Kapitel 20

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Gemütlich frühstückten die drei und machten sich bereit, um ins Studio zu fahren. Emmi rutschte ganz ungeduldig auf dem Rücksitz herum. „Wann sind wir denn endlich da?“ Samu und Riku, sahen sich nur lachend an. „Nur noch ein paar Minuten.“ Sah Riku zu Emmi nach hinten. „Das hast du eben erst auch schon gesagt.“ Emmi verdrehte die Augen. „Ja, weil du eben erst schon mal gefragt hast.“ Lachte Riku. Emmi schnaubte. „Wir sind da, Madame Emmi.“ Samu bog ab, passierte die Absperrung und parkte sein Auto. Auf einmal, hatte es Emmi nicht mehr so eilig, aus dem Auto zu kommen. „Willst du hier sitzen bleiben oder kommst du auch noch hier raus?“ Emmi schnallte sich zaghaft ab. „Komm mal her du Halbstarke.“ Samu holte Emmi aus dem Auto. „Du hast doch nicht etwa Angst?“ Emmi kaute auf ihrer Lippe herum. „Die sind alle ganz lieb.“ Riku stand daneben und strich eine Haarsträhne hinter Emmis Ohr. „Mir haben sie auch nicht den Kopf abgerissen.“ Emmi musterte Riku. „Na wen haben wir denn da?“ Sie hatten gar nicht gemerkt, dass ein weiteres Auto neben ihrem hielt. „Das muss doch die süsse Emmi sein.“ Smudo, der 'The Voice' Papa, war genau der Richtige, der jetzt auftauchte. Und siehe da, auf Emmis Gesicht, legte sich wieder ihr unwiderstehliches Lächeln, mit dem sie schon jetzt alle um den Finger wickelte. „Ich kenne übrigens deinen Papa. Samu kenne ich schon ganz lange und den Riku, mag unglaublich gerne. Doch kleine Emmis, sind mir am liebsten. Wollen wir mal rein gehen und schauen, ob wir den Thore finden?“ Emmi nickt. Kaum stand sie auf ihren Füssen, war sie auch schon, an Smudos Hand, auf dem Weg ins Gebäude. „Da soll noch einer sagen, ich sei ein Babyflüsterer. Smudo flüstert viel besser.“ Samu schloss das Auto ab. Riku neben ihm, fing schallend an zu lachen. Gemeinsam, Hand in Hand, folgten sie den beiden. Emmi plapperte schon fröhlich auf Smudo ein, der wahrscheinlich nur die Hälfte verstand. Ihre blonden Locken wippten auf und ab, weil sie mal wieder hüpfte. Samu grinste und gab Riku einen überschwänglichen Kuss auf die Wange. „Steht euch die Kleine.“ Kam von hinten. Samu und Riku hatten nicht bemerkt, dass auch Michi aus dem Auto stieg. Eine kurze Begrüssung und schon wurde wieder die süsse Kinderstimme zum Zentrum von ihrer Aufmerksamkeit. „Samu, Riku kommt schon.“ Emmi zappelte an Smudos Hand. „Da braucht wohl jemand doch etwas mehr Vertrautheit.“ Emmi schnappte nach Samus und Rikus Hand. „Wir gehen erst einmal in meine Garderobe.“ Sie nickten den anderen kurz zu und verschwanden dann. Kaum hatten sie diese erreicht, klopfte es auch schon wieder an der Tür. „Wie ich höre, ist der hohe Besuch endlich eingetroffen.“ Thore streckte den Kopf zur Tür hinein. „Bist du der, mit dem ich durchs Studio darf?“ Emmi schien sich schon an das Neue gewöhnt zu haben. „Wenn du denn mit mir mit kommst?“ Thore setzte sich auf das Sofa, neben Emmi. Sie musterte Thore und sah dann zu Samu und Riku. „Rik wird mit kommen, Maus. Keine Sorge.“ Samu spürte Emmis Bedenken, welche wohl auch der Sprache zu zuschreiben war. „Und du?“ Sah sie Samu fragend an. „Ich muss nach meinen Talenten sehen.“ Emmi nickte. „Können wir dann los?“ Schon sprang sie vom Sofa zur Tür. „Da scheint es jemand eilig zu haben.“ Thore lachte und stand ebenfalls auf. „Bis später mein Schatz.“ Riku legte seine Arme um Samus Taille und zog ihn an sich heran. „Ich freue mich schon drauf.“ Samu gab Riku einen langen Kuss. „Immer müssen Erwachsene rum knutschen.“ Emmi verdrehte die Augen. Das kam in ziemlich lupenreinem Englisch von Emmi. Thore fing schallend an zu lachen. Genau so, wie sich Samu und Riku, im Kuss an grinsten. „Sie wird sich scheinbar freuen, mal ohne ihre Kuss süchtigen Onkels, unterwegs sein zu können.“ Thore zwinkerte Samu schmunzelnd zu. „Ich werde dir deine zwei Süssen, wohlbehalten zurück bringen.“ Riku schenkte Samu ein letztes Lächeln und verschwand hinter Thore und Emmi, aus der Garderobe. Samu seufzte und verliess kurz darauf ebenfalls seine Garderobe. Wie hatte sich doch alles, über die Jahre verändert.
Das erste Jahr, als Riku mit nach Berlin kam, mussten sie sich verstecken. Die Jahre darauf, ging Samu alleine, weil Riku keine Lust hatte, sich zu verstecken. Und jetzt…War Riku das dritte Mal mit dabei. Egal wohin Samu ging, Riku konnte ihn einfach so begleiten. Ohne wenn und aber und immer aufzupassen. Es war einfach nur herrlich, weshalb Samu ein breites Grinsen im Gesicht hatte, als er ins Studio kam. „Mensch Haber. Dir scheint das Glück gleich zum Hintern raus.“ Wurde er mit liebevoll dummen Sprüchen begrüsst. „Neidisch?“ Stiess er Mark in die Seite. „Überhaupt nicht. Es ist schön zu sehen.“ Begrüsste ihn dieser darauf, mit einer herzlichen Begrüssung. „Mein Leben ist gerade einfach nur unglaublich toll! Und so leicht zu leben, wie schon lange nicht mehr.“ Samu liess sich auf seinen Stuhl fallen und lauschte kurz darauf, seinen Talenten. Sie hatten alles eingeübt, umgesetzt und gefestigt, was sie vor ein paar Tagen besprachen. Samu war zufrieden. Team Samu, war bereit für heute Abend. Er hatte so seine Favoriten. Doch oftmals kam es dann doch noch einmal ganz anders, als gedacht. Sein Lächeln wurde breiter, als ganz leise, der kleine Wirbelwind auf seinen Schoss kletterte und seine bessere Hälfte sich auf die Armlehne setzte und ihm einen Kuss in die Haare drückte. Was war er doch für ein Glückspilz. Emmi applaudierte nach jedem Song, als ginge es ums Ganze. Mittlerweile sass sie auf Samus Stuhl und Riku und Samu im Doppelstuhl. Bei einer der schnellen Nummern, stellte sie sich auf den Stuhl, tanzte und sang aus vollem Halse mit. Die Leute um sie, konnten sich kaum mehr halten vor Lachen. Es war einfach zu süss. Thore hielt alles mit seinem Handy fest. „Bist du sicher, dass sie nicht von dir ist?“, fragte Thore. „Ganz sicher.“ Lachte Samu. „Aber es ist schön zu sehen, dass einem Kinder zu geschrieben werden können, die einem gar nicht gehören.“ - „Samu, das ist toll!“ Emmi stand mit leuchtenden Augen vor ihm, bevor sie zu ihm kletterte und Samu um den Hals fiel. „Danke, dass ich mit kommen durfte.“ So fest sie konnte, drückte Emmi sich an Samu. „Gern geschehen. Schön bist du da!“ Samu küsste Emmis Haare und war total gerührt, über diesen kleinen Gefühlsausbruch.
Nach den Proben, gingen sie alle Essen. Emmi schien nun endlich aufgetaut zu sein und plapperte mit jedem. Es war erstaunlich, was dieses kleine Wesen, an Deutsch und auch Englisch hervor holte. Samu und Riku, hatten keine Ahnung, wie viel und wie gut sie es wirklich konnte. „Hey Samu, du könntest dir von Emmi noch etwas beibringen lassen, was die Sprache angeht.“ Zog ihn Mark auf, worauf die ganze Runde zu lachen anfing. „Wir setzen sie das nächste Mal einfach mit Samu in den Doppelstuhl.“ Doppelte Michi nach. „Ich sitze nur mit einem im Doppelstuhl.“ Samu sah Riku vielsagend an. „Keine Chance, Samu. Und komm bloss nicht auf dumme Ideen. Ausserdem, haben wir nächstes Jahr vielleicht ohnehin nicht mehr so viel Zeit dafür.“ Der letzte Satz, rutschte Riku eher ungewollt heraus. Er wusste nicht, ob Samu schon etwas erzählt hatte oder nicht. „Was habt ihr den vor, nächstes Jahr? Eine grosse Tour?“ Alle sahen sie fragend an. Rikus Blick, mit dem er Samu an sah, war entschuldigend. „Alles gut, Schatz. Sie dürfen es ruhig wissen. Es gab bloss noch keine Gelegenheit, darüber zu sprechen.“ Samu küsste sanft Rikus Lippen. Sein süsser Mann, so leicht zu verunsichern, wie am ersten Tag. „Wir haben einen Antrag für eine Adoption gestellt und er wurde angenommen. Jetzt müssen wir nur noch warten.“ Lüftete Samu das Geheimnis. Die Reaktion war, wie bis jetzt immer, zustimmend und alle freuten sich für die beiden. „Das wird das Leben, ziemlich auf den Kopf stellen. Nicht mehr nur geteilte Zweisamkeit. Es ist jedoch auch das Schönste, was man erleben darf.“ Smudos Augen, fingen an zu leuchten, als er das sagte.
Die weitere Zeit, bis zu den Aufzeichnungen, verlief ruhig. Emmi machte tatsächlich noch ein kleines Nickerchen, was auch Samu und Riku noch etwas Ruhe verschaffte.

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