Kapitel 76

147 7 0
                                    

„Samu. Es freut uns, hast du Zeit für uns gefunden.“ Freundlich und mit seinem gewinnenden Lächeln, betrat Samu den Radiosender. „Es ist ja einiges passiert in deinem Leben und dem der Band. Angefangen mit deinem Outing, bei dem du ja eigentlich alles aufs Spiel gesetzt hast. Weshalb auch immer wieder Trennungsgerüchte hoch kamen und die Runde machten.“ – „Was das angeht, kann ich Entwarnung geben. Wir hatten damals nicht vor, uns zu trennen, noch haben wir es jetzt vor.“ – „Das wird eure Fans freuen. Habt ihr denn Pläne, wie es weiter gehen soll?“ Samu nahm einen Schluck Wasser. „Nein, die haben wir nicht. Da wir uns, zusammen mit der Band entschieden haben, ein Jahr Pause einzulegen, was die Öffentlichkeit angeht. Also keine Projekte im Fernsehen und keine Konzerte. Dieses Jahr, wird ganz den Familien und Freunden gehören.“ Samu fühlte sich entspannter, als zum Anfang des Interviews. „Das wird sicher die Mehrheit verstehen, da ihr ja auch sehr viele Fans habt, die selber Familien haben.“ Samu nickte. „Darf ich eine etwas persönlichere Frage stellen.“ – „Kommt auf die Frage an.“ Darauf Samu. „Habt ihr eure Tochter, durch eine Leihmutterschaft bekommen oder adoptiert?“ Samu nahm einen Schluck Wasser. „Unsere Tochter ist adoptiert, da es in Finnland nicht erlaubt ist, eine Leihmutter zu haben. Gleichgeschlechtliche Paare, dürfen jedoch Kinder adoptieren, was uns entgegen kam, dass wir in einem eher fortschrittlichen Land leben.“ Samu grinste. „Man munkelt, dass ihr die Plattenfirma gewechselt habt.“ – „Das ist richtig. Nach dem es unüberwindbare Differenzen gab. Mehr, werde ich dazu nicht sagen.“ – „Hattet ihr, seit eurem Outing, Probleme mit der Öffentlichkeit?“ – „Bis jetzt nicht. Worüber wir sehr froh sind.“ - „Dann wünschen wir euch das weiterhin. Und alles Gute für dich, Riku und eure kleine Familie.“ Auf Samus Gesicht, legte sich ein breites Lächeln. „Vielen Dank! Ich werde es auch an Riku weiter leiten.“ Damit hatte Samu sein erstes Interview hinter sich gebracht. Besser als gedacht, was ihm ein gutes Gefühl gab, für die nächsten Interviews.
Das Nächste, stand auch schon unmittelbar darauf an. „Das lief doch schon mal gut.“ Samu nickte. „Dann werden die Nächsten bestimmt nicht schlimmer.“ – „Wollen wir es hoffen.“ Samu war sich da noch nicht so sicher, was auch Mikko an seinem Gesichtsausdruck sehen konnte, der sich jedoch schlagartig veränderte, als er sein Handy hervor nahm. Ein Lächeln, legte sich auf seine Lippen. Riku verwöhnte ihn mit süssen Fotos von seinem Mädchen. Zwischendurch, war auch Riku mit darauf zu sehen.
•Ich drück euch aus der Ferne, meine zwei Süssen 😘• Schrieb Samu schnell, bevor er das nächste Gebäude betrat.

„Es freut uns, dass du, zwischen Windeln wechseln, Zeit für uns gefunden hast.“ - „Es scheint etwas Aufregung um meine Person und die Band zu geben, also muss ich mal wieder Rede und Antwort stehen und das Windeln wechseln meinem Mann überlassen.“ Samu grinste. Es fühlte sich gut an, einmal bei einem Interview, Riku als seinen Mann zu bezeichnen. „Die sozialen Medien, allen voran Instagram, explodierten in den letzten Wochen und Monaten ja förmlich und überschlugen sich, nach all deinen Posts und denen von Riku. War euch das bewusst?“ - „Wir haben uns bloss das Recht heraus genommen, genau das zu tun, was alle da draussen auch machen. Etwas von unserem Leben zu teilen. Wir sind freie Menschen. Was ihr daraus macht, ist eure Sache.“ Samu nervte bereits die erste Frage. Das konnte ja was werden. Die Antwort, schien gesessen zu haben, da kurzzeitig eine etwas peinliche Stille herrschte. Mikko atmete draussen tief durch. Was waren die auch so doof, so anzufangen. Samus Blick, suchte den von Mikko, durch die Glasscheibe. Dieser gab ihm zu verstehen, er solle sich etwas zügeln. „Doch eigentlich bin ich ja hier, um unseren Fans die Angst zu nehmen, dass ein Aus der Band bevorsteht.“ Mikko nickte zufrieden. Der Grosse war erwachsen geworden. „Also wird es mit Sunrise Avenue weiter gehen?“ - „Ja wird es. Zumindest weiss ich nichts anderes und ich, sollte es ja wissen.“ Samu liess seine Augenbraue tanzen. „Dann ist es nur ein Gerücht, dass du und Riku eine Familie gegründet habt?“ Samu hatte das Gefühl, sich verhört zu haben. Mussten sich die Leute, die die Interviews führen, nicht vorbereiten? „Ein Gerücht? Riku und ich, haben eindeutige Bilder gepostet, dass wir eine Familie gegründet haben. Was daran, soll ein Gerücht sein?“ Samu fing innerlich an zu kochen. „Wie wollt ihr Familie und Band dann unter einen Hut bringen?“ - „Das überlasst mal uns.“ Musik wurde eingespielt. Samu atmete tief durch, damit er nicht aus der Haut fuhr. „Gibt es heute auch noch sinnvolle Frage? Denn wenn nicht, bin ich weg.“ Samu wusste nicht, weshalb er hier seine Zeit vergeudete. „Ich wäre froh, wenn man sich vorbereitet, bevor ein Interview gemacht wird.“ Samu nahm einen Schluck Wasser, was man ihm hinstellte. „Willkommen zurück. Samu Haber, der Frontmann von Sunrise Avenue, ist heute bei uns. Samu, du hast uns vorhin erzählt und damit wahrscheinlich viele deiner Fans glücklich gemacht, dass es mit Sunrise Avenue weiter geht. Gibt es schon Pläne für dieses Jahr?“ - „Nein, für dieses Jahr haben wir noch nichts geplant. Im Moment, geht die Familie vor. Die letzten Monate, waren komplett für die Familie da. Wir fangen erst jetzt wieder an, uns einen Weg, zurück in den Arbeitsalltag zurecht zu legen. Was auch beinhalten wird, dass wir uns als Band, bald wieder zusammen setzen werden. Was dabei heraus kommt, werdet ihr erfahren.“ Das Interview entspannte sich, da die Richtung der Fragen sich änderte. „Dann werden wir gespannt auf musikalische Neuigkeiten warten. Etwas musikalisches, hast du uns auch noch mit gebracht.“ Samu nickte und nahm seine Gitarre, um 'Beautiful' zum Besten zu geben. Danach war er entlassen. „Was sollte diese Scheisse.“ Immer noch genervt, zündete sich Samu eine Zigarette an. Zuhause hatte er es mehr oder weniger aufgegeben, zum Glimmstängel zu greifen. Doch jetzt, brauchte er es. „Du solltest dich weniger aufregen Samu. Ist nicht gesund.“ Samu zog hastig an seiner Zigarette. „Das nervt mich aber, wenn die unvorbereitet an ein Interview kommen. Ich bereite mich auch auf unsere Shows vor.“ Samu drückte die halb gerauchte Zigarette wieder aus. Sie schmeckte ihm einfach nicht mehr, seit er kaum mehr rauchte. „Ich hoffe mal, dass es nicht in diesem Stil weiter geht. Sonst ist das pure Zeitverschwendung.“ Mikko nickte nur. Das war eben wirklich eher grenzwertig. „Jetzt hast du ja erst einmal Pause, bis morgen.“ Es ging gleich weiter, in die nächste Stadt. Es gab ein paar mehr Interviews in Deutschland, da Österreich, kurzfristig abgesprang, da Samu doch keinen Platz hatte im Morgenprogramm. In die Schweiz, musste Samu ebenfalls nicht, da sich, genau so, mit den Interviews für die Zeitungen, zufrieden gaben und keinen Anlass sahen, ihn in eine Radio Show einzulassen.
Dabei wäre Samu gerne in die Schweiz gereist, wenn er schon unterwegs war. So ging es dann jedoch auch ein bisschen schneller.
Erledigt, legte sich Samu, nach dem er unter der Dusche stand, ins Bett und wählte Rikus Nummer. „Hey meine zwei Süssen.“ Ein warmes Gefühl, durchfuhr Samus Körper, als er Riku auf dem Display auftauchen und gleich darauf auch sein Mädchen sah. „Du siehst müde aus, Grosser. War es anstrengend?“ - „Nur das letzte Interview war ein voller Reinfall und es hätte nicht mehr viel gebraucht und ich wäre gegangen.“ Riku wusste, dass es in solchen Momenten viel brauchte, dass Samu aus der Haut fuhr. „Als ich bestätigte, dass wir als Band weiter machen werden, hat die mich doch tatsächlich gefragt, ob es dann nur ein Gerücht sei, dass wir eine Familie gegründet haben.“ Samu regte sich schon wieder auf. „Rege dich nicht auf Schatz. Das lohnt sich nicht.“ Wie gerne wäre Riku jetzt bei Samu, um ihm ganz schlicht und einfach durch die Haare zu streichen. Das beruhigte ihn immer. „Ich weisse.“ Samu atmete tief durch und rutschte tiefer unter die Decke. „Hattet ihr einen guten Tag?“ Wie süss Lenja aussah, während sie auf Rikus Brust lag und sich dort bequem machte. Samu konnte nicht anders, als lächeln. „Ich hatte etwas mehr zu tun, aber wir haben uns gut geschlagen. Lenja hatte einen guten Tag und wir waren draussen, haben viel gekuschelt. Alles eigentlich wie immer.“ Samu strich über das Display. „Bist du in Österreich?“ - „Nein, die wurden abgesagt. Dafür, hat Mikko ein paar Interviews mehr in Deutschland dazu genommen. Morgen, geht es in aller Frühe wieder los.“ Rikus Lächeln, liess Samu ruhiger werden. „Also wie gemacht für dich.“ Samu entwich ein Lachen. „Nur, wenn du oder Lenja der Grund dafür seid.“ Riku sah auf ihre Tochter und dann gleich wieder zu Samu. „Ich liebe dich, Grosser und denke die ganze Zeit an dich.“ Samu lächelte müde. „Ich liebe dich auch. Bleibst du noch etwas hier bei mir, bis ich schlafe?“ Samu schloss kurz die Augen, um sie darauf jedoch gleich wieder zu öffnen. „Mach die Augen zu und schlaf, Samu. Du musst morgen fit sein.“ Samus Augen, schlossen sich wie von alleine wieder und er lauschte der sanften Stimme von seinem Mann, der ihm etwas vor sang. „Schlaf schön, mein Süsser!“ Riku beendete die Verbindung, als Samus gleichmässiger Atem zu ihm drang.

You are Home to meWo Geschichten leben. Entdecke jetzt