Kapitel 73: Ein Labyrinth voller Rätsel

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Die Zeit lief nur so dahin und schließlich war es Mai. Harry saß gerade beim Frühstück und wurde langsam etwas nervös, da sie an diesem Tag von der letzten Aufgabe erfahren sollten, als ihn ein „Oh nein", von Draco aus den Gedanken riss.
Draco starrte gerade in die Morgenausgabe und hatte einen mürrischen Blick aufgesetzt.
Harry seufzte. „Schon wieder die Kimmkorn?", fragte Harry. Diese Frau entwickelte sich langsam zu einem Problem. Draco nickte.
„Wie schlimm ist es?", fragte Harry.
Draco hielt ihm die Zeitung entgegen. „Sieh selbst."
Harry nahm den Tagespropheten. Auf der Plus-Seite war zu verzeichnen, dass es sich nicht um die Titelstory handelte und es nur ein kurzer Artikel war. Das war aber dann auch schon alles, was man als positiv bezeichnen konnte.

Harry Potter - Retter oder Zerstörer?

In der allseits bekannten und beliebten Zauberschule Hogwarts findet, wie berichtet, im Moment das Trimagische Turnier statt.
Einige Berichte von diesem Turnier lassen uns jedoch übles vermuten. Wie bekannt wurde, wandte Mr. Potter, jüngster Teilnehmer des Trimagischen Turniers seltsame Praktiken an, um seine Siege zu erringen.
So wird berichtet, dass Harry Potter Parsel gesprochen haben soll, um seine erste Aufgabe zu bestehen. Parsel, die Fähigkeit mit Schlangen zu sprechen, wird allgemein hin als Fähigkeit schwarzer Hexen und Zauberer betrachtet. Nicht zu vergessen, dass der letzte, der dieser Fähigkeit habhaft war, niemand anderes war, als der, dessen Name nicht genannt werden darf.
Wegen dieser Fähigkeiten gab es bereits vor zwei Jahren Ungereimtheiten an der Hogwarts Schule für Hexerei und Zauberei. Damals wurden unzählige muggelgeborene Schüler und Angestellte versteinert. Auch wenn das Ministerium von Potters Unschuld überzeugt ist, so wird bis heute darüber Stillschweigen gehalten, wer der Angreifer war.
Wir sprachen mit einem der damaligen Opfer, eine junge Dame, die ungenannt bleiben möchte. Potter sei nicht der strahlende Held, den alle erwartet haben, sagt sie deutlich: „Potter mag damals nicht der Angreifer gewesen sein, aber wir wissen, dass er sicherlich die Einstellungen von Du-Weißt-Schon-Wem, was uns Muggelgeborene betrifft, teilt. Ich würde ihm nicht vertrauen."
Auch bei der zweiten Aufgabe kam es erneut zu Ungereimtheiten, als die hübsche, kluge Teilnehmerin der Beauxbatons Akademie während der Aufgabe angegriffen wurde. Könnte auch dieser Angriff mit Mr. Potter zu tun haben? Welche Fähigkeiten verbirgt er?
Albus Dumbledore, aktueller Schulleiter war hierbei nicht bereit, einen Kommentar abzugeben. Klar ist jedoch, dass Dumbledore mit Professor Moody einen ehemaligen Auroren ins Lehrerkollegium bestellt hat. Heute gilt Moody als paranoid und übervorsichtig. Doch Alastor Moody war bekannt dafür, schwarze Magier zu erkennen, noch bevor andere das taten. Könnte es sein, dass Mr. Potter etwas mit der Entscheidung zu tun hat? Warum hält Dumbledore es für nötig, einen Auroren einzustellen?
Schon kurz nach dem Fall von dem, dessen Name nicht genannt werden darf, gab es Gerüchte, dass nur ein dunkler Zauberer den Angriff eines so mächtigen Schwarzmagiers überleben konnte. Müssen wir uns Sorgen um den Retter der Zauberwelt machen? 
Rita Kimmkorn bleibt für Sie dran, liebe Leserinnen und Leser.


Harry schnaubte.
„Das darf doch nicht wahr sein!", fluchte er. „Die stellt mich ja dar, als wäre ich ein böser, dunkler Zauberer!"
Draco warf ihm einen ungläubigen Blick zu. So leise, dass es sonst niemand hörte, flüsterte Draco: „Also wenn du ganz ehrlich bist..."
„Naja, böse bin ich nicht!", meinte Harry beleidigt. Draco hob verteidigend die Hände. 
„Schon gut - ich sag ja nichts mehr."

Der Artikel zeigte dennoch seine Wirkung. Es war, als würden ihm die anderen Häuser noch mehr aus dem Weg gehen als sonst. Nicht, dass das Harry gestört hätte, allerdings machte er sich Gedanken, was Ginny davon halten würde.
„Mach dir keine Sorgen", sagte sie jedoch, als Harry sich gerade auf den Weg zum Quidditchfeld machen wollte, wo ihnen die nächste Aufgabe erklärt werden sollte. „Wenn Rita Kimmkorn etwas schreibt, gehe ich ab jetzt grundsätzlich vom Gegenteil aus."

Und so ließ Harry Daphne, Ginny und Draco um halb neun im Gemeinschaftsraum zurück und ging nach oben. Als er gerade das Schloss über die Steintreppe verließ, begegnete er Delaceur und Diggory.
„Was glaubst du, was dieses Mal drankommt?", fragte Diggory das Mädchen neben ihm, als Harry fast aufgeschlossen hatte. Schließlich bemerkten die beiden Harry. Delaceur funkelte ihn an, drehte sich dann jedoch zu Diggory um und begann in schnellem Französisch vor sich hin zu plappern. Zu Harrys Überraschung antwortete Diggory ebenfalls auf Französisch, auch wenn seine Aussprache um einiges unsicherer und langsamer war, als die von Delaceur. Gerade so, als würde er die Sprache erst lernen. Harry selbst konnte kein Französisch - woher auch. Die Dursleys hätten sich wohl kaum die Mühe gemacht, es ihm beizubringen und Hogwarts unterrichtete keine Fremdsprachen.
Auch wenn er kein Französisch sprach, war ihm klar, dass das, was die beiden über ihn zu sagen hatten, alles andere als freundlich war. Sie liefen den Rasenabhang zum Quidditch-Feld hinunter und nahmen einen schmalen Durchgang zwischen den Tribünen ins Stadion.

Wege eines SlytherinsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt