Kapitel 128

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Samu und Riku hielten Wort und verschafften Sami und Liina, so wie Mikko und Liisa, nacheinander einen freien Tag, plus darauf folgende Nacht. Weshalb ihnen auch einer zustand. So, war die Abmachung, unter den drei Ehepaaren. Einen Tag, hatten alle sechs zusammen, ohne Kinder, zur Verfügung, da Mike und Hilde auf sie aufpassten und ihnen wohl das Landleben auf einem Bauernhof, noch etwas näher brachten. So wie Lenja ihren Papas aufgeregt erzählte, durfte sie den Hühnern die Eier stehlen und im Garten helfen. Mike und Hilde waren, so weit dies möglich war, Selbstversorger.
Nun war es also so weit und Samu und Riku, starteten in ihre paar Stunden kinderfreie Zeit. Sie hatten sich dafür entschieden, den Morgen und einen Teil des Nachmittags, mit Lenja zu verbringen. Sie wollten ihnen unbedingt zeigen, wie gut sie darin war, die Eier für ihr Frühstück, am nächsten Tag, aus dem Hühnerstall zu holen. Das konnten sie ihrer Süssen natürlich nicht abschlagen. Ihnen reichte es, wenn sie am späten Nachmittag zum See konnten. Dafür hatten sie dann noch den Morgen, mit Frühstück. Lenja meinte darauf, als sie stolz mit zwei Eiern vor ihren Papas stand, dass die für sie seien, wenn sie schon das leckere Frühstück im Haus verpassen würden. Samu und Riku sahen sich bloss an und lächelten das Lächeln von stolzen Papas, welches mehr sagte, als es Worte tun könnten. „Tschüss Dada und Paps!“ Lenja stand vor dem Haus und wank ihren Papas, als diese sich auf den Weg zum See machten. Sie mussten ihr versprechen, dass sie auch einmal am See Picknicken und schlafen würden. Gleich würde sie jedoch eine kleine Fahrradtour machen und unterwegs Würste grillen. Das konnte und wollte sie sich natürlich nicht entgehen lassen. Clever eingefädelt von den Frauen. Samu und Riku, drehten sich noch einmal um, als Mikko seiner Prinzessin den Helm aufsetzte und ein High Five von ihr bekam, als er sass. Darauf drehte sie sich zu Sami um, der das Selbe bei Finja tat und zeigte ihm stolz den pinken Helm mit den Flamingos drauf. Samu und Riku mussten schmunzeln. Lenja war total vernarrt in Sami und Mikko. So lange die beiden da waren, konnte sie gut auf ihre Papas verzichten. Wahrscheinlich fuhr sie so auf Männer ab, weil sie zwei Papas hatte. Darüber, machten sich Samu und Riku jedoch keine Gedanken. Sie waren einfach nur froh, dass Lenja ein so offenes und zutrauliches Kind war. Wenn es auch seine Zeit brauchte. Wenn sie jemanden dann in ihr Herz geschlossen hatte, brachte ihn dort so schnell niemand mehr raus. Jetzt, in dem Moment, dachten sie ohnehin nicht über solche Dinge nach. Jetzt, waren nur sie beide wichtig.
Hand in Hand, gingen sie den Weg entlang zum See. Diesen Weg, konnten sie im Schlaf gehen. So oft, gingen sie hier bereits entlang. Nur ein Jahr gab es, in dem sie den Weg nicht gemeinsam gingen. Es war sieben Jahre her, während ihrer Trennung. Samu hatte Riku eine versteckte Liebeserklärung durch Instagram gemacht und Riku, deswegen, eben erst die Beziehung zu Mia beendet, die nie wirklich eine Beziehung war, sondern viel mehr eine Flucht. Riku brauchte damals diese Auszeit, um sich so einigen Dingen im Klaren zu werden. Unteranderem sich eingestehen, dass er den Blonden liebte, egal was war und das sie ein Jahr getrennt waren. Samu dagegen, lud hier seine Batterien auf, um die bevorstehende Tour durch zu stehen.
„Wie lange ist es her, seid wir hier das erste Mal lang gingen?“ Unterbrach Riku die Stille. „Neun Jahre.“ Samu konnte sich noch ganz genau daran erinnern. „Es war nach meinem ersten öffentlichen Auftritt mit Vivi. Mikko hat alle Hebel in Bewegung gesetzt, damit wir etwas länger Freizeit haben. Und Mike hatte den perfekten Ort dafür, um diese ungestört verbringen zu können.“ Samu legte seinen Arm um Riku. Ein Schauer lief über seinen Körper, als er an diese Zeit dachte. Es schien in einem anderen Leben passiert zu sein und gleichzeitig, als sei es eben erst gewesen. „Es war eine kurze Flucht in unsere Blase aus Liebe. Half nur nicht gegen die Wirklichkeit.“ Riku hörte, dass Samu nachdenklich war. „Schatz.“ Er blieb stehen und legte seine Hände an Samus Wange. „Es half vielleicht nicht, die Wirklichkeit zu ändern oder aufzuhalten. Es half jedoch unserer Liebe. Damit sie nicht verkümmerte und einging. Langfristig gesehen, war dies enorm wichtig, damit wir jetzt hier stehen und gemeinsam darauf zurück blicken können. Es war auch nötig, einfach dass wir diesen Ort kennen lernten. Wo wärst du sonst hin, um die nötige Energie zu bekommen, die geplante Tour, während unserer Trennung, durch zu ziehen? Wo wäre ich hin, mit all meinen wirren Gedanken und Gefühlen? Im Ganzen gesehen, war genau dieses Mal, wichtig für uns beide und unsere Beziehung. Vielleicht wären wir jetzt nicht Familie Rajamaa, mit einer wundervollen Tochter.“ Nach seinem ganzen Redeschwall, gab Riku seinem Schatz einen Kuss. „Und jetzt, mein Süsser. Schick deine trüben Gedanken wieder weg und geniesse die paar Stunden mit deinem Mann. Bitte!“ Samu fing an zu lächeln und strich Riku über die Wange. „Ich liebe dich!“ Riku legte seine Hand über die von Samu, um sie an seiner Wange zu behalten. „Das ist das Wichtigste!“ Riku nahm Samus Hand in seine, damit sie endlich zum See kamen.

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