Kapitel 3

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„Willst du noch lange, hier draussen herum dümpeln? Oder gedenkst du auch mal wieder zu mir zu kommen?“ Rikus Stimme, holte Samu wieder ins hier und jetzt zurück. Riku stand, in seiner ganzen Pracht, auf dem Boot und betrachtete Samu. Sein Prachtfinne. Als er jung war, dachte Samu immer, mit über Vierzig, würde man einfach nur schon alt aussehen. Dies widerlegte Riku bei weitem. Riku sah zufrieden aus, fand Samu. „Bist du noch wütend?“ Samu hatte sich wieder in die Waagerechte gebracht. Ein Lächeln, legte sich auf Rikus Gesicht, während er mit einem Kopfschütteln verneinte. „Deine Zicke, hat sich auch wieder verzogen?“ - „Wirst du etwa frech, Haber?“ Riku stemmte seine Hände in die Hüften. „Vielleicht ein kleines Bisschen.“ Samu grinste Riku frech entgegen. Riku legte den Kopf schräg und sah aus, als würde er abwägen, was er tun sollte. „Kommst du noch etwas zu mir ins Wasser? Es ist so herrlich kühl. Du musst doch sicher schon fast einen Hitzschlag haben.“ Samu versuchte es auf die bettelnde Tour. „Ich lag im Schatten.“ - „Rik.“ Samu schnaubte. „Seit wann, muss ich dich denn anbetteln, dass du zu mir kommst?“ - „Seit du mich ins Wasser geschmissen hast.“ Samu verdrehte die Augen. „Das habe gesehen.“ Riku musste sich ein Lachen verkneifen. Er mochte diese kleine Kabbelei zwischen ihnen beiden. „Dann lege ich mich halt noch etwas ins Wasser und träume von der Zeit, als mein Freund mir nicht widerstehen konnte.“ Riku entwich ein Lachen. „Also von heute Morgen?“ Samu reagierte nicht und legte sich stattdessen wieder auf das Wasser und schloss die Augen. Zur Hölle mit dem Kerl, dachte Riku. Er war ihm einfach verfallen und widerstehen, konnte er Samu erst recht nicht. Würde er wohl nie können, aber wie Samu es heute Morgen so treffend gesagt hatte, ist es egal, weil es niemanden zu stören hat. Es war ihre Art der Liebe und solange es für sie beide stimmte, sollte Riku nicht immer wieder darüber nachdenken oder gar daran zweifeln. Damit ihn Samu nicht hörte, stieg Riku über die Leiter ins Wasser, statt mit einem Kopfsprung rein zu springen. Riku tauchte unter und war durch ein paar Züge bei Samu. „Jetzt sonnt sich wohl deine Zicke.“ Riku zog Samu an sich und verwickelte ihn in einen Kuss. „Nein. Die ist gerade erstickt.“ Samu grinste spitzbübisch an Rikus Lippen. „Ich dir nicht widerstehen können? Dein Ernst Haber?“ Samus Augenbraue zuckte. „Was weiss ich, was in deinem Kopf vorgeht. Der ist immer noch ein Rätsel für mich.“ Samu forderte noch einen Kuss von Riku. „Herrlich, nicht wahr?“ Samu grinste Riku an „Und wie! Ich liebe blonde, braun gebrannte Finnen.“ - „Ach echt?“ Riku nickte. „Da hast du aber Glück, dass genau so einer, hier das kühle Nasse geniesst.“ Samu legte einen Arm um Rikus Taille und zog ihn an sich. „Riesengrosses Glück.“ Riku sah Samu verliebt an und schenkte ihm einen weiteren Kuss. Aus diesem, wurde eine kleine, harmlose Knutscherei. Was schon fast eine kleine Herausforderung war, wenn man keinen festen Grund unter den Füssen hatte. „Das würde ich gerade gerne auf das Boot verlegen.“ Riku war ein bisschen ausser Atem. Küssen im Wasser, in dem man nicht stehen konnte, war gar nicht so ohne. Riku wusste jedoch, wie sehr es Samu genoss, im Wasser zu sein. Der grosse Blonde, war eine echte Wasserrate. „Ich weiss eine bessere Idee.“ Samu schwamm los. Er liebte es einfach, im Wasser mit Riku herum zu knutschen. Warum, wusste Samu nicht. „Komm schon Löckchen. Hier können wir stehen.“ Samu reichte das Wasser bis zur Brust. Wie ein Fisch, kam Riku angeschwommen. Kaum war er in Greifnähe, fasste Samu nach seiner Hand und zog Riku an sich. „Du kannst es auch nicht erwarten, was?“ Samu schüttelte den Kopf. „Niemals!“ Samus Lippen, lagen schon auf denen von Riku und kosteten von dessen leicht salzigen. Samus Zunge, schlängelte sich zwischen Rikus Zähnen hindurch und forderte ihn zu einem kleinen Tanz heraus. Gleichzeitig, hob er Riku hoch, worauf dieser seine Beine, fest um Samu schlang. Rikus Finger verkrochen sich in Samus Haaren. Ein leises Seufzen entwich ihm in den Kuss.
Samu liess Riku auf dessen Füsse sinken und umfasste seine Hand. Am kleinen Strand, der zu dieser Bucht gehörte, blieb Samu stehen, legte seine Hände an Rikus Wangen und gab ihm einen Kuss. Dort, wo die Wellen nur noch sachte den Sand umspülten, setzte sich Samu, gemeinsam mit Riku hin. Alles was Samu in dem Augenblick wollte, war in ihrer Liebe versinken. Es war der schönste Ort, um alles um sich herum zu vergessen. Der Ort, an dem Samu vollkommen eins war mit sich und seinen Gefühlen. Nie im Leben, hätte es Samu für möglich gehalten, dass es dies gibt. Noch viel weniger geglaubt, dass er genau das einmal erleben wird. Riku sass dicht bei ihm und hatte seine Beine vorne und hinten herum, um Samu geschlungen. Samu spürte, dass Riku genau das Selbe wollte. War sein Mann ohnehin noch viel der grössere und tiefere Gefühlsmensch, als er es selber war. Zusammen, waren sie die Überdosis an Gefühlen. Samu liess sich mit Riku im Arm, in den Sand sinken. Riku lag halb auf ihm in seinen Armen und gab sich den verliebten Küssen hin, die Samu von ihm verlangte und forderte. Riku kam sich vor wie im Himmel auf Erden. Er war schon immer ein hoffnungsloser Romantiker, der an die grosse Liebe schlechthin glaubte und von ihr träumte. Die Beziehung mit Laura, liess ihn dann jedoch hart auf dem Boden der Realität ankommen. Riku konnte es jedoch nicht akzeptieren, dass es diese eine grosse Liebe nicht gab. Versuchte deshalb immer wieder, sie bei sich und Laura zu suchen. Vergebens, wie er immer wieder, ernüchternd feststellen musste. Solche Momente, wie Riku sie immer wieder und das nun schon seit neun Jahren, mit Samu erleben durfte, fanden bei ihm und Laura nie statt. Der Glaube an die Liebe, vergrub Riku ganz tief und verschloss ihn. Bis der grosse Blonde sich ganz heimlich genau dorthin schlich, wo Riku sie verschlossen hielt und sie wieder hervor holte. Danach explodierte Riku förmlich vor Liebe, die er immer zurück stecken musste, weil niemand Verwendung dafür hatte. Samu dagegen, nahm sie mit offenen Armen und dankbar entgegen, wodurch sie wuchs und gedieh. Atemlos lag Riku auf Samu und lauschte dessen unregelmässigen Atem. Riku hatte sie beide gerade in die schönste und himmlischste Sphäre katapultiert, die sie durch ihre körperliche Liebe erreichen konnten. Die Sonne stand schon tief. „Bleiben wir über Nacht hier?“ Riku hatte sich wieder neben Samu gelegt. „Wenn du das möchtest.“ Samu küsste Rikus Haare. „Es wäre schön.“ Samu lächelte und zog Riku wieder etwas an sich. Dabei entwich ihm ein wohliges Seufzen. „Bist du zufrieden?“ Riku zeichnete Kreise über Samus Brust. „Zufrieden? Ich bin glücklich bis in die Haarspitzen.“ Diese Aussage, entlockte Riku ein zufriedenes Lächeln. Er hauchte sanfte Küsse auf Samus Brust. Nach einer weiteren kleinen Knutscherei, schwammen sie zurück zum Boot. Das Wettschwimmen, welches sie machten, gewann Riku. Samu fragte sich, ob es etwas gab, was dieser tolle Mann eigentlich nicht konnte. Eigentlich war es ja egal, was er alles konnte oder nicht konnte. Hauptsache er machte ihn glücklich, was Riku tat. Grinsend stand Riku schon auf dem Boot, als Samu dieses erreichte. „Kommst du auch noch? Ich dachte schon, ich müsse die Nacht alleine hier verbringen.“ Riku zog sich die Badeshorts aus und schlang sich ein Tuch um die Hüften. Samu stockte der Atem, als würde er das, was ihm geboten wurde, nicht schon längstens, besser als sonst etwas, kennen. Was war heute bloss mit ihm los? Er sah ihn heute doch nicht zum ersten Mal. „Na los, komm schon zu mir, mein grosser, süsser Kerl.“ Riku hob ein Badetuch hoch. Er wusste, dass Samu es liebte, wenn er ihn in sein Badetuch wickelte und dann ganz fest an sich zog. Was er auch tat, kaum stand Samu vor ihm. Eine Weile, blieben sie so stehen, bevor sie sich über das Essen her machten. Gemütlich auf dem Sonnendeck und sahen dabei der Sonne zu, wie sie sich langsam, von dieser Seite der Welt verabschiedete, um auf der anderen Seite, einen neuen Tag einzuläuten. Riku rutschte etwas näher an Samu heran und legte seinen Kopf auf dessen Schulter ab. Liess nur ganz kurz, seine Nase über Samus Hals gleiten und sog seinen liebsten Duft in sich auf. Samu bescherte es eine leichte Gänsehaut, dort wo Riku ihn berührte. Er drehte sein Gesicht Riku zu, vergrub seine Nase in den noch feuchten Haaren, seines Mannes und schloss die Augen. Sein Leben, konnte gerade nicht schöner und perfekter sein. Samu hoffte, dass es noch ganz lange so blieb. Für immer, am besten.

Der Duft von Kaffee, stieg Samu in die Nase, als er am nächsten Morgen, aus dem Land der Träume wieder auftauchte. Herrlich hatte er geschlafen, wenn es auch eine etwas kurze Nacht wurde, was den Schlaf anging. Dafür war die Nacht, an sich lange. Voller Sex und Baden im Mondschein. Voller schöner Dinge eben, die man mit seinem Mann anstellen konnte, wenn die Zeit keine Rolle spielte und kein Wecker einen aus dem Schlaf holte, wenn man doch eigentlich noch gar nicht bereit und ausgeschlafen genug war, um aufzustehen. Samu streckte sich in seiner ganzen Länge, einmal komplett durch, bevor er die Augen öffnete. „Da wird mein Lieblingsfinne doch noch wach.“ Riku sass grinsend neben Samu und strich ihm durch die blonden Haare, die in alle Richtungen ab standen. Samu fesselte Rikus Blick mit seinen Meerblauen Augen, in denen Riku sich immer wieder verlor. Darin, konnte man einfach versinken und untergehen. In einem blauen Meer aus Liebe. „Hast du gut geschlafen?“ Riku beugte sich zu Samu runter und hauchte ihm einen Kuss auf die Lippen. „Wunderbar, wie immer, wenn du da bist!“ Samu setzte sich ebenfalls auf und nahm die Tasse Kaffee von Riku entgegen. „Haben wir noch etwas zu Essen oder fahren wir zurück?“ Samu hatte seinen Kaffee geleert und sie genossen einfach noch etwas die Stille. „Da müsste ich nachsehen.“ Samu löste seinen Arm von Riku und stand auf. „Hilfst du mir hoch?“ Riku streckte Samu seine Hand entgegen, welche dieser sogleich mit seiner umfasste. „Schönen Männern, helfe ich doch gerne auf die Füsse.“ - „So, so, gut zu wissen.“ Riku zog eine Augenbraue in die Stirn und sah Samu gespielt kritisch an. Samu entlockte es ein Lachen. „Nicht allen Männern, Schatz. Ich bin immun gegen andere Männer. Das weisst du doch.“ Samu sog Riku an den Lippen, worauf ein herrlicher Kuss folgte. Gemeinsam sahen sie nach, ob es noch was Essbares gab, was nicht der Fall war. Also entschieden sie sich, zurück zu fahren und nach einer kurzen Dusche, auf der Hauptinsel etwas zu essen.

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