Kapitel 9: Schwierigkeiten mit Gryffindor

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Harry hatte sich nach seinem Gespräch mit Dumbledore beschlossen, nicht mehr nach dem Spiegel zu suchen. Stattdessen entschuldigte er sich bei Daphne und Kundalini. Er wünschte sich, seine Gedanken an den Spiegel würden ebenso schnell verschwinden. Stattdessen hatte er durchgehend Alpträume. Er träumte von dem grellen grünen Licht und von der kalten Stimme, die er bei Quirrell gehört hatte. 

„Du könntest hoch hinauskommen, wenn du dich nur für die richtige Seite entscheidest!", sagte sie immer wieder, Nacht für Nacht.

„Siehst du Harry, dieser Spiegel bedeutet nichts gutes", sagte Daphne immer wieder, die wütend auf ihn war, da er fast zwei Wochen täglich die Schulregeln gebrochen hatte, ohne Rücksicht darauf, was es für Slytherin bedeutet hätte, wenn er geschnappt worden wäre. Die restlichen Tage der Ferien verbrachten sie damit, dass Daphne dafür sorgte, dass er auch genug aß und damit, Zauberschach oder Koboldstein zu spielen.

Dann kam Draco zurück. Harry entschied sich, nichts von dem, was er im Spiegel gesehen hatte, Draco anzuvertrauen. Die beiden Freunde erzählten Draco, dass sie nichts gefunden hatten und wie sich herausstellte hatte auch er von seinen Eltern nichts erfahren.
Also gingen sie dazu über, wieder nach Flamel in den unterschiedlichsten Büchern zu suchen. Viel Zeit hatten sie dazu allerdings nicht. Das Quidditchtraining hatte wieder begonnen und auch der Unterricht. Schließlich rückte das zweite Spiel von Slytherin immer näher. Sie würden gegen Ravenclaw spielen und wenn sie gewinnen würden, wäre es schwer für die anderen Häuser, sie noch einzuholen. 

Flint war gerade zu besessen vom Training und Harry war nicht undankbar deswegen. Er hatte festgestellt, dass er weniger Albträume hatte, wenn er müde vom Training ins Bett fiel. Dann erfuhren sie etwas, was alle Slytherins jubeln ließ. Madam Hooch war wenige Tage vor dem großen Spiel erkrankt und Snape würde sie als Schiedsrichter ersetzten. Flint war mehr als zufrieden mit sich selbst - nichts konnte sie jetzt noch aufhalten. 

Als Harry zitternd und halb erfroren vom letzten Training vor dem großen Spiel zurück kam, war es spät. Der Schnatz war ihnen beim Training entkommen und Flint hatte ihm aufgetragen, ihn zu fangen und zurück zu bringen.
In der Zwischenzeit waren alle anderen der Mannschaft bereits zurück in die Umkleidekabine gegangen und ins Schloss zurückgekehrt. Flint hatte Harry die Schuld gegeben, dass der Schnatz entkommen war. „Slytherin toleriert keine Versager", weshalb niemand es wagte, auf ihn zu warten.

Er wusste, dass er sich beeilen musste, um nicht die Bettruhe zu verpassen. Gerade als er die Eingangshalle betrat, hörte er eine bekannte Stimme.
„Wen haben wir denn da?", fragte der Fünftklässler Wood. Neben ihm standen die Weasleyzwillinge, die drei Jäger des Gryffindorteams und Frobisher, die er beim letzten Spiel fast vom Besen geworfen hatte.
„Oliver, was würde wohl geschehen, wenn Potter hier morgen nicht zum Spiel kommen könnte?", fragte einer der beiden Weasleys, die hinter Wood standen. Sie hatten ihr berühmtes Lächeln aufgesetzt, von dem Harry wusste, dass es nichts Gutes für ihn bedeuten würde.
„Lasst uns gehen, Jungs. Er ist es nicht wert!", sagte ein Mädchen mit dunklen Haaren und ebenso dunklen Augen. Er erinnerte sich nicht mehr an ihren Namen, er wusste nur, dass er eine der Jägerinnen war.
„Nein, Alicia. Er hat Vicky in Gefahr gebracht und betrogen, sodass die Schlangen gewonnen haben!", sagte der andere der Zwillinge.
„Wir hätten selbst dann gewonnen, wenn Frobisher nicht unfähig gewesen wäre, sich auf dem Besen zu halten", sagte Harry, der wütend war, dass die Gryffindors immer noch glaubten, er hätte etwas Unverzeihliches getan. Als würden sie nicht selbst alles tun, um ein Spiel zu gewinnen.
„Oh, eine mutige Schlange", äffte Wood.
„Wir sollten ihm zeigen, was wir von ihm und seinesgleichen halten, meinst du nicht Fred?", sagte der Zwilling, der George sein musste.
„Ich denke auch, George", antwortete der andere. Fred und George zogen ihre Zauberstäbe und auch Harry hob den seinen. Ihm war bewusst, dass er keine Chance gegen die anderen hatte. Sie waren zu siebt. Außerdem waren sie alle in viel höheren Jahrgängen als er und kannten deshalb viel mehr Zaubersprüche.
Dennoch schrie er: „Stupor!" Tatsächlich traf der Fluch Wood, doch er schien lediglich langsamer und nicht geschockt. Als würde er sich in Zeitlupe bewegen.
„Na warte, Schlange", rief Fred. „Levi Corpus!"
Ehe sich Harry versah, hatte er das Gefühl, eine unsichtbare Macht würde ihm die Beine unter den Füßen wegreißen. Dann baumelte er kopfüber in der Luft.
„Silencio!", schickte George hinterher. Harry brachte keinen Ton mehr heraus. Es war, als hätte ihm jemand den Mund zugeklebt. 

Wege eines SlytherinsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt