"Ich schwöre bei Salazar Slytherin, dass ich deinen verdammten Vogel töten werde, klopft dieser noch einmal in der Nacht an unser Fenster!", fauchte eine Stimme, von der Riley sich nicht sicher war, welcher Zimmergenossin von ihr sie genau gehörte. Es spielte auch keine Rolle, sie würde sie so oder so ignorieren, wie sie es bei den meisten Worten von ihnen tat. Schlau waren sie so oder so nicht. Und so schwang sie ihre Beine aus ihrem Bett, öffnete das Fenster und liess Gatsby, ihre Schneeeule, in ihr Zimmer. (Bitte ignorieren wir die Tatsache, dass die Slytherin Räume im Kerker sind und keine Fenster besitzen.) Diese flog einige Male erfreut und aufgeregt um sie herum, bevor sie auf Rileys Schulter landete und einen Brief in ihre Hand fallen liess.
Ein Lächeln schlich sich auf Rileys müdes Gesicht, als sie erkannte, von wem der Brief kam. Ihr Name stand mit einer kritzligen, beinahe unleserlichen Schrift auf dem Umschlag, die sie gelernt hatte zu entziffern. Nur jemand besass eine solch charismatische Schrift.
"Lumos.", murmelte sie leise, erntete dafür einige Protestrufe ihrer Zimmergenossinnen und suchte dann auf ihrem Pult nach einer Feder, einem Umschlag und einem einfachen Blatt Papier. Gatsby zwitscherte einige Male erfreut und verstummte erst, als Riley sich ihm zuwandte und den Finger auf ihre Lippen legte.
"Wenn du weiterhin laut sein willst und das ganze Zimmer mit deinem Zauberstab erhellen willst, verschwinde von hier!", stöhnte ihre Zimmergenossin Greer, liess danach noch einige Fluchworte fallen und Riley befolgte ihre Anweisung, verliess das Zimmer samt Gatsby, dem Brief und den Schreibutensilien. Ihren Zauberstab liess sie in ihrem Zimmer, nicht annehmend, ihn brauchen zu müssen.
Sie musste ihm sofort antworten. Jake würde sich ansonsten sorgen, so, wie sie sich immer sorgte, wenn sie einen Tag einmal keine Nachricht von ihm bekam. Deshalb besass sie zwei Eulen. Jeden Tag hin und her zu fliegen wäre zu anstrengend für bloss eine und einander seltener Nachrichten zu schicken war für sie beide keine Option. Es war bereits hart genug, sich während des Jahres, von den Ferien abgesehen, nicht zu sehen.
Sie zog ihr Tempo an, frierend durch die Tatsache, dass sie mit nackten Füssen auf dem kalten Steinboden lief und nichts weiteres trug als ein übergrosses, grünes Shirt, begann sie leicht zu zittern. Alle Schreibutensilien und den kleinen Brief von Jake sicher in ihren Händen verwahrt, joggte sie die Treppen hinauf, fluchte einige Male, als die Treppen ihre Richtung änderten und sie einen anderen Weg finden musste oder warten musste. Ihr Herz klopfte aus Angst, Filch oder dessen furchteinflössenden Katze zu begegnen, sodass sie bei jedem Geräusch, dass sie vernahm, versteinert stehen blieb und sich alarmiert umblickte. Und dann, etwa in der Mitte ihres Weges vernahm sie ein Geräusch so nahe bei sich, dass sie die Treppenstufen hinauf zu rennen begann, sich nicht mehr wirklich darauf achtete, wohin die Treppe führte und knallte schliesslich am Ende der Treppe mit einem schmerzerfüllten Aufstöhnen in etwas hartes hinein. Mit einem Aufschrei, den sie nicht hatte unterdrücken können, fiel sie zurück und wäre wahrscheinlich die Treppe hinuntergefallen, liess stattdessen bloss alles fallen und fand sich gesichert im Griff einer ihr unbekannten Person. Ihre Augen aus Angst geschlossen wartete sie darauf, bis absolut alles wieder still war und öffnete dann langsam ihre Augen.
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One-Shots
FanficOne-Shots zu absolut allem, was mir oder euch gefällt, hautpsächlich zu James Potter.