenne ich in deinen Augen. Du willst mich. Ob nun Schlange oder nicht."

"Ich...", wollte er den Vorwurf abstreiten, als sie ihn achtlos unterbrach.

"Sag mir, wieso sollte ich mich ändern, wenn ich doch verehrt werde wie ich bin? Liebe ist sowas von überbewertet, Potter. Neid, Verehrung und Begehrung ist was ich will und was ich bekomme. Wer würde das schon für Liebe eintauschen?"

"Ich weiss wirklich nicht, was ich dazu sagen soll."

Schulterzuckend drehte sie sich wieder von ihm weg.

"Du musst gar nichts sagen. Du hast schliesslich die letzten Stunden auch geschwiegen und jetzt habe ich den Wein, um mich zu unterhalten."

„Ich glaube, ich bemitleide dich.", platzte es ihm leise, doch ehrlich heraus. Er bereute seine Worte noch in dem Augenblick, als sie seinen Mund verliessen. Noch nie hatte er gesehen, wie sich Cordelias Augen auf diese drastische Art und Weise verdunkelten. Innerhalb von Sekunden war nicht mehr zu erkennen, was die Pupille und was die Iris ihrer Augen waren. .

"Bemitleide dich selbst, wenn der Krieg kommt, Potter.", entfuhr es ihr scharf. "Ihr Blutsverräter werdet alle vor ihm fallen. Auf die Knie oder in den Tod. Ich hoffe, du wirst frühzeitig die richtige Entscheidung treffen, ich würde dich gerne auf dem Boden knien sehen."

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