Kapitel 14

210 8 0
                                    

Die kleine Auszeit aus dem Alltag, in ihre ungeteilte Liebe, ging viel zu schnell vorbei. Doch dafür, wurde sie von Samu und Riku, um so mehr genossen und genützt. Heute stand das Gespräch bei Frau Koskinen an. „Lass uns jetzt schon mal etwas festlegen, für später.“ Riku löste seinen Blick vom Fenster und wandte ihn Samu zu. „Lass uns eines unserer Mökkis unser ganz persönliches Mökki sein lassen. In dem nur wir beide Zeit verbringen. Das andere, wird dann unser Familien Mökki.“ - „Wie kommst du denn jetzt da drauf?“ Samu zuckte mit den Schultern. „Kam mir in den letzten Tagen so in den Sinn. Dann müssen wir nicht immer alles wieder weg räumen, wie unsere Kuschellandschaft und anderes.“ Riku liess seine Finger über Samus Arm gleiten, bis sie sich mit denen von Samu verschränkten. „Das können wir machen. Falls wir überhaupt noch Zeit finden werden, mal alleine dorthin zu fahren.“ Leicht entgeistert, sah Samu kurz zu Riku. Dieser lachte auf. „Du siehst es doch bei allen anderen, wie schwer es ist. Und wenn wir dann Zuhause sein werden, können wir nicht erwarten, gleich wieder alleine zu sein. Das ist das Los, welches wir nun gezogen haben, in dem wir unbedingt Eltern werden wollten.“ - „Weiss ich doch. Aber es wird doch möglich sein, auch mal Zeit mit meinem Mann alleine zu haben.“ Riku strich durch die kurzen Haare in Samus Nacken. „Bestimmt!“ Hauchte er ihm einen Kuss auf die Wange. Samu parkte das Auto und sie stiegen aus.
„Herr Haber, Herr Rajamaa. Ich hoffe sie hatten einen erholsamen Urlaub.“ Wurden sie freundlich von Frau Koskinen begrüsst. Sie nickten. „Setzen sie sich.“ Frau Koskinen, setzte sich, den beiden gegenüber an ihren Schreibtisch. „Die freudige Nachricht, habe ich ihnen ja schon mitgeteilt.“ Ein Strahlen, legte sich auf das Gesicht von Samu und Riku. „Ihre Freunde, haben in den höchsten Tönen von ihnen und ihren Künsten, mit Kindern umzugehen, erzählt und geschwärmt. Ihr Patenkind war auch sehr süss.“ Frau Koskinen musste Schmunzeln, als sie an die Begegnung dachte. „Ja, Emmi ist ein Schatz. Und sie freut sich schon darauf, eine Art Geschwisterchen zu bekommen.“ Samu umfasste Rikus kalte Hand mit seiner. „Nun, das wird nicht so schnell der Fall sein. Es dauert in der Regel so seine Zeit, da wir auch Wartelisten haben, nach denen wir gehen müssen. Da sie aber nicht mehr zu den jungen Adoptiveltern zählen, was absolut keine Beleidigung sein soll, stehen sie schon etwas weiter oben auf dieser Liste. Wir wollen ja nicht, dass zu viele Jahre verstreichen, bis es endlich auch für sie ein Kind gibt. Wer weiss, ob sie dann noch zur Verfügung stehen werden.“ Verständlich, dachten sich Samu und Riku. „Dennoch, braucht es weiterhin Geduld.“ - „Das sind wir uns bewusst. Es ist jedoch ein anderes Warten, da wir jetzt wissen, dass unser Wunsch doch irgendwann in Erfüllung gehen wird. Die Ungewissheit der letzten Wochen, war dagegen unglaublich belastend.“ Gab Samu ehrlich zu. „Das kann ich mir denken und habe ich schon von vielen Paaren gehört.“ Frau Koskinen hatte genügend Paare gesehen, die hier sassen und voller Hoffnung waren. Zuerst angespannt und dann irgendwann völlig gelöst. Samu und Riku, waren da nicht die Ausnahme. „Wie läuft das jetzt genau ab?“ - „Also als erstes, muss ich von ihnen wissen, ob sie Wünsche haben, in Bezug auf ihr Kind, welches sie adoptieren wollen. Damit meine ich nicht Haarfarbe oder Ähnliches. Sondern viel mehr, das Alter des Kindes und eventuelles Geschlecht. Wobei wir, auf Zweites, nicht immer Rücksicht nehmen können.“ Samu sah zu Riku. Sie hatten in den letzten Tagen, neben viel Sex, auch darüber gesprochen. „Das Geschlecht unseres Kindes, ist uns egal. Das kann man, im Normalfall auch nicht wählen.“ Übernahm nun Riku das Reden. „Über das Alter, haben wir lange diskutiert und sind uns dann doch ziemlich schnell einig geworden, dass wir auch ein älteres Kind nehmen würden, wir jedoch eher auf ein Kleinkind, wenn nicht sogar ein Baby tendieren.“ Rikus Blick war fragend, als er wieder zu Samu sah. Dieser nickte nur leicht. „So was, habe ich mir schon gedacht. Nach dem ihre Freunde erwähnt haben, dass sie es mit Babys besonders gut können.“ Riku biss sich leicht auf die Lippe und lächelte Samu an. „Dann werde ich mich wieder bei ihnen melden, wenn ich Neuigkeiten für sie habe. Geniessen sie noch etwas ihre Zeit zu zweit, die ihnen bleibt und die neue Tour, von der ich gelesen habe, dass es was Grosses werden wird. Vor nächstem Jahr, wird sich sicher nichts tun, an der Kinder Front.“ Samu musste schmunzeln. Frau Koskinen war ihm immer sympathischer, nach der anfänglichen Skepsis. „Vielen Dank für ihre Hilfe!“ Verabschiedeten sich Samu und Riku.

Draussen, zog Samu seinen Schatz in eine feste Umarmung, bevor es weiter zum nächsten Termin ging. Universal war das Ziel.
„Was gibt es denn so Dringendes, was nicht warten konnte?“ Kai betrat mit einem Lächeln auf den Lippen, sein Büro, in dem Samu und Riku sassen. Fragend sah Kai sein Gegenüber an, als er sich an den Schreibtisch setzte. „Es geht um etwas, was zwar privater Natur ist, die Band dennoch betreffen wird.“ Setzte Samu an. „Wir ehm...Wir sind jetzt offiziell als Adoptiveltern zu gelassen.“ Kais Lächeln wurde breiter. Wusste er doch aus eigener Erfahrung, was für ein Geschenk dies war, wenn man es endlich erfuhr. „Das sind aber tolle Neuigkeiten! Ich gratuliere euch!“ Mit einer solchen Begeisterung, hätte selbst Samu nicht gerechnet. Es war ein weiterer Beweis, dass hier auf einem ganz anderen Niveau gearbeitet wurde. „Ich nehme mal an, dass ihr noch keine weiteren Informationen habt?“ - „Nein, wir wollten euch dennoch darüber informieren, damit es nicht ganz unerwartet kommt. Es ist jedoch nicht für andere Ohren als deine und die von Ville gedacht.“ Samus Blick war ganz Geschäftsmann. „Das versteht sich von selbst, Samu.“ Kais Blick sah ähnlich aus, wie der von Samu. „Dann werden wir einfach gespannt darauf warten, bis ihr uns mehr sagen könnt. Ich freue mich ehrlich für euch. Ville und ich, wissen ganz genau, was es für ein Gefühl ist, in dieser Unsicherheit fest zustecken und wie glücklich man dann einfach nur über diese simple Nachricht ist, das der Bescheid positiv ausgefallen ist.“ - „Es wird einfach alles ein kleines Bisschen komplizierter werden.“ Kai schüttelte den Kopf. „Wir bei Universal Finnland, kennen kompliziert nicht. Es wird anders, ganz einfach. Schwierig waren die letzten Jahre für euch. Das hier, wird ein Spaziergang.“ Riku musste sich richtiggehend dazu zwingen, nicht in Tränen auszubrechen. Das alles wäre ihnen erspart geblieben, hätten sie schon viel früher, diesen Wechsel vornehmen können. Hier wäre ihre Liebe, niemals ein Problem gewesen. Samu, der Rikus Kampf bemerkte, ohne dass er ihn auch nur ansehen musste, drückte seine Hand etwas fester. „Wie laufen die Vorbereitungen zur neuen Tour? Ville und ich, würden gerne mal vorbei schauen, wenn euch das recht ist?“ - „Laufen nicht schlecht. Es ist anstrengend aber auch gut. Das sollte kein Problem sein. Ich werde dir die Daten per Mail zu kommen lassen, da ich bald in Berlin sein werde, wird es weniger sein. Zumindest ohne mich.“ Kai nickte. „Und die Dreharbeiten für die Fernsehshow, liefen gut?“ Wie erfrischend doch dieses ehrliche Interesse war. „Die liefen super! Meine Jungs, flogen auch für ein paar Tage nach Spanien, um mich zu unterstützen.“ Samu schenkte Riku ein Lächeln, da es seine Idee war. „Riku hatte die Idee, zwei der Songs, die ich dort interpretiert habe, mit ins Tour Programm zu nehmen, da sie sich perfekt mit dem Orchester verbinden liessen.“ - „Das klingt spannend, bin schon auf die Ausstrahlung gespannt und wir eifern der Tour entgegen, bei der wir uns auch ins Publikum mischen werden.“ Samu hatte sich noch nie, all die Jahre, so gut gefühlt, wenn er an einer Besprechung, mit den Bossen war. Weshalb er immer Mikko mit dabei haben wollte. Hier begegnete man dem anderen auf Augenhöhe und redete zusammen, was in Deutschland nie der Fall war. „Dann hören wir wieder von einander, wenn es Neuigkeiten gibt oder wir wissen, wann wir bei den Proben vorbei kommen können.“ Somit war auch dieses Gespräch beendet.
Samu zog Riku, als sie ihm Lift waren, fest an sich. Riku atmete tief durch. „Alles gut?“ Samu küsste Rikus Schläfe und sah ihn fragend an. Riku nickte. „Warum sind wir nicht schon viel früher hier hin?“ - „Ich weiss, was dir durch den Kopf ging. Die Hauptsache ist doch, dass wir es jetzt sind.“ Riku schmiegte sich noch einmal in Samus Arme, bis der Lift unten ankam. Mit einem guten Gefühl, machten sie noch einen Bummel durch die Stadt und liessen sich in einem Kaffee, die Sonne aufs Gesicht scheinen, bis Samu die Idee hatte, mal wieder mit dem Boot, raus zu fahren. Erst als der Himmel sich verfärbte, kamen sie wieder im Hafen an. Genehmigten sich noch ein leckeres Essen, auswärts von Zuhause, was auch lange nicht mehr vor kam, bevor es wieder heimwärts ging. Ein Tag, wie es sie mehr geben könnte. Oder sollte man sagen, ein Tag, wie es sie jetzt immer wieder gab, doch früher nicht einmal an solche Stunden zu denken war.

You are Home to meWo Geschichten leben. Entdecke jetzt