Kapitel 62

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Der Schlaf, war nicht sehr lange. Lenjas kräftige Stimme, holte Samu und Riku, als sie eben erst weg geschlummert waren, wieder aus diesem heraus. „Ich gehe schon.“ Samu schälte sich unter Riku unter der Decke hervor und tapste in Lenjas Zimmer. „Schscht, Papa ist ja da. Alles ist gut.“ Samu hob Lenja aus dem Bett und drückte sie fest an sich. Sanft, wiegte er sich hin und her und summte leise das finnische Gute Nacht Lied, welches schon bei Emmi geholfen hatte. Lenja war ruhig, kaum spürte sie Samus Wärme an ihrem kleinen Körper. Tief und fest schlief sie, als Samu Lenja wieder ins Bett legte, das Licht löschte und sich zurück zu Riku kuschelte. So ging es die ganze Nacht. Mal hatte Lenja Hunger, ein anderes Mal war es aus unerklärlichen Gründen. Bis Samu und Riku kapitulierten und sie zu sich ins Bett nahmen. Auch wenn sie Bedenken hatten, Lenja zu erdrücken. Diese Bedenken, hatte ihnen Elsa genommen. So kamen Samu und Riku, zumindest noch ein bisschen zu Schlaf. Wenn es auch nicht viel war. Den holten sie den Tag hindurch nach, da Lenja das liebste Baby war, dass man sich vorstellen konnte. Sie schlief ohne Probleme, war zufrieden und weinte nur, wenn sie Hunger hatte, müde war oder die Windel voll hatte. Ansonsten war Lenja, genau wie ihre Papas, in grosser Kuschel Laune. Die Nacht jedoch, verlief wieder genau so, wie die davor. Herzzerreissendes Weinen, als würde man Lenja etwas an tun. Kaum hob sie einer ihrer Papas auf den Arm, war sie still und schlief sogleich wieder ein. Samu und Riku, waren ratlos, was sie noch tun könnten, damit sich Lenja auch in der Nacht wohl fühlte in ihrem Bett. Samu und Riku waren nicht scharf darauf, jede Nacht, ihr Bett zu teilen. Bei aller Liebe, aber Familien Betten, wie sie schon davon im Internet lasen, fanden sie ziemlich abschreckend und ganz bestimmt nicht gut, für die Zweisamkeit eines Ehepaares. Es war der Tag, nach der dritten Nacht, die mehr als durchzogen war, seit Lenja bei Samu und Riku war, als es klingelte. „Bitte sag nicht, dass das Frau Koskinen ist.“ Riku sah sich um. In ihrem Haus herrschte ein ziemliches Chaos. Sie kamen zu nichts, weil sie völlig übermüdet waren. Alles was sie hin bekamen, war sich um die Grundbedürfnisse ihrer Tochter zu kümmern. Ob es allen frisch gebackenen Eltern so ging? „Dich schickt der Himmel.“ Hörte Riku seinen Mann nur sagen. „Wir waren doch verabredet. Habt ihr vergessen, dass ich euch gesagt habe, dass ich nach drei Tagen vorbei komme, um die üblichen Nachuntersuchungen zu machen.“ Elsa trat durch die Tür. „Hält euch Lenja auf Trab?“ Elsa versuchte sich ein Schmunzeln zu verkneifen, als sie Samu sah und dann ins Wohnzimmer kam, wo ein elterliches Chaos herrschte. „Sie sieht doch ganz zufrieden aus.“ Elsa erwärmte es jedes Mal das Herz, wenn sie Lenja, die immer noch kleiner war, als Kinder die zu, errechnetem Termin zur Welt kamen, an der Brust von einem ihrer Papas gekuschelt sah. „Das ist sie auch. Aber nur tagsüber. In der Nacht ist Lenja das pure Gegenteil. Unruhig und weint eigentlich nur. Ausser, wenn sie ganz nah bei uns ist.“ Riku setzte sich mit Lenja auf das Sofa, um ihr die Milch zu geben. „Sie braucht wohl einfach noch etwas mehr Nähe, als andere Neugeborene, die grundsätzlich viel Nähe brauchen.“ Elsa setzte sich ebenfalls. „Ansonsten sieht sie toll aus! So richtig zufrieden und wohl genährt.“ Elsa war zufrieden. „Am Tag schläft Lenja jedoch in ihrem Bett.“ - „Ist es dann hell im Zimmer?“ Riku nickte. „Ausser die Vorhänge, die wir ziehen. Nachts, ist es dagegen dunkel. Könnte es daran liegen?“ Seine süsse Kleine, hatte wohl Angst im Dunkeln. „Das könnte durchaus sein. Denn im Säuglingszimmer, leuchtet immer ein schwaches Licht. Ich habe euch dafür, etwas mit gebracht.“ Elsa nahm eine kleine Lampe, ähnlich denen, die sie auf der Station hatten, aus der Tasche. „Versucht es mal damit. Was zieht ihr der Kleinen den an?“ Elsa versuchte heraus zu finden, was Lenjas Schlaf störte und zu helfen, dass die armen Väter bald wieder etwas mehr Schlaf bekamen. „Einen Pyjama und eine dünne Decke.“ - „Eine dünne Decke, würde ich nicht benützen, in diesem Alter, weil Lenja sich darin verheddern könnte.“ Riku sah Samu erschrocken an. „Aber ohne, hat sie doch zu kalt?“ - „Lenja strampelt sie ohnehin immer wieder ab, wenn sie weint.“ Warf Samu ein. Riku machte sich Sorgen, dass sie irgendwas falsch machten. „Geben wir ihr den Tag hindurch zu viel Nähe?“ Elsa schüttelte den Kopf. „Die kleinen Wesen, können nicht genügend Nähe bekommen. Und verwöhnen, könnt ihr Lenja, in diesem Alter, auch noch nicht. Also macht bloss weiter so. Lenja scheint sich wohl zu fühlen und das ist die Hauptsache. Chaos in der Wohnung ist ganz normal und heisst nicht, dass ihr gescheitert seid.“ Elsa legte ihre Hand auf Rikus Arm, um ihre Worte zu unterstreichen. „So wie ich das sehe, liegt es an der Nacht. Versucht es doch einfach mit einem Schlafsack. Wenn ihr das Gefühl habt, dass Lenja zu kalt hat, dann deckt sie mit einer richtigen Decke zu. Die gibt ihr auch noch etwas Geborgenheit. Es gibt Kinder, die haben nachts eher warm. Falls Lenja eines dieser Kinder ist, dann versucht es einfach mit einem Lang Arm Body im Schlafsack.“ - „Das werden wir diese Nacht mal versuchen. Das sie zu wenig Essen bekommt, kann nicht sein?“ Elsa schüttelte den Kopf. „Dann wäre sie auch den Tag hindurch unruhig und würde oft weinen. Sie ist nach dem Trinken zufrieden, was ein Zeichen dafür ist, dass Lenja genügend zu Essen bekommt. Ich werde sie gleich noch wägen. Können wir das in Lenjas Zimmer machen?“ Samu stand auf und ging voraus, die Treppe hoch. „Das ist aber schön!“ Elsa war begeistert von Lenjas Zimmer. „Da würde es mir auch gefallen.“ Sie nahm die kleine Maus, von Riku entgegen und lächelte sie an. „Gut siehst du aus. Wir werden dich jetzt ausziehen und wägen. Ich weiss, dass du das nicht magst. Es muss aber sein, um deinen Papas die Sorgen zu nehmen.“ Elsa sprach liebevoll und ruhig mit Lenja, welche reklamierte. „Das sieht sehr gut. Sie hat in den letzten Tagen, gut zu genommen. Mehr, als es nötig ist. Ich bin stolz auf euch Drei.“ Elsa übergab Lenja an Samu, worauf sie gleich wieder ruhig war. „Sie hat euch von Anfang an akzeptiert, was alles erleichtert.“ Samu strich mit seiner Nase, über Lenjas Haare und sog ihren Duft in sich auf. „Wir sind unglaublich stolz und lieben sie abgöttisch. Als wäre sie für uns bestimmt gewesen.“ Elsa packte ihre Sachen wieder ein. „Das seid ihr auch, von dem Augenblick an, als Lara ihre Tochter frei gab und in eure Obhut legte. Ihr macht das toll!“ Elsa stellte noch die Lampe auf den Wickeltisch. „Wir waren auch schon draussen, mit Lenja.“ Erzählte Riku stolz. „Das sieht man, sie hat etwas Farbe bekommen und ist nicht mehr so blass.“ Nach einem Kaffee, verabschiedete sich Elsa, mit einem noch besseren Gefühl, als sie die Drei aus dem Krankenhaus entliess.

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