Kapitel 30: Im Tropfenden Kessel

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Als Harry am nächsten Morgen aufwachte, wusste er zuerst nicht, wo er war. Er setzte sich auf und plötzlich fiel es ihm wieder ein. Fudge hatte ihn einfach so davonkommen lassen. Er musste nie wieder zu den Dursleys zurück. Er war frei. Nun konnte ihm Dumbledore seine Bitte, im nächsten Jahr im Sommer über in Hogwarts bleiben zu dürfen, nicht mehr ablehnen. Vielleicht würden ihn sogar die Eltern seiner Freunde aufnehmen. Gut gelaunt fiel er ins Kissen zurück und streckte sich.

Langsam krabbelte er aus dem Bett. Noch nie hatte er so lange schlafen können, wie er wollte. Noch nie hatte er einfach seine Zeit verbringen können, ohne dass ihm jemand gesagt hatte, was er machen sollte.
Etwas unbeholfen stand er in dem kleinen, gemütlichen Gästezimmer des Tropfenden Kessels. Er blickte auf seinen Zauberstab, der neben seinem Koffer lag und musste lächeln. Er würde einfach in der Winkelstraße herumlaufen können. Tun was auch immer er wollte. Harry kramte in seinem Koffer, der Tarnumhang lag noch immer zerknüllt oben auf. Dann nahm er seinen Geldbeutel, steckte ihn, gemeinsam mit etwas Pergament und seinem Schulbuch Geschichte der Zauberei in seine Tasche.
Anschließend lief er hinunter in den Schankraum. Dort saßen einige seltsam aussehende Hexen und Zauberer, die gerade ihr Mittagessen zu sich nahmen. Er blickte auf seine Uhr und sah, dass es bereits früher Nachmittag war. Er schlenderte hinaus in den Hinterhof, tippte auf den dritten Backstein von rechts und trat auf die lange Pflasterstraße, auf der sich links und rechts allerhand magische Geschäfte befanden. Die nächsten Tage verbrachte er seine Vormittage durch die Auslagen spazierend und die Nachmittage in Florian Fortescues Eissalon. Dort erledigte er seine Hausaufgaben in gleißendem Sonnenlicht bei dem ein oder anderen Eisbecher, den ihm der Besitzer schenkte.

Beim Schlendern durch die Auslagen musste er sich beherrschen, nicht sein ganzes Geld auf einmal auszugeben. Immer wieder ermahnte er sich, dass er noch fünf Jahre in Hogwarts vor sich hatte. Besonders als er den Feuerblitz, einen neuen Rennbesen der Sonderklasse, in dem Quidditchladen Qualität für Quidditch sah, wurde seine Selbstbeherrschung auf die Probe gestellt. Um sich abzulenken, besorgte er seine Schulsachen. Die nächste Woche bemerkte er, dass immer mehr Lehrer in der Winkelgasse herumliefen.
So traf er am Dienstag bei Madam Malkins auf den kleinen Professor Flitwick, der sich gerade eine neue Robe anfertigen ließ und ihm mit seiner piepsigen Stimme zurief: „Guten Tag, Mr. Potter - wir sehen uns im September. Vergessen sie nicht ihren Aufsatz über den Federleichtzauber."
Am nächsten Tag begegnete er Professor McGonagall, die eben in dem Moment, als er seine Schulbücher besorgte, eine große Tüte mit Büchern über Verwandlung auf die Ladentheke stellte. Sie warf ihm einen ihrer strengen Blicke zu und Harry hatte das Gefühl, dass ihre Lippen an diesem Tag einmal wieder besonders schmal waren. Er verzog sich in ein Abteil des Bücherladens um ihren Blick zu umgehen. Es war nicht so, dass er McGonagall nicht mochte. Doch er wusste um die Strenge der Professorin und zog es vor, erst zu Schulstart wieder mit ihr zu sprechen. So versteckt vor der Professorin fiel ihm ein Buch in die Augen. Ein Hund, groß schwarz und mit leuchtenden Augen strahlte ihm vom Einband entgegen. Es war ein Buch über Todesomen. Das war doch nicht möglich! Nein, sicher täuschte er sich - er hatte einfach nur einem Hund im Magnolienring gesehen.
„Drittes Jahr Hogwarts?", fragte der Ladenbesitzer mit verzweifeltem Blick und erschrak Harry so sehr, dass er fast in die Luft sprang. Harry schüttelte sich und riss sich von dem Buch los.
„Ja", sagte er und zog seine Bücherliste hervor. Der Ladenbesitzer schien fast in Tränen auszubrechen, als Harry ihm den Brief gab. Dann zog er Drachenhauthandschuhe hervor und ging zu einem Käfig, in dem sich gerade einige Bücher gegenseitig zu zerfleischen zu schienen. Da wurde Harry klar, dass es sich dabei um das Monster Buch der Monster handelte, welches sich bereits in seinem Besitz befand. Dankbarkeit durchströmte ihm, als ihm klar wurde, warum Hagrid das Buch mit einem Gürtel drum herum geschickt hatte.
„Das dort hab ich schon", sagte Harry schnell. Die Lippen des Ladenbesitzers zitterten und er sah aus, als hätte ihm Harry gerade eröffnet, er würde ihm einen Topf mit Gold schenken. Danach brachte er ihm die restlichen Bücher: Verwandlung, die Zwischenstufen, Lehrbuch der Zaubersprüche, Band 3, Entnebelung der Zukunft und dann noch Runenübersetzung für Anfänger und Harry verließ den Laden.
Am Donnerstag lief er fast in Professor Snape, seinen Hauslehrer, als er zur Apotheke ging, um seine Zaubertrankzutaten aufzufüllen. Harry hatte auf dem Weg dorthin kurz am Eingang zur Nokturngasse gehalten und neugierig hinein gesehen. Obwohl er noch nie dort gewesen war, hatte Draco ihm schon allerhand davon erzählt. Plötzlich kam der Professor aus der Apotheke und Harry konnte gerade noch rechtzeitig bremsen. Snape warf ihm einen strengen Blick zu und meinte: „Sie sollten darauf achten, wo sie hinlaufen, Mr. Potter", und ging weiter. Sein Verhältnis zu seinem Hauslehrer hatte sich nie zu dem entwickelt, welches andere Schüler aus seinem Haus mit ihm haben zu schienen. Er behandelte ihn nicht so unfair, wie er es mit Schülern aus den anderen Häusern tat, doch er verpasste keine Gelegenheit ihm Nachsitzen aufzubrummen. Harry nahm es ihm nicht weiter übel. Im letzten Jahr hatte er erkannt, was der Lehrer für seine Slytherins tat. Er wusste, dass Professor Snape ihn nicht besonders mochte, weil Harry ihn an seinen Vater erinnerte, der ihn in seiner Schulzeit gequält hatte. Harry wusste selbst nicht, was er tun würde, wenn er in ein paar Jahren den Kindern von Dudley oder seiner Gang gegenüberstehen würde. Vermutlich mehr, als sie nur ein paar Sätze schreiben zu lassen. Nachdem sein Lehrer ihn also so nahe an der Nokturngasse gesehen hatte, beschloss Harry, dass es besser war, keine Ausflüge in den dunkleren Teil des magischen Londons zu unternehmen.

Am Nachmittag saß er dann im Eisladen und brütete über seinen Aufsatz für Geschichte der Zauberei. Das Thema war „Die Hexenverfolgungen in der Neuzeit und warum sie sinnlos waren." Er hatte bereits an seinem Geburtstag einen vielversprechenden Absatz geschrieben, doch nun kam er nicht weiter. Plötzlich sagte eine sanfte, weibliche Stimme:
„Wendeline die Ulkige, über die musste ich auch mal einen Aufsatz schreiben."
Er blickte auf. Neben ihm stand die Aushilfe von Fortescue. Sie war eine junge, blonde Hexe, etwas älter als er selbst, vielleicht 18 oder 19 Jahre alt. Sie hatte harte Gesichtszüge, war kräftig gebaut und für eine Frau sehr groß. Dennoch lächelte sie ihn freundlich an.
„Brauchst du Hilfe?", fragte sie. Harry sah sie fragend an.
„Musst du denn nicht arbeiten?"
„Hatte gerade Schluss. Mein Name ist übrigens Patricia Yaxley. Nenn mich aber bitte Pat. Du bist Harry Potter, nicht wahr?", fragte sie. Harry nickte - längst hatte er sich daran gewöhnt, dass ihn die meisten Leute wieder erkannten.
„Es würde mich freuen, wenn du mir hilfst", sagte Harry.
Dann machten sie sich an den Aufsatz. „Dumme Muggel. Als könnten sie uns tatsächlich was anhaben", knurrte Pat.
„Du magst Muggel wohl nicht besonders?", fragte Harry. Pat gab ein genervtes Schnauben von sich.
„Es ist nicht so, dass ich sie nicht mag. Aber sie sind nicht besonders intelligent, oder?", meinte Pat. Harry musste an Dudley, Onkel Vernon und Tante Magda denken und prustete los.
„Den Nobelpreis verleiht man nur den wenigsten", sagte er.
„Den was?"
„Nicht so wichtig."

Als die Sonne langsam unter ging und es Zeit war, zurück zum Tropfenden Kessel zu gehen, hatte er den Aufsatz tatsächlich beendet und bedankte sich bei seiner freundlichen Helferin. Die nächsten Tage traf er sie immer wieder. Und immer nach Dienstschluss half sie ihm bei seinen Hausaufgaben. Er erfuhr, dass Pat Hogwarts in dem Sommer beendet hatte, bevor er dort angefangen hatte und selbst in Slytherin gewesen war. Sie stellte sich tatsächlich als große Hilfe heraus, da sie ihre Schullaufbahn wohl mit 5 Ohnegleichen in Verteidigung gegen die dunklen Künste, Verwandlung, Zauberkunst, Kräuterkunde und Zaubertränke beendet hatte. Die letzten Jahre war sie wohl durch die Welt gereist, um herauszufinden, was sie mit ihrem Leben anfangen wollte. Nun arbeitete sie gerade im Eisladen, da sie die Zeit überbrücken wollte, bis sie im September in der Aurorenabteilung, den Jägern schwarzmagischer Zauberer, beginnen konnte.

Immer wieder traf Harry auf seine Schulkollegen, die Pat auch zu kennen schienen. Greg und Vince, die am Dienstag seiner zweiten Woche in der Winkelgasse ihre Schulsachen besorgten, begrüßten sie überschwänglich. Pat hatte öfter auf die beiden und Draco aufgepasst, als diese noch Kinder gewesen waren, wenn sie in den Ferien mal wieder zuhause war. Auch Theodor Nott warf ihr ein freundliches Lächeln zu und Patricia erzählte Harry lachend, dass er wohl mit acht Jahren sehr verknallt in sie gewesen war. Pansy Parkinson hingegen sah sie nur verachtend an, als sie ihn und Pat dort im Eisladen sitzen sah.
„Auch kein Verlust", dachte Harry als sie einfach weiterstolzierte. Er hatte seine Hauskollegin nie besonders gemocht, auch wenn er das, wie es in Slytherin üblich war, niemals laut zugeben würde. Sie hatte Harry nie ganz akzeptiert und immer wieder ihre Machtspielchen gespielt um Harry von Draco fern zu halten oder selbst mehr ansehen in Slytherin zu gewinnen.

Schließlich war der Freitag gekommen und als Harry am Nachmittag zum Eisladen ging, sah er dort mehr als ein bekanntes Gesicht. Ihm zuwinkend saßen dort, gemeinsam an einen Tisch, Daphne und Astoria Greengrass sowie Ginny Weasley, die er im letzten Jahr mehr als einmal gerettet hatte. Als er sich zu ihnen setzte, bekam Ginny Weasley sofort rote Ohren und begrüßte ihn stotternd. Harry musste grinsen, als er sie alle umarmte und Ginny nach Luft japste. Er wusste, dass sie sehr in ihn verschossen war. Neben ihnen standen bereits einige Tüten gefüllt mit Schulsachen.
„Du warst nicht im Tropfenden Kessel, darum haben wir unsere Schulsachen schon besorgt", sagte Ginny und wurde dabei wieder etwas rot.
„Kein Problem, ich hab sie mir schon letzte Woche gekauft", sagte er schlicht.
Dann erzählte er von seinen Ferien.
„Du hast wirklich deine Tante gefoltert?!", fragte Ginny entsetzt.
„War ja keine Absicht", presste Harry hervor. Er versuchte möglichst Schuldbewusst zu klingen, was ihm nicht gelang.
„Was meint ihr - eure Väter arbeiten ja im Ministerium - warum hat mich der Minister nicht bestraft?", fragte er.
„Na weil du Harry Potter bist! Ich will mir gar nicht vorstellen, was sie mit mir tun würden, wenn ich so etwas mit meiner Tante tun würde", sagte Daphne schlicht.
„Vorausgesetzt, sie würden dich finden", ulkte Astoria. „Du weißt doch, dass dich vorher Mum umbringen würde."
Sie lachten, als Pat zu ihnen kam.
„Harry, Harry, du bist mir ja einer. Gleich drei auf einmal?", fragte Pat mit feixender Stimme.
„Ich... nein also...", stotterte Harry. Astoria lachte lauthals los, doch Ginny und Daphne waren ebenso rot geworden wie er. Dann stellte Pat den Mädchen ihre Eisbecher hin und fragte Harry „Wie immer?", und er nickte.
Astoria und Daphne erzählten ihm von ihren Urlaub und langsam schien auch Ginny wieder aufzutauen. Sie erzählte ihnen von alten Gräbern in Ägypten. Als sie sich gerade noch eine Limonade bestellen wollten, beugte sich Pat plötzlich zu Harry hinüber und meinte:
„Du weißt schon, dass du beobachtet wirst?"

Harry blickte auf und erkannte Professor Sprout, die sie genau ins Auge gefasst hatte. Als die Lehrerin bemerkte, dass er sie anstarrte, setzte sie ihr übliches, freundliches Lächeln auf, winkte ihm zu und ging weiter.
„Seltsam, oder?", fragte Pat und Harry nickte.

Danach gingen sie zurück in den Tropfenden Kessel. Harry hatte erfahren, dass sowohl die Weasleys als auch die Greengrasses die Nacht im Tropfenden Kessel verbringen würden. Das Erste was er sah, waren Pistoletti und Percy Weasley, die sich angifteten.
„Du bist doch nur neidisch, dass ich Schulsprecher bin und nicht du!", sagte er.
„Ich, eifersüchtig auf einen wie dich Weasley?! Da träumst du doch!", knurrte Pistoletti. „Ich sage dir nur, du sollst deine dreckigen Finger von meinen Schulsachen lassen!"
Die beiden funkelten sich an.
„Na na Jungs, jetzt ist aber gut", sagte Mrs. Weasley streng. Pistoletti sprang auf und stürmte die Treppen hinauf.
„Er ist irgendwie seltsam geworden, seit wir hier sind. Hatte nicht das Gefühl, dass es ihn großartig stört, dass er nicht Schulsprecher wurde. Aber seit er Percy gesehen hat, läuft er nicht mehr ganz rund", meinte Daphne.
„Findest du, er ist jemals ganz rund gelaufen? Letztes Jahr hat er mich fast von der Couch geworfen, als er gesehen hat, dass ich mit Damien Rowle dort sitze", sagte Astoria. Harry grinste. Er konnte sich gut erinnern, dass er ein ähnliches Erlebnis mit Daphne's älteren Bruder hatte.
Plötzlich hörten sie einen spitzen Schrei, der wohl von Ron Weasley kam.
„Ginny bring dein Vieh weg. Sie hat gerade fast Krätze gefressen!", knurrte der jüngste der Weasley Söhne. Ron presste seine Ratte, die seltsam gerupft und krank aussah an seine Brust.
„Sie ist eine Katze Ron. Katzen jagen Ratten - das nennt sich Nahrungskette!", antwortete Ginny und streichelte sanft über ein struppiges etwas. Als Harry sah, was sie da streichelte wurde ihm leicht übel. Eine skelettdünne Katze mit staubfarbenem Fell und roten Augen, die an Kontrollleuchten erinnerten, saß auf ihrem Schoß.
„Ist das?", fragte Harry.
„Mrs Norris, ja", sagte Ginny und wurde wieder rot. Niemand hatte die Katze des Hausmeisters, der im letzten Schuljahr gestorben war, wirklich gemocht. Sie hatte zu dem strengen, ekelhaften Hausmeister gehört, der durch die Gänge geschlichen war und die Schüler am liebsten ausgepeitscht hätte, hätte es Dumbledore denn erlaubt.
„Aber wieso?", fragte er und sofort hatte er wieder das Gefühl, dass Mrs. Norris ihn böse anfunkelte. Ginny wurde noch röter, wenn das überhaupt noch möglich war.
„Also... sie war ganz allein und... und Hagrid ist doch allergisch auf Katzen. Ich hab ihr letztes Jahr immer zu fressen gebracht nachdem Filch... und... ich meine weil es ja meine Schuld ist, dass sie...", stotterte Ginny.
„Es ist nicht deine Schuld gewesen, Ginny!", sagten Ron Weasley und Harry fast gleichzeitig. Die beiden sahen sich kurz an, wandten dann aber genauso schnell den Blick wieder ab. Ginny antwortete nicht, sondern kraulte Mrs Norris hinter dem Ohr und das Tier begann tatsächlich zu schnurren. Es war ein seltsamer Anblick.
„Ginny", sagte Ron Weasley nun um einiges netter. „Du weißt, dass Krätze krank ist, seit wir aus Ägypten zurück sind. Pass bitte besser auf, dass sie von ihm fern bleibt."
„Keine Sorge Ron. Ich schlafe im Kerker und du im Turm - deiner doofen Ratte passiert schon nichts", sagte Ginny beleidigt, stand auf und stolzierte, von Astoria begleitet, nach oben.
Nach dem Abendessen gingen auch die restlichen Weasleys und Greengrasses der Reihe nach nach oben. 


Harry war gerade dabei, seine Schulsachen zu packen und sich zu fragen, wie er es in zwei Wochen geschafft hatte, seine Sachen so sehr in diesem kleinen Zimmer zu verteilen. Da bemerkte er, dass er seine Tasche im Schankraum vergessen hatte. Er ging hinunter, als er plötzlich einen gedämpften Streit hörte.
„Weasley, du kannst doch nicht wirklich so dumm sein, es ihm sagen zu wollen!", es war die Stimme von Mr. Greengrass, die aus dem Raum von den Weasley-Eltern kam.
„Er hat recht, Artur. Er ist noch ein Kind!", hörte er nun die Stimme von Mrs. Weasley.
„Er hat du-weißt-schon-wen bereits zweimal besiegt, dreimal, wenn man Ginny und Ron glaubt. Er ist nicht so zerbrechlich wie ihr und der Zaubereiminister denkt. Er hat das Recht es zu erfahren!", sagte Mr. Weasley.
Harry blieb stehen und lauschte. Sie sprachen von ihm, das war ihm nun bewusst.
„Es würde ihn nur ängstigen. Was denkt ihr wohl, wie er reagiert, wenn er erfährt, dass Black nur wegen ihm ausgebrochen ist!?", sagte Mrs. Weasley.
„Sch-Sch- nicht so laut! Es hat einen Grund, dass der Minister nicht wollte, dass es offiziell wird!", sagte Mr. Greengrass.
„Und der wäre? Ich sehe keinen Sinn darin, dem Jungen vorzuenthalten, dass er in Gefahr ist. Er ist Drittklässler, das bedeutet er darf dieses Jahr nach Hogsmeade. Dort ist kein Albus Dumbledore, der ihn beschützen kann", erklärte Artur.
„Sirius Black wird nicht ohne weiteres an den Dementoren vorbeikommen", sagte Mrs. Weasley.
„Er hat es schon einmal geschafft!"
„NEIN! Weasley der Minister hat gesagt, er darf es nicht erfahren. Die Diskussion ist hiermit beendet!", sagte Mr. Greengrass. Harry hörte, wie in dem Zimmer jemand aufstand und Schritte sich der Tür näherten. Harry schreckte zurück und lief die Treppen hinunter, bevor Mr. Greengrass in den Gang trat.
Schwer atmend stand Harry mit seiner Tasche im Schankraum. Sirius Black war hinter ihm her. Sirius Black wollte ihn töten. Er dachte an das Buch mit dem Todes Omen.
„Es haben schon bessere versucht, mich umzubringen", dachte Harry. „Ich werde mich nicht einfach ergeben. Außerdem bin ich in Hogwarts und sogar der Dunkle Lord hat Hogwarts nie angegriffen, weil Dumbledore dort ist", versuchte er sich zu beruhigen.
Doch dann, als er in der Dunkelheit seines Zimmers lag, war da wieder diese lästige Stimme in seinem Kopf, die wohl den zynischen Teil seines Denkens übernahm.
„Ja ja, ein irrer Mörder, der sich nicht von den Wächtern von Askaban abhalten ließ, lässt sich sicher von Dumbledore abhalten. Der hat es ja auch so erfolgreich geschafft, den Geist des Dunklen Lords aus seiner Schule fern zu halten."

Wege eines SlytherinsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt