Kapitel 87: Warnungen über Warnungen

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„Wo wart ihr denn so lange?", fragte Blaise, als sie das Abteil wieder betraten, zog Daphne zu sich und funkelte Harry unsicher an. „Wir haben Weasley und Granger schon vor Ewigkeiten vorbeigehen sehen."
„Hatten ein kleines Problem mit einigen vorlauten Löwen", murrte Daphne.
„War ja klar", sagte Astoria.
„Wo ist eigentlich Draco?", fragte Harry, dem das fehlen seines besten Freundes aufgefallen war.
„Ich glaube der wollte noch zu Theo, Vince und Greg ins andere Abteil gehen", sagte Ginny und machte ein düsteres Gesicht. Harry antwortete darauf nichts, sondern starrte nur Gedankenverloren aus dem Fenster.
Der Zug ratterte durch immer wilder werdende Umgebung. Dicke Regentropfen schlugen gegen das Fenster. Donnergrollen und dicke Gewitterwolken beendeten bereits viele Stunden vor der Nacht den Tag und ließen Wälder, Wiesen und Felder in der Dunkelheit verschwinden. Draco kam die ganze Zugfahrt nicht zu ihnen ins Abteil. Harry war besorgt - war der Frieden im Haus Slytherin bereits gebrochen? Wie würde es das kommende Jahr in Hogwarts werden, wenn erst bekannt wurde, dass der Dunkle Lord zurück wäre? Auch Ginny, Blaise, Daphne und Astoria waren sehr schweigsam. Alle wussten, dass eine unheilvolle Zeit auf sie zukommen würde. Harry fragte sich, wo die Zeit hingekommen war, als er, Draco, Daphne, Greg und Vince in einem dieser Abteile gesessen hatten, gelacht, gescherzt und Schokofrösche gegessen hatten.

Schließlich erreichten sie Hogmeade und kamen zum Schloss. Das Wetter dort war nicht besser, als das während der fahrt und doch schien es Harrys Laune widerzuspiegeln. Auf dem Weg zu den Kutschen sahen sie keinen der anderen Slytherins. Erst als sie durchnässt und durchgefroren die Halle betraten, sahen sie die anderen. Der Wind pfeifte um die Turmspitzen und die Decke in der großen Halle war grau und stürmisch, doch zumindest schien es keine Spaltung im Haus Slytherin geben. Adrian saß neben Warrington, Pansy neben Millicent und Draco winkte Harry zu, als wäre nie etwas gewesen.
Harry und die Mädchen setzten sich zu den anderen. Schließlich trat McGonagall mit den Erstklässlern in die Halle und platzierte den Sprechenden Hut auf dem Stuhl vor den Haustischen. Dann öffnete sich die Krempe des Hutes und er begann zu singen.

„In alter Zeit, als ich noch neu,
Hogwarts am Anfang stand,
Die Gründer unserer noblen Schul
noch einte ein enges Band.

Sie hatten ein gemeinsam Ziel
Sie hatten ein Bestreben:
Die beste Zaubererschul der Welt,
Und Wissen weitergeben.

„Zusammen wollen wir bauen und lehren!"
Das nahmen die Freunde sich vor.
Und niemals hätten die vier geahnt,
dass ihre Freundschaft sich verlor.

Gab es so gute Freunde noch
Wie Slytherin und Gryffindor?
Es sei denn jenes zweite Paar
Aus Hufflepuff und Ravenclaw?

Weshalb ging dann dies alles schief,
hielt diese Freundschaft nicht?
Nun ich war dort und ich erzähl
die traurige Geschicht.

Sagt Slytherin: „Wir lehren nur die
mit reinstem Blut der Ahnen."
Sagt Ravenclaw: „Wir aber lehren,
wo Klugheit ist in Bahnen."
Sagt Gryffindor: „Wir lehren all die,
die Mut in Namen haben."
Sagt Hufflepuff: „Ich nehme sie all,
ohne Ansehen ihrer Gaben."

Am Anfang gab es wenig Streit
nur Unterschiede viele,
Denn jeder der vier Gründer hatte
ein Haus für seine Ziele.

Sie holten sich, wer da gefiel;
So Slytherin nahm auf,
wer Zauberer rein Blutes war
und listig oben drauf.

Und nur wer hellsten Kopfes war,
Der kam zu Ravenclaw.
Die Mutigsten und Kühnsten doch
zum tapferen Gryffindor.

Den Rest nahm auf die Hufflepuff,
tat allen kund ihr Wissen,
So standen Häuser und Gründer
in Freundschaft, nicht zerrissen.

In Hogwarts herrschte Friede nun
in manch glücklichen Jahren.
Doch bald kam hässlich Zwietracht auf
aus Schwächen und Fehlern entfahren.

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⏰ Letzte Aktualisierung: Sep 04, 2019 ⏰

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