James Potter x Daisy Faye (Firefly) Part 8

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Sie bereute ihren Kuss

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Sie bereute ihren Kuss. Bereits als sie ihre Lippen auf seine gelegt hatte, war eine gewisse Angst allgegenwärtig gewesen, doch dass James' und ihre Beziehung sich so schnell verändern konnte auf Grund eines einfachen Kusses, hatte selbst sie nicht befürchtet. Während James in der Nacht selbst noch vollkommen normal mit dem Kuss umgegangen war, in sogar erwidert hatte, so hatte Daisy das Gefühl, dass er sich in den Tagen danach von ihr zurückzog. Er ging Gesprächen mit ihr aus dem Weg, vermied es sogar ihr ins Gesicht zu blicken. Den Mut, ihn darauf anzusprechen hatte sie nicht gefunden und so versuchte sie einfach mit der Veränderung klarzukommen. Sie war schliesslich nicht nur wegen James hier, sie war grösstenteils wegen Harry im Haus der Potter und ganz im Gegensatz zu James, wuchs Harrys Liebe zu ihr von Tag zu Tag. Und ihr erging es mit dem kleinen Jungen gleich. 

Der Tag, an dem absolut alles eskalierte, kam zwei Wochen nach dem Kuss. Die Eskalation war weder James' noch Daisys Schuld. Noch nicht einmal Sirius' oder Harrys, welche die Gründe für gewisse Gesprächsthemen waren. Nein, absolut alles kam zusammen und brachte die Bombe, die bereits seit Tagen in James tickte, zum explodieren. 

Sie sassen zu viert am Tisch, assen das Frühstück, welches Daisy vorbereitet hatte, als Sirius die eine Frage stellte, welche James dazu brachte, verkrampft und angespannt auf sein Essen zu starren und zu lauschen, als Daisy Sirius eine Antwort gab. Neugier und Angst gleichzeitig in seinem Herzen. 

"Macht es deinem Freund eigentlich gar nichts aus, dass du fast jeden Tag hier verbringst, Daisy?"

Daisy blickte auf, für eine kurze Sekunde fielen ihre Augen auf James, der auf sein Essen starrte, dann räusperte sie sich leise und blickte wieder auf Sirius. 

"Wir ähm... nun wir... haben uns darauf geeignet, dass eine Pause das Richtige für uns ist. So kann er sich seinem Fussball widmen und ich mich... meinem Job."

James zog scharf die Luft ein. So leise, dass weder Sirius noch Daisy etwas davon mitbekamen. 

"Es tut mir Leid, das zu hören, Daisy.", sprach Sirius, trug bei seinen Worten allerdings ein breites Grinsen auf seinem Gesicht, sodass Daisy seinen Worten keinen Glauben schenkte. Ihm übel nahm sie es allerdings nicht. Die Trennung von Louis machte ihr viel zu wenig aus, um tatsächlich beleidigt wegen irgendwelchen Worten zu sein. 

"Danke, Sirius.", schmunzelte sie also augenverdrehend. "Weisst du, ich bin kein Freund von Veränderungen, aber das war... eine gute Entscheidung. Die Beziehung war zu... unwichtig. Sowohl für ihn, wie auch für mich. Wir kümmerten uns nicht umeinander, sprachen nicht mehr gross miteinander... es war Zeit, alles zu beenden."

Sirius nickte verstehend, während James sich neben ihm noch mehr anspannte. Er mochte es nicht. Die Situation. Er mochte es nicht zu hören, wie sie ihr Privatleben aufgab, hasste die Tatsache, dass es vielleicht an ihrem gemeinsamen Kuss lag. Der Kuss war falsch gewesen und solange Daisy noch einen Freund gehabt hatte, hatte James sich einreden können, dass sie seine Meinung teilte, doch jetzt musste er fürchten. Fürchten, dass Daisy den Vorfall vor zwei Wochen zu ernst genommen hatte. Er war nicht interessiert an ihr. Er war nicht interessiert. Das redete er sich zumindest ein. 

So kam es, dass James aufstand, begann, das überflüssige Geschirr abzuräumen. Er versuchte ihre Worte zu ignorieren und zu vergessen. Und er hasste Sirius dafür, dass er die Frage gestellt hatte, hasste sich selbst dafür, dass er den Kuss nicht bereits an diesem Abend verhindert hatte. Denn immer, wenn er an den Kuss dachte, erklang eine Stimme in seinem Kopf, die ihm zuflüsterte, dass er Lily betrogen hatte. Das angenehme Gefühl, die kleine Aufregung und die Befriedigung welche er beim Kuss gespürt hatte, wurden überschattet von seinem Hass auf sich selbst, von seinen Schuldgefühlen.

Und dann geschah das, was das Fass zum überlaufen brachte. Daisy war aufgestanden, hatte begonnen, James beim Abräumen zu helfen, als Harry seine kleinen Arme nach ihr ausstreckten, sie dazu bringen wollte, ihn aufzuheben, als der kleine Junge ein Wort murmelte, welches er eigentlich nie wieder hätte in den Mund nehmen sollen. Zumindest wenn es nach James ging.

"Mommy."

James klammerte sich angestrengt am Herd fest, versuchte das Wort zu ignorieren, welches er bereits so lange nicht mehr aus Harrys Mund gehört hatte und kniff dabei seine Augen zu. Er wandte sich nicht um, wollte Harry nicht sehen, der nicht verstand, was er falsch gemacht hatte, wollte Daisy nicht sehen, die mit Panik in ihren Augen in seine Richtung blickte, abwartend, was er tun würde. 

Und dann widerholte Harry das Wort. 

James' Hände begannen leicht zu zittern. Er atmete tief ein, schüttelte langsam seinen Kopf und drehte sich dann schliesslich ruckartig zu den Anderen um. Sein Blick auf Harry, der sich in diesem Moment in Daisys Armen befand, schritt er nach vorne auf die Beiden zu und nahm den Jungen aus ihren Armen. Harry begann zu weinen, er spürte die Trauer und die Wut seines Vaters und wollte zurück in die Arme von Daisy, welche ihn beruhigt hatte. In diesem Moment fühlte er sich nicht sicher in den Armen seines Vaters. 

"Mommy...", weinte er also erneut und brachte James somit dazu, seine Kontrolle über die Wut, die er bisher so gut es ging in sich eingeschlossen hatte, zu verlieren. 

So kam es, dass Daisy und Sirius zusahen und zuhörten, wie James seinen Sohn leicht zu schütteln begann, wie er ihm zuschrie, dass Daisy nicht seine Mutter war, dass sie es nie sein würde. Daisy hatte begonnen zu weinen, im Unterschied zu Harry tat sie es leise. Sirius war, nachdem sein Schock vergangen war, aufgeschnellt, hatte Harry aus James Armen genommen, den weinenden Jungen in seinen Stuhl gesetzt und begonnen, seinen aufgebrachten besten Freund gegen die Wand zu drücken. 

"Beruhige dich!", rief er James mehrere Male zu, doch seine Worte verstummten in Daisys Ohren, ihre Sicht auf die beiden Männer verschwamm. Für einen Moment blickte sie auf Harry. Ein Teil in ihr wollte den Jungen aufnehmen, ihn beruhigen, ein anderer Teil wollte so schnell es ging aus diesem Haus verschwinden. Und als ihr Blick sich schliesslich erneut auf James und Sirius richtete, sie beobachtete, wie Sirius versuchte, James Vernunft zu predigen, ihn mit wütenden Rufen und Schreien zu beruhigen und James gleichzeitig einen Nervenzusammenbruch erlitt, fiel ihre Entscheidung. Mit einem letzten Blick auf Harry murmelte sie eine Entschuldigung, drehte sich dann um und verliess das Haus durch die Hintertür. 

Sie hatte nicht vor zurückzukommen. Denn in diesem Moment realisierte sie, dass sie nicht dazu fähig war James zu helfen, wenn sie nicht selbst darunter zerstört werden wollte. Zum ersten Mal in ihrem Leben akzeptierte Daisy Faye, dass es Menschen gab, die zu gebrochen waren, um geheilt zu werden, dass ihre grösste Mühe nichts ausrichten würde und James sie auf ihrem Weg bloss verletzen würde. Nein, nicht verletzen, James Potter würde sie töten. Ihr Herz war bereits zu diesem Zeitpunkt zerbrochen, einen Moment länger in diesem Haus und es wäre bloss noch eine einzige Ansammlung an tausend Scherben, die sich von innen nach aussen durch ihren Körper bohrten. 

Aus dem Potter Haus in das Sonnenlicht tretend ignorierte sie das wütende Geschrei aus dem Haus, das verzweifelte Weinen von Harry. Sie strich sich ihre Tränen aus dem Gesicht und lief die Strasse entlang mit dem Ziel, nachhause zu kommen. Nicht zu ihrem kleinen Appartement, nicht zur Wohnung, die sie sich vor noch zwei Wochen mit ihrem Freund geteilt hatte, nein, zum Haus ihrer Eltern. Sie benötigte ihre Familie, um die zu ersetzen, welche sie eben gerade verloren hatte. 


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