Kapitel 53

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Samu erwachte am nächsten Morgen, nach einer viel zu kurzen Nacht, gefühlt viel zu früh. Dennoch fühlte er sich erholt und ausgeschlafen. Riku war noch tief unter der Decke vergraben und machte keine Anstalten, auch gleich zu erwachen, weshalb Samu ihn schlafen liess. Seit dem Unfall, brauchte Riku etwas mehr Schlaf als sonst, fiel Samu auf. Sollte er ihn bekommen, so lange er noch konnte. Weshalb Samu leise aus dem Zimmer schlich und die Tür hinter sich ins Schloss zog. Wenn er schon mal wach war, konnte er sich auch Lenjas Zimmer widmen. Ausgeräumt hatten sie es gestern, mit Hilfe von Sami, schon mal. Sie hatten im Keller noch ein Zimmer frei, da sie ihr Studio, seit Riku wieder hier war, im Anbau unterbracht hatten. Also gab es ein neues Gästezimmer im ausgebauten Keller. Samu erinnerte sich daran, dass sie, während Riku ihn schon in eine Knutscherei verwickelte, darüber sprachen, das Zimmer weiss zu lassen. Machte Sinn, wenn sie die Vorhänge behalten wollten, die Lara gekauft hatte. Und Samu war dafür, den sie waren süss und passten perfekt in ein Mädchenzimmer. Er würde ja niemals ein Zimmer Rosa oder Blau streichen, das war ihm zu Klischeehaft. Aber ein paar Rosa Akzente setzen, war durchaus eine nette Art, dem Zimmer einen mädchenhaften Touch zu geben. Samu sass im Zimmer auf dem Boden und sah sich um. Es war ziemlich klar, wo welche Möbel hin kamen, die sie dann doch noch ins Zimmer stellten, nach dem sie sich entschieden, den anderen Kram, zu dritt in den Keller zu schaffen. Das Zimmer, gab alles vor. Das Bettchen, kam links von der Tür her hin, da diese sich nach rechts öffnete. Vorne am Fenster, an die er gleich die Vorhänge hängen würde, kam der Sessel, der einfach perfekt in die ganze Zimmereinrichtung passte, hin. Samu war froh, entschied hier Sami für sie. Hätte Samu gewusst, was nur Lara und ihr Mann wussten, dass es ein Geschenk von diesem, an seine frisch schwangere Frau war, wäre es für Samu keine Frage gewesen, den Sessel mit zu nehmen. Samu lächelte, als sein Blick darauf fiel. Er sah Riku schon dort sitzen, wenn er Lenja das Fläschchen gab oder ihr etwas vor sang, wenn sie nicht schlafen konnte. Der Sessel, würde immer Lenja gehören, so lange sie ihn wollte. Ein Geschenk von ihrer Mutter, neben dem, dass Lara ihrer Tochter eine Familie schenkte, die sich so sehr auf ihre Ankunft hier freute, als wäre sie ihr eigen Fleisch und Blut. Samu stand auf und nahm die Vorhänge aus dem Bettchen, in welches sie alles legten. Die dünnen Vorhänge waren weiss und würden das Zimmer von vor zu viel Sonne und greller Helligkeit schützen. Sie machten den Raum gleich viel heimeliger. Samu war ja nicht so der Typ für Vorhänge, doch in Lenjas Zimmer, passten sie perfekt. Die etwas dickeren Vorhänge, die eher dazu dienten, wenn Lenja schlafen wollte, um gerade im Sommer, die Helligkeit noch etwas mehr draussen zu lassen, waren ebenfalls weiss, mit feinen rosafarbenen Blümchen darauf. Unten, beim Abschluss der Vorhänge, hatte es einen breiten Streifen, in der genau gleichen Farbe. Dezent, und doch gab es etwas Leben und Farbe in den Raum. Samu sah es sich lächelnd an. Wie Riku, schoss es ihm durch den Kopf. Der zurückhaltend und schüchtern in sein Leben trat, diesem dadurch jedoch nicht weniger Farbe gab. Im Gegenteil. Sein süsser Lockenkopf, der neben an immer noch schlief und nicht wusste, dass Samu, als kleine Überraschung, Lenjas Zimmer einrichtete. Die Kleider aus dem Bett, waren schnell in der Wickelkommode verstaut. Die Decke, die er dort noch fand, legte er über die Armlehne des Sessels, weil sie sicher dafür gedacht war. Sie passte farblich einfach dort hin. Samu stellte, wie Sami ihm geraten hatte, noch das Innere des Bettchen etwas höher, damit sie nicht nach ein paar Wochen, schon einen Rückenschaden davon trugen. Samu stellte es sich auch nicht sehr angenehm vor, wenn man so tief nach unten ins Bett gelegt wurde. Zufrieden sah Samu sich um. Riku wird Augen machen, wenn er endlich auch mal aus den Federn kroch. Leise, öffnete Samu die Tür zu ihrem Schlafzimmer. Tiefes, gleichmässiges Atmen, drang ihm entgegen. Samu lächelte und liess die Tür auf, bevor er nach unten ging, um Frühstück zu machen. Wenig später, war der Tisch gedeckt und wartete nur noch darauf, dass das Murmeltier nach unten kam. Sonst musste Samu ihn wohl wecken gehen. Während die Brötchen, die Riku am liebsten hatte zum Frühstück, im Ofen waren, räumte Samu einer ihrer Küchenschränke um, damit es Platz für Lenjas Schoppen, Milchpulver und was noch alles dazu kam, gab. Gerade als Samu den Ofen ausmachte und die Brötchen raus holen wollte, drang ein Aufschrei, von oben, zu ihm nach unten.

Das leise Rumoren und der leckere Duft von frischen Brötchen, holten Riku vollständig aus seinem tiefen und mehr als erholsamen Schlaf. Ein Lächeln, legte sich auf Rikus Lippen, als er feststellte, dass Samu nicht mehr neben ihm lag, ihm dafür Frühstück machte. Sein Langschläfer, trieb es auch immer früher aus dem Bett. Riku zog sich etwas Bequemes über und schlurfte aus dem Zimmer. Die offene Tür von Lenjas Zimmer, zog seine Aufmerksamkeit auf sich. Hier mussten sie heute mal noch ran, damit es aussah, als könne bald eine kleine, süsse Maus hier einziehen. Was er dann sah, liess ihn augenblicklich wach werden. „Oh mein Gott, Samu!“ Rief Riku aus und blieb mit Tränen in den Augen stehen. Die Vorhänge hingen. Der Sessel stand an seinem Platz, wo er sich unglaublich gut machte. Das Bettchen war nicht mehr mit Kleidern und allem möglichen Kram gefüllt und bereit für die kleine Lenja. Laras Spieluhr, in Form eines Mondes, auf dem eine kleine Maus sass, die sie für ihre Kleine gekauft hatte, lag fein säuberlich am Kopfende vom Bettchen. Daneben ein Schnuller, auf dem ´Kleiner Schatz´ stand. In der Wickelkommode waren die paar Kleider, die aussahen, als hätte Lara sie, mit ganz viel Liebe, selber genäht und gestrickt. Fehlten nur noch Windeln und was man sonst noch brauchte. Dafür, würden sie heute wohl noch Liisa und Liina her kommen lassen, um allem noch den letzten Schliff zu geben, damit sie dann wirklich bereit waren. Irgendwas, fehlte noch über dem Wickeltisch und Riku schwebte noch eine kleine Lampe neben dem Bettchen vor. Vielleicht würden die zwei Frauen und zusätzlich noch ihre Mamas, heute noch mit ihnen Einkaufen gehen. Sie wollten ohnehin noch bei Liisa vorbei und ein paar Dinge holen, die sie nicht mehr brauchten. Während sich Riku das Zimmer an sah und im Kopf durchging, was sie noch mussten und brauchten, liefen die ganze Zeit warme Tränen über seine Wangen. Samu hatte sich mal wieder selber übertroffen, um ihm eine kleine Freude zu machen.
Dieser kam nun auch schon die Treppe rauf geeilt. „Rik, was ist passiert?“ Zwei Stufen auf einmal, nahm er, um zu seinem Mann zu kommen. Das es sich um Lenjas Zimmer handeln könnte, kam Samu nicht einmal in den Sinn. Weshalb er auch zuerst in ihr Schlafzimmer eilte. „Rik?“ Kaum hatte sich Samu wieder umgedreht und war aus dem Zimmer raus, fiel ihm auch schon Riku um den Hals und klammerte sich an ihm fest. Taumelnd, machte Samu ein paar Schritt rückwärts, bis er eine Wand im Rücken spürte. Mit festem Griff, hielt er Riku fest, der seine Beine um ihn geschlungen hatte. „Du bist so unglaublich! Ich liebe dich!“ Gefühlt tausend Küsse, landeten auf Samus Lippen, in seinem Gesicht und in den Haaren. Da hatte er, scheinbar mal wieder das Richtige getan. „Gefällt es dir?“ Riku nickte. „Es ist unglaublich schön und Lenja wird sich sicher wohl darin fühlen.“ Riku stand wieder auf seinen Füssen und schenkte Samu einen Kuss. „Danke!“ Samu erwiderte den Kuss. „Hast du Hunger? Unten wartet das Frühstück.“ Riku sah ihn erstaunt an. „Wann hast du denn das alles gemacht?“ - „Während du geschlafen hast, mein Siebenschläfer.“ Samu küsste Rikus Nasenspitze. „Das Zimmer gab nicht so viel zu tun, da die Möbel überschaubar waren.“ Riku stand schon wieder vor Lenjas Zimmer und sah hinein. „Komm mit Süsser.“ Samu umfasste Rikus Taille und schob ihn Richtung Treppe. „Deine Lieblingsbrötchen warten auf dich.“ Die etwas schmalere Hand in seiner, ging er mit Riku nach unten, setzte ihn an den gedeckten Tisch und hinterliess einen Kuss in dessen Haaren. „Habe ich irgendetwas verpasst?“ Samu schüttelte nur lachend den Kopf, als er die Brötchen aus dem Ofen nahm und sie auf den Tisch legte. „Ich verwöhne nun mal meinen Mann unglaublich gerne.“ Samu erhaschte sich einen Kuss, bevor er ihnen einen Kaffee machte. Riku seufzte, was Samus Stirn krauste und er sich zu ihm umdrehte. „Ich liebe dich einfach!“ Ein zuckersüsses Lächeln traf Samu, was ihn auch lächeln liess.

„Was hältst du davon, wenn wir heute mal weibliche Unterstützung her holen und dann mit Liisa, Liina und unseren Mamas, einkaufen gehen?“ Riku setzte sich, als er fast fertig war mit Essen, auf Samus Schoss. Den Rest, konnte und wollte er ganz nah bei Samu zu Ende essen. „Das klingt nach einem guten Plan! Zumal Frau Koskinen wahrscheinlich morgen oder so, vorbei kommen wird.“ Samu küsste Rikus Schläfe und verharrte einen Moment dort. „Ein paar wenige Dinge, brauchen wir noch. Und Liisa wollte uns auch noch einiges bringen.“ Samu biss in sein letztes Brötchen, welches ihm Riku eben mit Marmelade bestrichen hatte. Ein perfekter Start in den Tag. „Und ich denke, dass es sich unsere Mamas nicht nehmen lassen wollen, auch noch etwas für ihre Enkelin zu kaufen. So sehr wie sie sich darüber gefreut haben, von uns nun auch noch Enkel zu bekommen.“ Riku strich mit seinem Daumen über Samus Lippe, an der etwas Marmelade war. Samu nickte mit vollem Mund.

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