Kapitel 67

186 8 0
                                    

Samu schüttelte den Kopf. „Ich habe mich nur gerade gefragt, ob wir Lenja heute nicht etwas zu viel zu muten. Aber irgendwann, muss sie es ja auch lernen, dass es nicht nur die Papas gibt.“ Die Frauen in der Runde, lächelten den grossen Blonden, stolz an. Er war durch und durch in der Vaterrolle angekommen. „Mach dir nicht zu viele Gedanken. Sie wird sich schon daran gewöhnen.“ Samu nickte und holte sich etwas zu Trinken. „Es kann beängstigend sein, wenn es auch das schönste Gefühl ist.“ Samis Stimme, holte Samu aus seinen Gedanken. Dieser lehnte sich an die Anrichte und nickte. „Das ist ganz normal, Samu. Frag mich mal. Ich hatte am Anfang sogar Angst, meine Tochter auf den Arm zu nehmen, weil ich ihr nicht weh tun wollte. Jeder neue, grosse Schritt im Leben, macht einem Angst. Aber wenn man ihn einfach mal geht und auf sein Herz hört, kann man gar nicht so viel falsch machen. Das solltest du am besten wissen, von uns allen.“ Samu musterte Sami. „Wann bist du denn so erwachsen und weise geworden?“ Sami lachte. „Wahrscheinlich, als ich mich um meine Freunde kümmern musste, dass diese keine Dummheiten machten und ihr Beziehung wieder auf die Reihe bekommen.“ Riku kam in die Küche, bevor Samu etwas darauf erwidern konnte. Mit leerer Flasche, aber ohne Lenja. Samu sah ihn fragend an. „Lenja schläft. Sie ist völlig erschöpft eingeschlafen, kaum war die Flasche leer.“ Samus Blick war wieder besorgt. „Es geht ihr gut, Samu. Du hast doch Elsa gehört. Wir sollen Lenja nicht in Watte packen.“ - „Das fällt mir heute ziemlich schwer.“ Samu liess seine Finger, durch die Haare streichen. „Das merke ich. Was ist los?“ Riku machte einen Schritt auf Samu zu und ordnete die Frisur wieder ein bisschen. „Keine Ahnung. Wahrscheinlich ist es die Tatsache, dass es mir erst heute wirklich bewusst wurde, dass ich tatsächlich Vater bin.“ Riku lächelte und strich über Samus stoppelige Wange. „Und du bist ein wundervoller Papa!“ Sanft berührte Riku die weichen Lippen von Samu. „Geniesse jetzt die Zeit mit deinen Freunden und deiner Familie, ohne darüber nachzudenken, ob du gerade das Richtige für Lenja tust. Sie wird noch eine Weile Schlafen. Und so lange sie nicht pausenlos weint, wird es ihr so schlecht nicht gehen.“ Samu war erstaunt über solche Worte, aus Rikus Mund. Sonst war er es, der immer beruhigt werden musste. „Komm mit.“ Riku umfasste Samus Hand mit seiner und zog ihn hinter sich her, zurück ins Wohnzimmer. „Da seid ihr ja. Alles in Ordnung bei euch? Sollen wir gehen?“ Erschrocken sah Samu in die Runde und schüttelte energisch den Kopf. „Die Tatsache Papa zu sein, hat meinen süssen Blondschopf heute ziemlich heftig umgehauen. Das wird schon wieder.“ Riku strich über Samus Rücken und küsste seine Wange. Samu fasste nach Rikus Hand. Er war so froh, war Riku für ihn stark, wenn es ihm nicht möglich ist. „Dann ist ja gut. Sonst einfach sagen und wir sind weg.“ Liisa meinte jedes ihrer Worte ernst. „Wir haben euch noch etwas mit gebracht.“ Mikko kam mit einer Art kleinem Bettchen ins Wohnzimmer. „Wir wissen, dass ihr viele, ja eigentlich genügend Dinge habt, für Lenja. Aber so ganz ohne etwas, wollten wir dann doch nicht bei euch auftauchen.“ Erklärte Liisa das Geschenk. „Das Kuschelnest, war Emmis Idee. Es ist total praktisch und die Kinder, fühlen sich geborgen darin. Leevi schläft, den Tag hindurch, am liebsten darin.“ - „Ihr seid doch verrückt und einfach wunderbar!“ Im Kuschelnest war alles, was man so brauchte. Windeln, Badeöl, Wundcreme, andere Cremes, Spielsachen, einige Strampler und noch mehr. „Das können wir sehr gut gebrauchen. Danke!“ Riku zog den Umschlag, der zwischen allem steckte, heraus und öffnete ihn. „Darauf, werden wir sicher mal zurück kommen.“ Grinste er und gab die Karte Samu. „Spätestens, wenn es mal wieder auf Tour gehen sollte.“ - „Darauf freut sich Emmi schon jetzt.“ Lachte Liisa. Es wurde ein gemütlicher Nachmittag, denn nun auch Samu geniessen konnte. Lenja schlief tatsächlich länger als sonst. „Du darfst sie holen gehen.“ Ihre kräftige Stimme, drang durch das Babyphone und Samu eilte nach oben. „Na Süsse. Bereit für eine weitere Runde Besuch?“ Samu hob Lenja hoch und legte sie auf den Wickeltisch, um den etwas strengen Geruch zu beseitigen. „So, dann gehen wir mal wieder nach unten. Papa macht dir auch noch gleich die Milch.“ Samu küsste Lenjas Wange. „Also wenn sich da so ein kleines Würmchen nicht wohl fühlt, dann weiss ich auch nicht mehr.“ Eve war Samu gefolgt und war so unglaublich stolz auf ihren Sohn. „Geht dieses ungläubige und überwältigende Gefühl, irgendwann vorbei?“ Eve schüttelte den Kopf. „Nie ganz. Ich bin heute noch ungläubig darüber, dass ich drei so wundervolle Kinder habe. Und überwältigt vor Stolz, bin ich immer noch. Eben gerade wieder.“ Eve strich über Samus Wange. „Du machst das gut. Mit Lenja und auch mit Riku.“ - „Ich gebe mir Mühe. Wobei es mir keine Mühe bereitet. Es…passiert einfach so.“ Eve lächelte und betrachtete Lenja in Samus Arm. Sie schien schon fast tiefenentspannt. Dabei sah sie ihren Papa mit ihren grossen, wachen Augen an. Auch Samu, wirkte ausgeglichen und als hätte er Monate Zeit gehabt, sich auf genau diesen Augenblick vorzubereiten. Dabei war dies nicht möglich. Auch nach neun Monaten, in denen man dieses kleine Lebewesen zu spüren beginnt, kann einem niemand erklären, wie es dann ist, sein eigenes Kind im Arm zu halten. Diese Empfindungen, sind einzigartig. „Alles in Ordnung Mum?“ Eve hatte nicht gemerkt, dass sie in diesen Anblick versunken war. „Ja, alles gut. Es ist bloss ein ungewohntes Bild, dich mit Lenja zu sehen. Aber wundervoll. Sie steht dir.“ Eve strich über Lenjas Haare, die schon um einiges gewachsen waren. „Da seid ihr ja.“ Riku hatte sich gefragt, wo der Rest seiner Familie geblieben ist. „Tut mir leid. Ich wollte euch nicht unterbrechen.“ Riku wollte das Zimmer gleich wieder verlassen, als ihn Eve am Arm zurück hielt. „Du störst doch nicht.“ Eve strich über Rikus Arm. „Ich wollte nur Bescheid geben, dass das Fläschchen bereit wäre.“ - „Dann wollen wir mal nach unten gehen. Oder was meinst du, Lenja?“ Samu hob sie etwas hoch und sah Lenja an. Die Kleine zog sich dann immer zusammen, wie ein kleines Päckchen und quiekte. „Mein kleines Schweinchen.“ Lachte Samu. Seine Augen strahlten dabei so sehr, dass man sich kaum daran satt sehen konnte. Im Vorbeigehen, gab Samu seinem Schatz einen Kuss. Riku seufzte, wie er es in letzter Zeit schon so oft tat, wenn er Samu mit Lenja betrachtete. „Danke Riku!“ Erstaunt, wandte Riku sich zu Eve um. „Für dieses Strahlen in Samus Augen. Du bist der Erste, der dies zu Stande gebracht hat. Ich dachte immer, dass es die Musik ist, die ihn glücklich macht und ihn zum strahlen bringt. Denn ich erinnere mich noch gut an den Tag, als ich mit ihm seine erste Gitarre kaufen ging. Samu sah aus wie ein kleines Kind in der Spielzeugabteilung. So sehr strahlen, habe ich ihn wohl noch nie gesehen. Und ich dachte lange Zeit, es wäre das letzte Mal.“ Eve hatte sich, während sie sprach, in den Sessel gesetzt. „Doch dann, kam Samu mit dir daher und ich wusste es besser. Ohne genau zu wissen, was alles noch kommen wird. Das mehr da war, als bloss Freundschaft, dass sah ich schnell mal, aber das weisst du ja schon. Alles was dazu führte, dass Samu jetzt so mit sich im reinen ist und aus seinem tiefsten Innern strahlt, macht mich so dankbar und glücklich. Das bist vor allem du, Riku. Du hast, unbewusst, Dinge in Samu hervor geholt, die er immer hinter der Musik und seinem Frauenschwarm Image versteckte. Wahrscheinlich nicht mal absichtlich.“ Riku kniete neben dem Sessel und hatte Eves Hände mit seinen umfasst. „Es ist das Schönste, Samus Entwicklung zu sehen und wie er jetzt endlich bei sich angekommen scheint.“ Eve strich Riku über die Wange. „Genau so, wie dich als Schwiegersohn zu haben!“ Riku schloss kurz die Augen und atmete tief durch, als Eve ihm einen Kuss in die Haare drückte. Kein Wunder, war Samu ein so wundervoller Mensch, bei so einer Mutter. Riku fand keine Worte auf das, was Eve alles sagte. Sein Blick jedoch, sagte alles, was Eve mit einem Lächeln entgegen nahm.
Unten war Samu, der Lenja das Fläschchen gab, die Attraktion. „Ich wusste ja schon immer, dass dir Babys total gut stehen. Doch bei Lenja, ist es noch einmal etwas ganz anderes. Du siehst so entspannt aus und einfach glücklich.“ Liina war total entzückt von diesem Bild, welches Samu mit Lenja abgab. „Es erinnert mich an dich, Süsse.“ Sami umfasste Liinas Hand. „Du hast genau so ausgesehen, wenn du Leena gestillt hast. Immer wieder zum verlieben.“ Sami küsste Liinas Haare. „Ich freue mich schon darauf, dass ich das in ein paar Monaten, wieder sehen darf.“ Samis Stimme war nur leise, dennoch für alle zu hören. „Heisst es das, was ich denke?“ Samu stellte die Flasche weg und sah Sami fragend an. Sami und Liina nickten und strahlten um die Wette. „Das freut mich so für euch!“ Samu wusste, wie sehr sich Sami noch ein weiteres Kind wünschte. „Die Sunrise Familie wächst und wächst. Das finde ich toll!“ Samu küsste sich mal wieder über Lenjas Wange.

You are Home to meWo Geschichten leben. Entdecke jetzt